_______
~ Nicht das Beginnen wird belohnt sondern einzig und allein das Durchhalten ~______
(Katharina von Siena)

Dienstag, 21. Dezember 2010

* klopf klopf *

So, liebe Leser,

es ist mal wieder so weit. Es klopft. Weihnachten hat sich durch den Schnee gekämpft und steht direkt vor der Tür.
Da ist es Zeit „Danke“ zu sagen an alle, die diesem Blog auch in Zeiten der läuferischen und schreiberischen Flaute treu geblieben sind.
An die, die mit ihren heiteren, kritischen, aufmunternden und sonstigen Kommentaren zum Leben dieses Blogs beigetragen haben.
Ohne euch (und eure Blogs) würde mir was fehlen!

Wäre schön, wenn ich den einen oder anderen von euch, den ich noch nicht persönlich kennengelernt oder längere Zeit nicht gesehen habe, im nächsten Jahr mal live treffen würde.

Allen Lesern, egal ob Stammgast oder Gelegenheitsleser, egal ob Kommentator oder „stiller Teilhaber“, wünsche ich ein ruhiges, stressfreies und besinnliches Weihnachtsfest.
Und da ich nicht weiß, ob ich mich dieses Jahr noch einmal melde, wünsche ich euch auch schon einmal einen guten Rutsch hinüber ins neue (Lauf-)Jahr, in dem hoffentlich all euere läuferischen Wünsche in Erfüllung gehen.

Bleibt oder werdet gesund.

Wir lesen uns…

Euer Stefan

Dienstag, 7. Dezember 2010

4 gute Nachrichten und ihre Gründe

1.) Ich war schon seit über 4 Monaten nicht mehr verletzt.

Bin ja auch schon über 4 Monate nicht mehr gelaufen...


2.) Die Waage zeigt mir seit einigen Wochen keine Gewichtszunahme mehr an.

Ich hab' auch nicht mehr drauf gestanden...


3.) Ich werde wieder mit dem Laufen beginnen.

Weil ich es will, weil wieder etwas mehr Zeit dafür da ist, weil ich es meiner Gesundheit schuldig bin und weil ich noch Ziele habe.


4.) Schneefall, Glatteis, Sturm und Kälte werden keine Hinderungsgründe mehr sein.

Wir haben uns jetzt ein Laufband bestellt.


PS: Selbstverständlich ist das Laufband kein dauerhafter Ersatz für Läufe in der freien Wildbahn, aber sicher eine sinnvolle Ergänzung. Und bevor jetzt Schimpfe aus dem Norden der Republik kommt: vielleicht kaufe ich mir im nächsten Jahr sogar Icebugs... ;-)

Montag, 11. Oktober 2010

Es wird Winter

Nachdem ich am Wochenende kurzärmelig vor der Tür war traute ich heute Morgen meinen Augen kaum: die Autoscheiben waren vereist. Der erste Gruß des nahenden Winters sorgte für leichten Frühsport am Eiskratzer. Zwei Grad über Null sagte das Thermometer.

Während auf der Fahrt zur Arbeit die Drähte der Heckscheibenheizung das restliche Eis zu Wasser schmolzen und die Wärmeschlaufen der Sitzheizung meinen Allerwertesten angenehm temperierten sinnierte ich so vor mich hin:
Wäre es nicht prima wenn es auch Laufbekleidung geben würde, die auf Knopfdruck den menschlichen Inhalt wärmt? Von Heizsocken bis hin zu stufenlos regelbaren Elektro-Pudelmützen? Vielleicht mit einer Energieversorgung über eine kleine Brennstoffzelle im Trinkflaschengurt oder ein Solarpanel auf der Mütze?

Liebe Produktverantwortliche: wenn ihr dies lest, die Idee umsetzt und das Ganze später dann tausendfach beim Kaffeeröster unter dem Namen "Bodygrill" oder so vertickt denkt bitte an mich.
Eine Gratisausstattung wäre dann ja wohl das Mindeste.
Und vielleicht noch eine für meine bessere Hälfte.
Mit doppelt Heizspiralen in den Handschuhen.
Wegen der immer kalten Frauenhände, ihr wisst schon...

Dienstag, 5. Oktober 2010

L A U F E N

L ust auf's Laufen habe ich immer noch nicht so richtig. Scheint eine langwierige Motivationszerrung zu sein. Und die Zeit zum Laufen ist auch noch recht eingeschränkt.

A ber trotzdem sind die Träume von interessanten Laufveranstaltungen und einem Lauf von zu Hause bis zur Nordsee immer noch wach, wenn auch im Moment nur wenig realistisch.

U rlaub: zumindest ein Mal habe ich auf Lanzarote die Laufschuhe geschnürt. Aufgrund der langen zwischenzeitlichen Laufpause war es aber eher eine Quälerei, die mir nach gerade einmal etwa 7 Kilometern mit Gehpausen sogar einen Muskelkater bescherte. Oh Mann. Das kann nicht nur am hügeligen Profil und am steifen Meerwind gelegen haben.

F utter für das Läuferhirn erhielt ich über ein Buch, das schon ein paar Jahre existiert, bei dem ich aber erst jetzt im Urlaub zum Lesen kam: "Transeuropalauf 2003" (ISBN-Nr.: 978-3-86703-437-1).
Der Autor und Lauforganisator Ingo Schulze beschreibt darin sehr anschaulich die Organisation und Durchführung dieses Mammutprojektes mit all seinen Höhepunkten, Problemen und Emotionen und lässt auch andere Beteiligte zu Wort kommen. Was inhaltlich eher trocken klingt war für mich eine unterhaltsame Pool- und Strand-Lektüre und ein sehr interessanter Blick hinter die Kulissen.

E rnsthaft denke ich darüber nach mir in Kürze ein Laufband zuzulegen. Für das Training bei Schmuddelwetter, Schnee und Eis, für flache Läufe ohne zeitaufwändige Anfahrt und für den "kleinen Lauf zwischendurch". Ich denke auch dass ich es tatsächlich nutzen werde und dass es nicht nur als Staubfänger rumstehen wird. Und da ich es direkt vor einer bodentiefen Außentür und einem Fernseher aufbauen kann wird es wohl weder Frischluftmangel noch Langeweile geben. ;-)

N atürlich werde ich wieder auf die Laufpisten zurückkehren. Aber ein Weilchen wird es schon noch dauern bis aus "Sitting Bull" wieder "Laufender Löwe" wird. ;-)
Die "Wettkampf"-Saison ist für dieses Jahr abgehakt, aber 2011 gibt es auch wieder schöne Läufe und neue Ziele.

Um es mal bildlich auszudrücken: die Glut ist noch da, das Feuer müsste nur neu entfacht werden. Blöderweise ist zur Zeit aber das Holz nass...

So liest es sich angenehm... ;-)

Samstag, 11. September 2010

Ich packe meinen Koffer...

...und nehme mit:

* den normalen Urlaubskram
* meine Laufschuhe
* diverse Laufklamotten
* einen Kopf voller Alltagsgedanken um ihn vom Wind durchpusten zu lassen damit wieder Platz für Kreativität ist
* den Wunsch die dringend notwendige Erholung zu bekommen
* den Vorsatz mal wieder ein paar Meter zu Laufen
* die Hoffnung darauf die verlorene Laufmotivation am Strand von Lanzarote wiederzufinden
* eine Laufzeitung als kleine Anschubhilfe

Hab ich noch was vergessen?

Mittwoch, 18. August 2010

Surfen, Laufen, Auto fahren

Surfen...

...kann ich jetzt wieder. Zumindest auf den Wellen des www. Zunächst jedoch nur per UTMS-Stick. Es ist ja nicht so, als wäre mein alter, arbeitsspeicherunterdimensionierter (was für ein Wort!) Compi mit LAN-Anschluß schnell gewesen. Aber jetzt, wo das Möhrchen seine Daten nicht mehr durch ein Kabel sondern durch die Luft schickt und empfängt fühle ich mich in die Modem-Zeiten zurückversetzt. So macht das Surfen nicht wirklich Spaß. Aber in 2 Wochen gibt's dann wieder DSL (wenn alles klappt).


Laufen...

...kann ich jetzt auch wieder. Sollte ich auch mal wieder, denn seit dem 48-Stunden-Lauf (Bericht folgt noch) war ich laufend keinen Meter unterwegs.
Zu viel war rund um Renovierung, Umzug etc. zu tun. Für's Laufen gab es nur wenig Raum im Zeitplan - und gar keinen im Kopf. Ich hab im wahrsten Sinne des Wortes keinen Kopf dafür gehabt. Auch wenn es rund ums Haus noch einiges zu tun gibt ist der zeitliche und psychische Druck jetzt aber weitestgehend raus und ich kann - und sollte - mir auch mal wieder Gedanken ums Laufen machen und es in die Tat umsetzen. Auch wenn die Ziele fehlen, denn "Wettkämpfe" wird es für mich dieses Jahr wahrscheinlich nicht mehr geben. Im Moment hätte ich höchstens Lust auf solche Läufe wie den Schwerter Hospizlauf, bei dem man ohne offizielle Messung 7 Stunden laufen kann - aber nicht muss - und so auch relativ locker einen Marathon oder kleinen Ultra zusammenlaufen kann - aber nicht muss -.
Am Veranstaltungstag bin aber wohl im Urlaub. Also werde ich in den nächsten Tagen mal wieder in meine Lauftreter schlüpfen und ziellos durch die Gegend schleichen. Und mich darüber freuen dass es kein "Muss" gibt.


Auto fahren... [off topic]

...bringt oft mit sich, dass man alle 2 Jahre beim TÜV, der DEKRA oder einem sonstigen Fahrzeugsicherheitsüberprüfungsunternehmen vorfahren darf, um sein Vehikel dem streng-prüfenden Blick der technischen Fachleute auszusetzen. Auch wenn mein Wagen noch recht neu ist und ich nicht viel zu befürchten habe: ich mag solche Termine einfach nicht. Das ist auch der Grund, warum ich den Besuch von Anfang Juni auf Mitte Juni, von Mitte Juni auf Ende Juni und von Ende Juni mit schon leicht schlechtem Gewissen in den Juli verschoben habe.
Im Juli kam dann natürlich mal dies und mal das dazwischen, so dass immer weiter geschoben wurde und ich an Ampeln schon immer etwas nervös wurde, wenn neben mir ein blaubelichtetes Auto der Trachtengruppe stand.
Inzwischen haben wir Mitte August und das stetig anschwellende schlechte Gewissen wegen der Fristüberschreitung und die Erinnerung an ein wegen so etwas in grauer Vorzeit zu zahlendes 80 DM - Knöllchen ließ mich gestern beschließen: "Heute fährst du hin!".

Hab ich dann aber doch nicht gemacht.
Warum??
Weil ich kurz vor der Abfahrt beim Blick in die Zulassungsbescheinigung Teil II - formally known as "Fahrzeugschein" - bemerkt habe, dass der Wagen erst im Juni 2011 fällig ist. *koppklatsch*

Wie blöd kann man eigentlich sein...?? ;-)

Im Nachhinein kann ich darüber nur noch lachen und froh sein mir einen peinlichen Auftritt und die Gebühren erspart zu haben.

Donnerstag, 29. Juli 2010

Vorübergehend nicht erreichbar

So, morgen geht's los...
Nachdem wir die letzten Tage zwischen Malerleiter und Umzugskartons verbracht haben (und kaputter sind als nach einem 24-Stunden-Lauf) beziehen Kris und ich am Wochenende unser gemeinsames "Nest".

Leider ist der Umzug von Telefon und Internet nicht ganz so komplikationslos wie gerne in der Werbung propagiert. Ich werde also ab morgen für eine Weile wohl kein Internet haben.
Trotzdem werde ich versuchen, gelegentlich mal von außerhalb im Reader zu schauen, was ihr so geschrieben habt, aber nehmt es mir nicht übel, wenn ich nicht kommentiere und der Bericht zum 48er noch ein Weilchen dauern wird.

Bis dahin...

Euer Stefan

Sonntag, 25. Juli 2010

ZU sammenfassung.

48 Stunden überstanden - wieder zurück
122,9 km - zu wenig
Ganz gute erste 12 Stunden mit neuer PB - zufrieden
Wieder mal Blasen-Probleme am Fuß - zu blöd
Mehr wäre sonst möglich gewesen - Zuversicht!
2 Schlafpausen - zu lang?
Veränderte Schuheinlagen - zurecht gebastelt
Nicht aufgegeben - zu Ende gelaufen
Läuferisch ging's ganz gut - zur eigenen Überraschung
Wetter - nicht viel zu meckern
Insgesamt - verhalten zufrieden
Bericht? - zu gegebener Zeit
Nochmal 48 Stunden? - nicht auszuschließen...


PS:
Der Start in der WDR Lokalzeit - zuschauen!

PS 2:
Dank an Pete und Pienznäschen - zu lieb!
Riesendank an Kris - Zuckerstück!!!

Donnerstag, 22. Juli 2010

Letzte Infos zum 48er

Hier noch eine kleine Info für alle Interessierten:

Auf www.steppenhahn.de wird es wohl während des 48-Stunden-Laufes Zwischenergebnisse geben.
[Falls ihr mich morgen darin suchen solltet fangt unten an, dann geht's schneller... ;-) ]

Es sollte mich auch nicht wundern wenn der WDR ein Kamerateam vorbeischickt und einen Bericht in der Lokalzeit bringt.


So, das Auto ist inzwischen vollgepackt. Der Bauch auch. Jetzt noch eben fix unter die Dusche und dann ab ins Bett und kostbaren Schlaf bunkern.
Gute Nacht!

Mittwoch, 21. Juli 2010

Nur noch 2 Tage...

Jetzt sind es nur noch 2 Tage bis zur bisher größten sportlichen Herausforderung meines Lebens: dem 48-Stunden-Lauf in Köln.

Köln. Wieder mal Köln.
Der erste Marathon: Köln. Der erste 6-Stunden-Lauf: Köln. Der erste 12-Stunden-Lauf: Köln. Der erste 24-Stunden-Lauf: ok; der nicht. Aber jetzt der erste 48-Stunden-Lauf: wieder Köln.

Angemeldet habe ich mich bereits im letzten Sommer mit den Worten "Was tue ich hier eigentlich?".
Und ich muß zugeben: ich weiß es bis heute noch nicht... ;-)

Sofern ich im derzeitigen Umzugsvorbereitungsstress Zeit habe den Lauf quasi in mich eindringen zu lassen regt sich ein buntes Gemisch aus Fragen und Gefühlen. Vorfreude auf das Event an sich, Zweifel wegen des unzureichenden Trainingszustandes, positive Angespanntheit, Bammel vor einem frühen Aus, Respekt vor den laaaaaaaangen 48 Stunden, die Frage wie ich mit dem Schlafentzug klar komme. Und Hoffnung, dass sich die Szene, die ich beim 6-Tage-Lauf in Erkrath mal als Zuschauer erleben durfte, diesmal mit mir als Teilnehmer wiederholt: wenn die letzten Runden gemeinsam mit allen anderen Läufern und den Nationalfahnen gelaufen werden.
Das hat mich damals so sehr berührt dass ich schon Pipi in die Augen kriege wenn ich nur daran denke.
Und egal was die anderen machen: meine letzten Runden werden mit Multi-Kulti-Fahne sein. Notfalls auf dem Zahnfleisch.
Das ist der Moment auf den ich mich am meisten freue. Und nicht zuletzt wegen dieses emotionalen Momentes der internationalen Gemeinsamkeit, des gemeinsamen Triumphes über uns selbst und der gemeinsamen "Erlösung" nach dem Schluß-Signal habe ich mich überhaupt angemeldet.

Darüber hinaus gibt es für mich natürlich auch sportliche Ziele, die ich aber dem Trainingszustand entsprechend etwas nach unten korrigiert habe - und hier zunächst nicht verraten werde. ;-)

Zum Glück soll es ja nicht ganz so heiß werden wie in den letzten Tagen, sonst kämen mir die 48 Stunden vermutlich noch länger vor, denn Hitze dehnt ja bekanntlich aus...


Für emotionale Aufbauhilfe während des Laufes per SMS findet man meine Handynummer übrigens über das Impressum am Seitenende.
Und falls mal jemand beim Lauf vorbei schauen möchte: ich bin der schweißtriefende Typ mit dem Schokofriedhof, der so ähnlich aussieht wie ich - nur deutlich geschaffter.



PS 1: Mein Zeitungshoroskop von gestern (wirklich!): "Wahrscheinlich sind Sie selbst von ihrer guten Kondition überrascht. Sie sind so fit wie schon lange nicht mehr."
Ich glaub ja nicht an Horoskope - aber es wäre schön wenn's stimmt...

PS 2: Infos zum Lauf

Dienstag, 20. Juli 2010

Grünes Licht und Abschiedslauf

Grünes Licht

Für den 48-Stunden-Lauf ist ein ärztliches Attest notwendig, das einem die gesundheitliche Eignung für den Lauf bescheinigt.
Sicher eine sinnvolle Auflage des Veranstaltern, die mich nun dazu "zwang", einen Körper-TÜV machen zu lassen.
Eigentlich mache ich das wegen der Lauferei ja sowieso einmal im Jahr, habe es aber 2009 verschludert. Es wurde also schon deshalb mal wieder Zeit für das volle Programm: Blutbild, Pipiprobe, EKG, Lungenfunktionstest, Ultraschall, körperliche Untersuchung und Belastungs-EKG. Alles soweit im Lack. Eine Schwangerschaft wurde bei mir auch nicht festgestellt, auch wenn Optik und Wiegeergebnis den Eindruck vermitteln könnten. ;-)
Und obwohl ich ja fast nie auf einem Fahrrad sitze habe ich beim Belastungs-EKG auf dem Ergometer mal wieder den Bestwert des letzten Jahres erstrampelt, ohne mich wirklich richtig auszubelasten. Damit hatte ich nicht unbedingt gerechnet.
Auch der Doc schien beeindruckt und gab grünes Licht. TÜV bestanden mit leichten Mängeln...


Abschiedslauf

So langsam heißt es Abschied nehmen von meinem faktischen Nebenwohnsitz im Nordosten Gelsenkirchens.
Übernächstes Wochenende beziehen Kris und ich unser gemeinsames Nest in Hagen (nein, gebrütet wird nicht!!).
Die schönen und meist flachen Laufstrecken dort "oben" werden mir sicher fehlen. So manchen Lauf habe ich alleine oder gemeinsam mit Kris im Waldgebiet Resser Mark, im Schlosspark Herten, auf der Halde Hoheward, am Rhein-Herne-Kanal oder "über Land" absolviert. Dies wird nun vorbei sein und eine schöne Erinnerung bleiben.
Nachdem wir uns am Sonntag schon ein paar Stunden beim "Still-Leben" auf der A 40 die Beine in den Bauch gegangen haben brachen wir am Abend bei angenehmen Temperaturen noch einmal zu einem Lauf auf. Zu unserem Abschiedslauf.
Noch einmal ließen wir den Blick über die Felder in die Ferne schweifen.
Noch einmal liefen wir die Allee zwischen den Feldern hoch, die bei den stürmischen Gewittern der letzen Woche etwas gelitten hat.
Noch einmal liefen wir am Maisfeld vorbei und sahen in der Ferne das Sonnenobservatorium und die Windkraftanlage auf den Halden.
Noch einmal liefen wir auf dem Feldweg vorbei an den Pferden und vermissten die Galloway-Rinder auf der Weide.
Noch einmal liefen wir in den Wald am Schlosspark hinein, bevor wir die Schritte wieder Richtung Wohnung lenkten.
Noch einmal Bogen wir in die Straße zum Haus ein und ließen austrudeln.
Noch einmal, ein letztes Mal, drehte sich nach einem Lauf der Schlüssel im Schloss.
Tschüss, ihr schönen Laufstrecken - ich werde euch vermissen.

Donnerstag, 1. Juli 2010

Heiße Halde, neue Wege

Ja, ich weiß. Es ist Sommer und man muß damit rechnen, dass es auch schon mal etwas heißer wird.
Trotzdem: die Hitze nervt und schlaucht. Ich beneide die Läufer, die sich bei Hitze richtig wohl fühlen und nach einem nahezu schweißtropfenfreien langen Lauf vielleicht mal ein kleines Salzkrüstchen abklopfen.
Bei meinem Körper habe ich immer das Gefühl dass er die Körperporen von innen nach außen kärchern will, so dass ich bereits nach wenigen Minuten laufen so aussehe als wäre gerade eine Wasserbombe in meinem Gesicht geplatzt.
Dafür hab ich aber auch hinterher immer eine ganz, ganz weiche Nase... ;-)

Dienstag wollte - nein: musste - ich eigentlich einen langen Lauf mit Lauffreund Lars machen, um Kilometer zu sammeln. Er ließ sich aber lieber eine Zahnwurzel füllen. Was macht man nicht alles um bei dem Wetter nicht laufen zu müssen... ;-)
Da ich bei der Hitze keine Lust hatte alleine am See zu leiden entschied ich mich dazu, den Lauf um einen Tag und auf eine luftige Halde in Herten zu verschieben und begnügte mich mit bewegungsarmen WM-Passivsport. In transpirationsmindernder Bewegungsstarre bewegten sich vor dem Fernseher fast nur noch die Pupillen. So ließ es sich aushalten.

Der Mittwoch zeigte sich genau so warm und auch der Bürotag gestaltete sich ähnlich wie die anderen in dieser Woche.
Die durch geöffnete Fensterflügel herein gelassene Morgenluft verbrauchte sich schnell, die Temperatur im Büro stieg zusehends Richtung 30 Grad, die Miefquirls brachten nicht viel Besserung und ich schmorte im eigenen Saft.
Ich fing an zu kleben wie eine angeleckte Briefmarke und rückte auf dem Bürostuhl weit nach vorne, um einem Hitzestau am Hintern zu entgehen. Muss ja nicht sein dass ich da Pickel kriege oder so.
Erleichterung gab es erst als ich im zum Glück klimatisierten Wagen auf der Fahrt nach Herten war.
Im Auto schälte ich mich aus den Alltagsklamotten und schlüpfte zur Feier der zwischenzeitlich erreichten 30-Grad-Marke in ein ärmelloses gelbes Laufshirt. Zusammen mit der schwarzen Lauftight eine mutige Kombination, denn Schalke ist ja nicht weit weg. ;-)

Schnell war ich im Gesicht voller dicker Schweißtropfen so wie eben nach dieser imaginären Wasserbombe.
Dabei war ich noch keinen Meter gelaufen sondern immer noch im Auto.
Dann ging es aber los und ich entschied mich dazu, nicht sofort auf die (hoffentlich) windige Halde Hoheward zu laufen sondern erst ein Stück im unteren Bereich, wo ich dann auf einen Radweg um die Halde stieß, den ich noch nicht kannte. Da musste ich nicht lange überlegen; neue Wege entdecke ich immer gerne. Und so erreichte ich auch das Portal vom alten (vergitterten) Eisenbahntunnel, der mitten durch die Halde führt und von dem ich bisher immer nur gehört hatte. Bis dahin gestaltete sich der Lauf wegen diverser Schattenpassagen zwar erträglich, aber ich nahm trotzdem gerne ein bisschen von der kühlen Luft an die aus dem Tunnel strömte. Das war als hätte jemand die Gefriertruhe geöffnet.

Der Weg führte mich dann aber doch ein Stück die Halde hinauf auf die sogenannte Balkonpromenade. Und ein Stückchen weiter knallte mir die Sonne dann mächtig auf den Pelz und machte mich mürbe und durstig. Passend zur Shirtfarbe kam ich mir vor wie eine ausgepresste Zitrone. Mein Kopf wurde heiß und ich wartete auf den Moment wo der Dampf aus den Ohren pfiff. Ich hätte glatt ein Klärbecken leertrinken können. Aber erstens war grade kein Klärbecken da und zweitens hatte ich sowieso keinen Strohhalm dabei.

Obwohl ich noch im einstelligen Kilometerbereich war musste ich Gehpausen einlegen. Nur ab und zu brachte etwas vom erhofften Wind ein wenig Kühlung. Trotz der Quälerei versuchte ich die Aussicht zu genießen, denn das würde vermutlich einer der letzten Läufe auf dieser Halde werden.
Nach der ersten Runde inhalierte ich am Auto ein Iso-Getränk, warf mir prophylaktisch ein paar Salztabletten ein und kauerte mich in den Schatten, während ich auf Kris wartete.

Zusammen starteten wir in die nächste Runde und ich zeigte ihr meine Wegneuentdeckung, die wir am Ende der Strecke in für beide neues Gebiet verlängerten. Da wir dabei auch durch ein Stück von Recklinghausen liefen freute ich mich darüber, so spontan zu einem neuen Buchstaben für mein Projekt "NRW von A-Z" zu kommen.
(Später stellte ich dann fest, dass das "R" schon durch Remscheid belegt war...)

An der Drachenbrücke erreichten wir wieder die Halde und trabten die Runde dort auf der Balkonpromenade zu Ende. Es lief sich inzwischen deutlich entspannter. Ein paar Wolken schoben sich gelegentlich vor die Sonne und es kühlte auf "nur noch" 28 Grad ab. Mein Körper schien sich aber auch besser auf die Wärme eingestellt zu haben. So ging es mir nach der zweiten Runde auch deutlich besser als nach der ersten.
Da fange ich doch beim nächsten Mal einfach direkt mit der zweiten an, oder?


Mittwoch, 23. Juni 2010

Es geht wieder rund

Der läuferische Höhepunkt der Jahres - der 48-Stunden-Lauf in Köln - nähert sich immer mehr, wird immer realer.
Blöd wenn da die Form nicht stimmt. So wie bei mir.

In den letzten Monaten ging sie auf der Kellertreppe mal auf und mal ab, kam aber aus dem Keller nicht heraus.
Es wurde also Zeit an der Kilometerschraube zu drehen und endlich mal wieder einen langen Lauf zu absolvieren, damit der 48stünder nicht zum kompletten Himmelfahrtskommando wird.

Auf dem Plan stand eigentlich vom 19.-20.06. der 24-Stunden-Lauf in Bad Lippspringe, wo Kris und ich wie schon im letzten Jahr ein Trainingslauf-Camping machen wollten. Da aber auch ihre Form und der Wetterbericht eher suboptimal waren entschieden wir uns für den 24-Stunden-Lauf in Dortmund als weniger aufwändige und Zeit sparende Alternative, bei der es nicht so tragisch ist, falls man recht früh aus dem Lauf aussteigen will oder muss.
Schöner Nebeinbei-Effekt: der Samstagabend blieb frei für die "Extraschicht", da in Dortmund bereits am Freitag gestartet wurde und wir nicht übernachten wollten.


So stehe ich also freitags gegen 18:00 auf der Tartanbahn im Stadion Rote Erde und warte darauf, dass die bunte Meute in die erste Runde geschickt wird.
Nebenbei kriege ich mit, wie sich Kinder über einen etwas mopsigen Mann mit dreifarbigen Kniestrümpfen zur kurzen Hose amüsieren.
Aber was soll ich machen - irgendwann muss ich die neuen Socken ja mal testen.
Und wenn ihr kleinen Gibbelkröten nachher im Bett davon träumt, wie Poldi heute den Elfer gegen die Serben versemmelt hat, läuft der dickliche Onkel immer noch - so!

Ich weiß ja selbst, dass die Teile nicht gerade schick aussehen. Aber vielleicht nützen sie ja was. Und wenn's nur ein Placebo-Effekt ist. Und wenn nicht...
Nun ja; Putzlappen kann man immer gebrauchen.

Als sich das kinderreiche Feld in Bewegung setzt versuche ich mitzuschwimmen ohne über hüfthohe Grundschüler zu stolpern.
Die ersten Runden sind wie immer chaotisch. Ein Stop-and-go wie auf der A 43 im Feierabendverkehr, ein hin und her als wenn man in einen Ameisenhügel gestochen hätte und ein Lärm wie im südafrikanischen WM-Stadion.

Ich ertrage die Kulisse tapfer und freue mich auf die Zeit, in der die meisten Kiddies ihr Pulver verschossen haben und und es etwas leerer auf der Bahn wird.

Meine Ziel für den Abend ist ein Kompromiss aus Formschwäche und notwendigen langen Läufen. Ein Versuch die Balance zu halten zwischen Forderung und Überforderung. Mindestens 30 Kilometer sollen es werden. Ein Trainingsmarathon, wie in den beiden Jahren zuvor, muss es diesmal nicht sein. Ganz ausschließen will ich es aber nicht, falls es besonders gut läuft.

Also trabe ich Runde um Runde vor mich hin, während der Himmel mit Regen droht, sich aber letztendlich doch geschlossen hält. Irgendwann sehe ich dann die ersten von den "Endorphinjunkies Dortmund" bekannten Gesichter und wechsle ein paar Worte. Und ich bin nicht mehr der einzige mit albernen Socken.

Bis auf gelegentliche Brems- und Ausweichmanöver läuft es sich inzwischen recht gleichmäßig und ich sammle Runde um Runde, Kilometer um Kilometer.
Ungefähr bei Kilometer 17 wird es etwas langweilig. Das ändert sich schlagartig als Kris, die dem Gedrubbel am Anfang entgehen wollte, an der Strecke auftaucht. Ab da laufen wir viele Runden zusammen. Einige gehen wir auch.
Als sie mit ihren Runden fertig ist laufe ich noch weiter bis ich 30,1 km auf der Uhr stehen habe. Feierabend.


War gar nicht so schlimm wie befürchtet. Der Marathon musste aber trotzdem nicht sein. Obwohl ich mich dabei vermutlich weniger gequält hätte als im Jahr davor, denn eigentlich liefen die 30 km - den Umständen entsprechend - ganz gut. Immerhin war es der bisher längste Lauf in diesem Jahr.
Das ist wohl auch der Grund, warum die Endorphine hinterher fast so lange hielten wie der Muskelkater und verhalten Zufriedenheit und Zuversicht verbreiteten.
Ein schönes Gefühl.


Freitag, 14. Mai 2010

Und, wie isses? Brauchse Tickets für den Lake-Run?

Und, wie isses? Alles klar? Freut mich!

Bei mir? Ja - ne - geht so. Ich lauf halt wieder. Hatte gerade Jubiläum. Das 10. Comeback in diesem Jahr. *grins*
Für die TorTour reicht's formmäßig leider noch nich' - die habe ich abgesagt. Bei mir beginnt im Moment schon die Tort(o)ur wenn die Kilometer zweistellig werden. *nochmal grins*
Aber nächsten Monat will ich dann in Bad Lippspringe wieder zum "24-Stunden-Lauf-Camping" beim "Run for help"; da freu ich mich schon drauf.

Und sons'? Ja sons' gibt's nich' viel Neues, zumindest nicht beim Laufen.

Aber vom Frank von Laufen-in-Dortmund soll ich noch was ausrichten. Der ist mit seiner Lebensgefährtin zur Zeit unterwegs und unterstützt den "Lake-Run"; das ist so einen neuer Eventlauf am Möhnesee. Das is' ungefähr da, wo der Bauer Heinrich aus dem Fernsehen sich mit seinen Schafen vergnügt. Den Lauf gibt's am 4. September 2010 zum ersten Mal; das wird so etwas wie der Strongman Run. Also nix für Warmduscher.

Wobei - duschen muss man vielleicht gar nich', denn die 18-Kilometer-Strecke geht außer über eine Vielzahl von Hindernissen auch "durch den Möhnesee". Zweimal werden die armen Socken schulterhoch im Wasser stehen. Also mal fix für die Bikinifigur trainieren, damit man die Röllekes nicht sieht, wenn das Laufshirt am Leib klebt. ;-)

Und warum erzähl ich dir das alles? Weil Frank und sein Schatzi im Moment als "MöhneMan" und "MöhneWoman" an jedem Wochenende bei vielen Laufveranstaltungen in der Region - also rund um Dortmund - unterwegs sind und immer Wild Cards dabei haben. Um sie zu bekommen, muss man ihnen einfach nur mit der Hand auf die Schulter klopfen und den jeweils aktuellen Code nennen.
Wie das genau geht - also mit dem Code, nich' mit dem Hauen - kannste auf seiner Seite "Laufen-in-Dortmund.de" lesen.

Also - wennste wilde Karten brauchs, klopp ihm auffe Schulta! ;-)
(Und grüß schön von mir!)

Ja und ansonsten sach' ich ma': schönes Wochenende! Bleib sauber! Man liest sich!

Dienstag, 27. April 2010

24-Stunden-Lauf am Seilersee: kurz, schön und sonnig!

Die Samstagssonne strahlt herab auf das bunte Läufervolk, das sich über das Gelände verteilt und auf den Startschuss wartet. Kurz vor 12 Uhr ballt sich das farbenfrohe Feld aus 24-, 12- und 6-Stundenläufern, Staffelläufern und "Free-Runnern" im Startbereich und wird pünktlich auf die erste 1788-Meter-Runde um den Iserlohner Seilersee entlassen.

Kris und ich sind als Free-Runner dabei. Das heißt: laufen so viel und so lange man will ohne Zeitdruck. Maximal natürlich 24 Stunden. Aber das haben wir nicht vor.
Kris will mal sehen was nach ihrer langen Trainingspause machbar ist. Mir geht's genau so. Nach meiner sturzbedingten Rippenprellung und der anschließenden Trainingspause hatte ich die Meldung für den 24-Stunden-Lauf bereits zurückgezogen. Nun will ich einfach ohne Zeit- und Zielvorgabe laufen.
Allerdings flüsterte mir im Vorfeld irgendein kleines unsichtbares Männchen immer leise das Wort "Marathon" ins Ohr. Ich versuchte weg zu hören und argumentierte mit Schlagworten wie "Vernunft", "Trainingsrückstand" und so weiter dagegen. Schließlich einigten das Männchen und ich uns auf "alles kann - nichts muss".

Kris und ich traben gemeinsam los. Erst als sie die erste Gehpause nimmt laufe ich alleine weiter. Wobei "alleine" eigentlich nicht stimmt, denn überall sind Laufbekanntschaften und -freunde unterwegs, mit denen ich ein wenig plausche. So vergehen die ersten Kilometer. Dann folgen auch bei mir Gehpausen, wieder gemeinsame Abschnitte mit Kris, kleine Auszeiten und erstes Schwächeln. In mir wächst die Erkenntnis, dass ich derzeit nicht "mal eben" einen Marathon aus der hohlen Socke heraus laufen kann und dieser heute eine ziemliche Quälerei wäre.

Als ich ein paar Kilometer über Halbmarathon auf den Campingstuhl hocke fühle ich mich wie ein Schlauchboot mit Loch - die Luft ist irgendwie raus...
Macht aber nichts. Für einen Trainingslauf nach langer Fast-Lauf-Pause ist das in Ordnung und für einen Muskelkater wird es auch so schon reichen. ;-)
Auch Kris hat genug für heute. Nach einem Kaffee ihrerseits und einem Radler meinerseits gehen wir noch eine "Ehrenrunde" um den See. Sie hat anschließend gut 16 Kilometer auf der Habenseite. Bei mir sind's etwas über 25 Kilometer, bei denen die Rippen sich zum Glück friedlich verhalten haben.

Gegen 19 Uhr schnappen wir uns Campingstuhl und Kühltasche, verabschieden uns und fahren nach Hause, während der Großteil des bunten Feldes weiter um den See läuft. Hinter uns liegt ein sonniger, geselliger und ultrafamiliärer Nachmittag mit etwas Bewegung. Schön war's mal wieder. Bis nächstes Jahr, Seilersee!
Dann auch gerne wieder etwas länger...



[Fotos: Sigi Bullig / www.cosibullig.de]

Freitag, 23. April 2010

Update

Oberhausen, 17. April, 19:00 Uhr, Gelände der ehemaligen Zeche Oberhausen

Der Kultur-Run, ein 24-Stunden-Lauf, hat bereits 22 Stunden hinter sich.
Gerne wäre ich hier mitgelaufen. Im letzten Jahr blieb mir wegen einer starken Erkältung schon nur eine Kurzstrecke vergönnt; in diesem Jahr ging wegen der Rippenprellung gar nichts.
Trotzdem stehen Kris und ich jetzt im Start- und Zielbereich, um ein wenig zu schauen, zu quatschen und Atmosphäre zu schnuppern.
Viele Läufer sind schon wieder weg, aber zu meiner Freude treffe ich dann doch noch auf einige bekannte Gesichter aus der Blogger-, Ultraläufer- und Walkerszene, die auch Zeit für einen kleinen Plausch haben.
Das ist eben das Schöne bei den Ultraläufern: es ist ein wenig wie bei einem Familientreffen und man fühlt sich gleich zu Hause.


Gelsenkirchen, 21. April, 19:30 Uhr, irgendwo im Wald

Kris und ich laufen durch ein Waldgebiet wo früher mal ein Löwenpark war.
Ein schönes Fleckchen Erde, das wir bisher noch nicht kannten.
Für uns beide ist es heute ein kleiner Neuanfang. Kris ist seit dem Winter nicht mehr gelaufen und für mich ist es der erste Lauf nach dem Sturz. Ich will mal schauen was die Rippen so sagen.

Als ich etwas später unter der Dusche stehe kann ich auf einen schönen, lockeren Lauf durch eine interessante Gegend zurückblicken. Meine Rippen haben keine großen Probleme bereitet.
Die Dusche spült nur den Schweiß ab, die Glückshormone bleiben erhalten.


Iserlohn, 24. April, 12:00 Uhr, Seilersee-Stadion

Startschuss zum 24-Stunden-Lauf am Seilersee.
Seit seiner Premiere 2008 ist dieser Lauf quasi ein "Pflichttermin" für mich, auch wenn ich 2008 nur ein paar Runden gelaufen bin und 2009 nach 75 Kilometern aussteigen musste.
Für dieses Jahr habe ich meine Teilnahme am 24-Stunden-Lauf wegen der Rippenprellung und der Trainingspause schon vor ein paar Tagen abgesagt.
Aber es ist wieder mal der Reiz dieser Veranstaltung der mich dazu gebracht hat wenigstens als "Funrunner" mitlaufen zu wollen. Lieber mittendrin als nur dabei.
Für ein paar Runden, ganz locker weg und ohne Zeit- oder Zielvorgabe, wird's schon reichen. Alles Weitere wird sich zeigen.
Das vorfreudige Kribbeln hat bereits begonnen.
Seilersee, ich komme!

Donnerstag, 8. April 2010

Der Sturz: war's das zunächst?

Nach einem lauflosen Kurzurlaub wollte ich das schöne Wetter am Mittwoch zu einem längeren Lauf nutzen. Da ich sowieso nach der Arbeit nach Gelsenkirchen wollte überlegte ich mir, einen Zwischenstopp am Schiffshebewerk Henrichenburg einzulegen und von dort entlang der Kanäle und über Land zu laufen. So konnte ich neben dem langen Lauf noch "3 Fliegen mit einer Klappe schlagen": direkt am Wasser laufen, einen neuen Buchstaben für "NRW von A-Z" erlaufen (W wie Waltrop) und vielleicht noch ein oder zwei Caches finden.
Auf dem Weg dorthin konnte ich auf der Autobahn durch einen Reflex noch so eben einen Unfall vermeiden. Ein Autofahrer hatte mich beim Auffahren auf die Autobahn wohl übersehen und zog einfach auf meine Spur. Glück gehabt...

Am Schiffshebewerk angekommen zog ich mich fix im Auto um, machte ein Foto vom alten Hebewerk und ein paar Urviech-Rindern und lief los. Und dann geschah es.
Nach vielleicht 300 Metern muß ich mit der Schuhsohle an einer Bodenwelle hängen geblieben sein und geriet ins Straucheln. Vornübergebeugt versuchte ich noch mich durch ein paar Ausfallschritte abzufangen oder mich zumindest in den Grünstreifen fallen zu lassen, aber ich hatte keine Chance. Diesmal haben auch die Reflexe nicht helfen können.

Bevor ich auf Schotter und Asphalt aufprallte konnte ich mich gerade noch ein wenig drehen. Ich schlug dann auf der rechten Seite auf, rollte mich ab, rutschte dabei wohl noch ein Stück und blieb dann erst einmal einen Moment auf dem Rücken liegen, um im Schnellverfahren eine Bestandsaufnahme zu machen.
Tiefe, verschmutzte und blutende Schürfwunden am schmerzenden Ellenbogen und weitere Schürfwunden an der Hüfte - das schien es gewesen zu sein.

Eine Gruppe Radler bekam den Sturz mit, erkundigte sich nach meinem Befinden und fuhr dann weiter, während ich mir eine Möglichkeit suchte, um die Wunden grob zu reinigen.
In einer Gastwirtschaft wurde ich dann fündig und hielt hinterher nach einer Arztpraxis Ausschau, um die Wunden fachmännisch säubern und verarzten zu lassen und mir eine Tetanus-Impfung zu holen, da die letzte schon ewig her war.
Ich fand jedoch keine Praxis. Das hätte aber vermutlich auch nicht viel genützt, da Ärzte ja in der Regel Mittwochnachmittags geschlossen haben.
Ich beschloss daher direkt nach Gelsenkirchen zu Kris zu fahren und bemerkte inzwischen auch einen Schmerz im rechten Brustbereich, der nach und nach heftiger wurde.

Da ich einen Rippenbruch nicht ausschließen konnte und die Impfung noch brauchte ging's dann zusammen ins Krankenhaus. Mein Bewegungsradius war inzwischen deutlich eingeschränkt so dass ich froh war dass Kris fuhr. Im Krankenhaus gab's dann das Rundumprogramm: Wundsäuberung und Desinfektion, Röntgen, einen Piekser in die linke Pobacke, einen in die rechte. Die Diagnose: gebrochen ist nichts, aber die Rippen sind heftig geprellt.

An Laufen ist die nächsten Tage wohl nicht zu denken, dazu schmerzt es zu sehr.
Und damit stehen nicht nur der Kultur-Run am übernächsten Wochenende, sondern auch der 24-Stunden-Lauf Ende April und auch die TorTour de Ruhr Ende Mai ziemlich auf der Kippe.

Irgendwie ist im Moment einfach der Wurm drin... :-(

Dienstag, 23. März 2010

Zwei Wochen?

Ist es tatsächlich schon zwei Wochen her dass ich zuletzt hier was geschrieben habe?
Ja, so wird es wohl sein - das Datum lügt nicht.

Aber ich habe gerade ein paar Minuten Zeit und kann deshalb mal fix einen aktuellen Lagebericht abgeben.

Die Form ist noch immer im Keller, hat aber schon die ersten Stufen Richtung Erdgeschoss erklommen. Der Faktor "Zeit" ist immer noch ein Problem und wird durch die Nebenfaktoren "Motivationsschwäche", "Disziplinmangel", "zwickender Ischiasnerv" und "Achichfühlmichheutegestresstundnichtsofitfürslaufen" ergänzt.
So kamen in der letzten Woche ganze fünf (!) Kilometer zusammen - die aber dafür profiliert. ;-)

Heute habe ich aber meinen - so glaube ich - bisher längsten Lauf dieses Jahres absolviert.
Nun ja - so richtig lang war der allerdings auch noch nicht.
Aber ich hoffe, dass ich da jetzt noch was draufpacken kann und dass es für die angestrebten Ziele noch reicht.
Am meisten "Bammel" habe ich derzeit vor der TorTour de Ruhr, da es ein 100 km-"Punkt zu Punkt"-Lauf ist ohne die Annehmlichkeiten, die ein Lauf auf kleineren Runden mit sich bringt (Verpflegungsstand etc.) .
Ich fürchte, dass TorT(o)ur da zum Programm wird...

Über Ostern werde ich wohl das Vergnügen haben auch mal am Rhein laufen zu können; wir werden die Feiertage in Rees am Niederrhein verbringen. Da hoffe ich auf einen schönen langen Lauf mit Kris als Radbegleitung.

Jetzt hoffe ich aber erst einmal auf etwas mehr terminliche Entspannung, auf eine zunehmende Kilometerleistung und darauf, dass es weiter aufwärts geht und schicke mal optimistische Grüße in die Bloggerrunde...

Dienstag, 9. März 2010

Kalter Lauf und heiße Dusche

Ein After-Work-Trainingslauf auf flachem Terrain sollte es werden. Hinter den Feldern von Hagen-Haßley.
Aber ich hatte nicht daran gedacht, dass es dort noch verschneit sein könnte, denn rund um meinen tiefer gelegenen Arbeitsplatz war schon wieder alles abgetaut.
Was tun? Auf einen Lauf mit Spikes hatte ich keine Lust. Ohne Spikes war es mir zu unsicher. Und um ein anderes Laufgebiet anzufahren zu spät.
So entschied ich mich dazu, dieses kleine Sträßchen entlang der A 45 zu laufen, das schneefrei zu sein schien. Und obwohl es immer in Reichweite der Autobahn entlang führt ist es landschaftlich reizvoll. Allerdings nicht unbedingt flach.
Bereits nach 350 Metern fordert der Körper eine erste Gehpause. Halloooo?? Na ja; vielleicht zu schnell gestartet. Oder mein innerer Motor ist noch einmal kurz abgesoffen.
Durch schöne Landschaft ging es nun mit vereinzelten Gehpausen an Anstiegen auf und ab - aber eindeutig mehr auf. Ab und zu war es auch etwas glatt. Schnell wurde mir klar, dass ich mir für den aktuellen Trainingsstand vielleicht zu viel zugemutet und das Profil etwas unterschätzt hatte.
In Anbetracht dessen sollte ein Stündchen für heute dann eigentlich reichen, deshalb wollte ich 30 Minuten laufen und dann umkehren.
Da ich aber mit einem schnelleren Rückweg rechnete lief ich noch etwas weiter, und dann noch etwas weiter und dann auch noch eben über einen vereisten Weg bis zum Windrad nach Brechtefeld hoch, wo ich nach knapp 45 Minuten ankam und zur Belohnung einen schönen Sonnenuntergang genießen konnte.
Für den Rückweg nahm ich mir wegen des tendenziell jetzt eher abwärts führenden Kurses vor, diesen unter 40 Minuten zu laufen. Es lief dann auch recht flott, fühlte sich gut an und bereits 37 Minuten später war ich wieder am Auto. Zielvorgabe locker unterboten. ;-)

Zufrieden, aber leicht durchgefroren stellte ich mich dann zu Hause unter die Dusche. Das Ganze sogar, weil eine Sicherung defekt war, bei Kerzenschein. Hat was. ;-)
Es ist ein herrliches Gefühl, wenn die heißen Tropfen auf den kalten Körper prallen und diesen langsam wieder auftauen, oder? Eine verdiente Belohnung nach einem anstrengenden Winterlauf, von dem ich außer einem guten Gefühl noch ein paar Handy-Fotos mitgebracht habe.

















Mittwoch, 3. März 2010

Aller (Wieder-)Anfang ist schwer

Vorletzten Dienstag hatte ich ja trotz der angesprochenen Zeitproblematik die Hoffnung, am Freitag wieder das Laufbein schwingen zu können.
Aber da hatte ich die Rechnung ohne den Wirt Virus gemacht, den ich mir offensichtlich just an diesem Tag eingefangen hatte und der am nächsten Tag, als ich beim Mexikaner Essen war, aus mir herausbrach. Wobei man letzteres durchaus wörtlich nehmen darf.
Nun ja, die anschließende Nacht war recht unruhig und brachte innige Umarmungen von Keramik und Eimer mit sich. Am nächsten Tag fühlte ich mich dann wie eine ausgequetschte Zitrone, war ziemlich kraftlos und kam kaum eine Treppe hoch.
So war an Laufen selbst am Wohenende noch nicht wieder zu denken.

Nachdem es - jetzt wieder aus zeitlichen Gründen - an den letzten beiden Tagen auch nicht mit dem Laufen klappte war es dann heute so weit: ich war endlich wieder auf der Piste.

Es ist ja nicht so, dass der Körper zwischenzeitlich das Laufen verlernt hätte.
Aber so eine Laufpause versetzt mich doch immer wieder in einen Zustand, der mich an meine Laufanfänge erinnert. Die Lunge pumpt an Steigungen wesentlich heftiger als sonst, das Lauftempo ist deutlich niedriger als gewöhnlich. Fast so als würde noch Schnee liegen. OK, die Strecke war nicht nur flach. Aber ein guter Walker hätte heute vermutlich mithalten können.
Und auch wenn die Beine nicht groß aufmuckten, zeigten sie doch eine beginnende Müdigkeit zu einem Zeitpunkt, wo sie sonst erst richtig warm werden.
Als ich dann nach 1 1/4 Stunden, die für den Wiedereinstieg reichen sollten, wieder an der Haustür ankam, waren dann auch nicht nur die Beine darüber froh.

Jetzt hoffe ich, dass im zeitlichen Bereich etwas Entspannung und beim Laufen wieder Kontinuität eintritt, damit ich besser in Form komme.
Denn meine läuferischen Ziele und Träume möchte ich noch nicht begraben.

Die Kirschen hängen hoch.
Aber ich werde mich strecken.

Dienstag, 23. Februar 2010

Zeit

Zeit ist relativ.
Und im Moment habe ich relativ wenig Zeit.

Kaum Zeit zu lesen.
Kaum Zeit zu bloggen.
Kaum Zeit zu laufen.

Zur Zeit Weichen stellen im privaten Bereich.
Auf hoffentlich gute Gleise in die Zukunft.
All das kostet Zeit.

Wie lange war ich jetzt nicht mehr laufen?
Ungefähr 2 Wochen?
Kann sein. Müsste nachsehen.
11 Tage.
Au Mann...

Gestern? Keine Zeit.
Heute? Keine Zeit.
Morgen? Keine Zeit.
Übermorgen? Keine Zeit.
Freitag? Ja, da könnte was gehen.
Da muss was gehen.

Wird auch Zeit.
Die Zeit drängt.
Nur noch 5 Monate bis zum 48-Stunden-Lauf.
Nur noch 3 Monate bis zur Tortour de Ruhr.
Und nur noch 2 Monate bis zum 24-Stunden-Lauf.

Noch Zeit genug?
Weiß nicht.
Hoffentlich.

Jetzt gilt's.
Die Zeit läuft...

Mittwoch, 17. Februar 2010

Spendet Salz!

Liebe Laufkollegen,

noch immer hat der Winter uns in seinem Griff. Auch morgen sollen wieder Schnee und überfrierender Schneeregen die Straßen glatt machen sagen die Wetterkermits vorher.
Viele Gemeinden können die Straßen nicht mehr streuen, da ihnen das Salz ausgegangen und Nachschub noch nicht eingetroffen ist. Die Folgen sind dramatisch!

Daher mein dringender Aufruf: spendet Salz!

# Zieht euch beim Laufen mindestens 4 Schichten an damit ihr schwitzt wie Calli Calmund beim Bergsteigen.
# Tragt als unterste Schicht möglichst Sachen, die den Schweiß am Körper kleben lassen.
# Wenn der Lauf zu Ende ist: duscht nicht!
# Wartet, bis das Salz verkrustet ist.
# Klopft es vorsichtig ab und füllt es in kleine Tüten (Vielschwitzer nehmen einfach einen Spachtel und einen Müllsack).
# Packt alles in ein Päckchen (Vielschwitzer: Packet oder Container) und schickt es dem zuständigen Schneeräumdienst unter dem Stichwort "Läuferschweiß für freie Straßen".
# Leistet so euren Beitrag für mehr Verkehrssicherheit!

Denn wie sagte einst schon John F. Kennedy:
Fragt nicht, was euer Räumdienst für euch tun kann - fragt, was ihr für euern Räumdienst tun könnt! (oder so ähnlich...)

Dienstag, 9. Februar 2010

„Butter bei die Fische“ – Die Jahresplanung 2010

Wenn ich meinen derzeitigen mageren Trainingsstand bedenke kommt mir einiges, was ich mir für 2010 vorgenommen habe, wie ein läuferisches Himmelfahrtskommando vor.
Und Außenstehenden vielleicht wie eine Mischung aus Selbstüberschätzung und Größenwahn.
Trotzdem werde ich an meinen Zielen festhalten, denn es sind ein paar vielleicht ein- oder letztmalige Gelegenheiten dabei, die ich mir nicht entgehen lassen kann und möchte, auch wenn ich leistungsmäßig voraussichtlich im Bereich der roten Laterne herumkrebsen werde.
Aber noch ist ja Zeit an mir zu arbeiten und Kilometer zu sammeln.

Die Jahresplanung 2010 wird für mich von zwei absoluten Highlights überstrahlt.

Highlight Nummer 1 ist die TorTour de Ruhr an Pfingsten, die auf dem Ruhrtalradweg verläuft. Dort möchte ich beim „Bambinilauf“ die 100 km – Strecke vom Hengsteysee in meiner Heimatstadt Hagen bis zur Mündung der Ruhr in den Rhein bei Duisburg laufen.
Die letzten 42,5 km bin ich 2007 schon einmal gelaufen [Diashow mit Ton] und habe 2008 als Helfer mit angepackt.
Diesmal soll es mein erster richtiger „Hunderter“ werden.
Ziel: ankommen; möglichst innerhalb der Sollzeit von 14 Stunden.




Highlight Nummer 2 ist der 48 Stunden-Bahnlauf in Köln.
Vom 23.-25.07. werden voraussichtlich 50 Teilnehmer aus 14 Nationen auf einer 350 Meter-Aschenbahn in Köln quasi 2 Tage am Stück ihre Runden drehen. Ich werde dann voraussichtlich einer der drei Hagener Läufer sein, die sich der körperlichen und mentalen Herausforderung stellen.
Langeweile wird wohl nicht aufkommen; schließlich wird ja alle 6 Stunden die Laufrichtung gewechselt. ;-)
Ziel: durchhalten und vielleicht….
Ne, zu Kilometern sag ich mal nichts.

Ein weiteres Highlight wartet im Herbst auf mich: der Röntgenlauf-Ultra über 63,3 km.
Nachdem ich 2009 nach der Marathon-Distanz das sprichwörtliche Handtuch werfen musste will ich es in diesem Jahr noch einmal versuchen.

Ebenfalls ein „Pflichttermin“ ist für mich der 24 Stunden-Lauf am Seilersee im benachbarten Iserlohn. Ob ich dort am 24. und 25.04. einen langen Trainingslauf mache oder eine neue Bestmarke anpeilen werde entscheide ich wohl kurzfristig und formabhängig.

„Just for fun“ werde ich voraussichtlich am 21.03. beim Halbmarathon in Venlo, dem „Venloop“, mitlaufen. Da soll die Stimmung ja so toll sein.

Auch beim „Kultur-Run“ in Oberhausen am 16./17.04. werde ich voraussichtlich am Start sein, wegen des 24 Stunden-Laufes in der Folgewoche aber wohl nur einen Trainingslauf machen.

Und beim Halbmarathon in Hagen-Emst würde ich am 13.05. auch gerne mal wieder durch die heimatliche Hügellandschaft traben.

Ende Juni werde ich voraussichtlich versuchen, beim 12 Stunden-Lauf in Brühl meine bisherige Bestmarke zu verbessern. Da ich auf dieser Distanz bisher nur ein Abbruch-Ergebnis stehen habe sollte dies realistisch sein.
Vielleicht bin ich aber doch stattdessen (oder zusätzlich?) beim 24 Stunden-Lauf in Rockenhausen anzutreffen, der gleichzeitig DM der DUV ist.
Oder am 19./20.06. beim 24er in Bad Lippspringe; so wie 2009.

Die restliche Jahresplanung ist noch offen. Ein paar Ideen gibt es aber schon.
Zum Beispiel den „Dodentocht“; eine 100 km-Wanderung in Belgien, bei der auch (durch die Nacht) gelaufen werden kann. Der soll ein Erlebnis sein.
Vielleicht werde ich auch am 21.08. über den Nürburgring laufen oder am 25.09. einen Marathon oder kleinen Ultra auf einer Finnbahn in Dortmund absolvieren.
Und dann gibt’s ja am 19.09. auch wieder den Schwerter Hospizlauf, bei dem man bis zu 7 Stunden laufen kann.

Jetzt muss „nur noch“ die Gesundheit mitspielen, ordentlich trainiert werden und das Ganze in die private Lebensplanung einzufügen sein, die für dieses Jahr auch noch ein paar Fragezeichen parat hält. Vielleicht wird das von allem die größte Herausforderung.

Wir werden sehen. Ich hätte zumindest nichts dagegen, wenn nach dem „Übergangsjahr 2009“ ein „Highlightjahr 2010“ folgt…

Mittwoch, 27. Januar 2010

Cache-Lauf auf dem vereisten RuhrtalRadweg

Was macht man als geocachender Läufer, wenn man bei eisigen - 7° C nur begrenzt motiviert ist auf rutschigem Boden einen Trainingslauf zu absolvieren?
Man sucht sich eine Strecke aus, die recht flach ist und auch vereist in Dunklen laufbar zu sein scheint, wenn man sich Spikes unter die Schuhe schnallt.
Und man sucht sich ein paar Caches, die an der Strecke liegen und die man noch nicht gesucht hat.

Gedacht, getan.
Gegen 17 Uhr parke ich an der Ruhrbrücke in der Nähe des Bahnhofs von Wetter, zwänge mich in meine Laufklamotten, setze mir Mütze und Stirnlampe auf, schnalle mir vorsichtshalber die Spikes unter die Laufschuhe und setze mich auf dem Ruhrtalradweg in Richtung Witten in Bewegung.
Die Entscheidung mit den Spikes zu laufen stellt sich sehr schnell als die Richtige heraus. Der Weg ist fast komplett von einer gefrorenen Schneematschschicht bedeckt, auf der eine dünne puderzuckerartige Schneedecke liegt.
Ich ahne bereits, dass ich den Weg, über den sich bei schönem Wetter Scharen von Radlern und Fußgängern bewegen, heute fast für mich alleine haben werde.


Cache Nummer 1 erreiche ich bereits nach ungefähr 500 Metern Laufstrecke und einem kleinen Abstecher vom Hauptweg. Die Koordinaten führen recht genau an das Versteck heran und so ist nur ein gezielter Blick nötig um den Cache zu entdecken. Aufgrund der Optik der Dose und der direkten Lage an einem Brückenneubau darf man sich allerdings nicht wundern, wenn er mal von Bauarbeitern entdeckt und vom Kampfmittelräumdienst "entschärft" wird.

Mit dem ersten kleinen Erfolgserlebnis im Gepäck mache ich mich auf zu Cache Nummer 2, der etwa 2,5 Kilometer weiter entfernt liegt. Während ich vor mich hin laufe und bei jedem Schritt der Eisboden kracht überholt mich tatsächlich ein Radfahrer. Mutig bei dem Boden. Oder leichtsinnig.
Als der Garmin Forerunner die Ankunft an den Zielkoordinaten ankündigt weiß ich gleich wo zu suchen ist. Das, was ich zunächst für das Versteck halte, ist es dann aber doch nicht und ich halte mich ein paar Minuten mit der falschen Stelle auf während aus der Dämmerung Dunkelheit wird.
Zum Glück hilft die Stirnlampe. Und zum Glück ist weit und breit niemand zu sehen der sich darüber wundern könnte, warum ich da zunächst mit den Fingern an etwas herumschraube, bevor ich einer kleinen Eingebung folgend unterbreche und an einer anderen Stelle fündig werde. Hier würde ich ja gerne mehr erzählen, aber das geht ja nicht.

Nachdem ich mich in das sehr pfiffig versteckte Logbuch eingetragen habe nehme ich Kurs auf Cache Nummer 3 an einem Brücken-Tunnel-Ensemble, wo ich nach weiteren 1,5 Kilometern eintreffe. Auch diese Dose ist pfiffig versteckt, aber der erste gezielte Griff reicht aus um auch diesen Cache zu finden.
Bei meinen bisher gut 30 Funden hatte ich schon einmal etwas Ähnliches, so dass ich mit meinem Anfangsverdacht richtig liege. Da machen sich halt doch schon die ersten Erfahrungen bemerkbar....

Nachdem die plötzlich auftauchenden Wanderer weg sind und ich mich eingetragen habe trete ich den Rückweg an. Diesmal ohne Cache-Unterbrechungen und mit eingeschalteten Blinklichtern an den Oberarmen. Nachdem ich in der Nähe der Bebauung einen Gassigänger passiere begegne ich auf dem ländlicheren Teil zurück nach Wetter wieder keiner Menschenseele. Wenn ich hier jetzt unglücklich stürzen würde könnte man mich vermutlich am nächsten Tag als blinkendes Gefrierfleisch von der Strecke kratzen.
Es geht aber alles gut, so dass ich in der Nähe des Autos noch zwei Schleifen laufe, um noch ein paar Kilometerchen zu sammeln. Nach 12,5 km auf schwerem Geläuf und der heutigen Cache-Erfolgsquote von 100 % trete ich danach leicht fröstelnd aber zufrieden den Weg zur heißen Dusche an.

Fazit: die kombinierte Lauf-Cache-Tour hat sich gelohnt. In beiden Bereichen. Und auch ein vereister Boden mit Dunkelheit hat seine Vorteile: man kann recht ungestört da nach Caches suchen, wo sonst ständig Leute sind.


Parallel erschienen im Laufblog und im Geocachingblog

Dienstag, 26. Januar 2010

Drei Spendenaktionen für Haiti

Dass es in Haiti ein verheerendes Erdbeben mit Nachbeben gegeben hat, dem viele tausend Menschen zum Opfer gefallen sind hat sicherlich jeder mitbekommen.
Tausende sind obdachlos, leben in Zeltstädten und haben alles verloren was sie hatten.

Es gibt zwar schon zahlreiche Spendenaktionen, aber trotzdem möchte ich drei davon - zwei mit regionalem Bezug - kurz vorstellen.


Spendenlauf am Hagener Hengsteysee

Ein Friseursalon aus Herdecke und Ralf Tenne von Laufsport Tenne in Hagen werden am 31.01.2010* einen Spendenlauf für die Erdbebenopfer am Hengsteysee durchführen.
Sie möchten alle Hagener und Herdecker Läuferinnen und Läufer aufrufen am kommenden Sonntag um 10:30 Uhr am Wehr auf der Hagener Seite mitzulaufen.
Natürlich sind auch Walker und Nordic Walker willkommen.
Gelaufen wird auf der Hagener Seite vom Wehr aus in Richtung Dortmunder Str., dort wird dann gewendet und es geht zurück zum Wehr.
Eein Startgeld wird nicht erhoben. Die Teilnehmer werden aber gebeten in die Spendendosen des Malteser Hilfsdienstes einen kleinen oder auch großen Obulus zu spenden.

Edit: Termin verschoben auf den 14.02.10.!


Die rollende Spendentonne

Der stets sozial engagierte Hagener Horst-H. Fichtel organisiert eine private Spendensammlung, weil mit Hilfe der Hagenerin Kirsten Henschel-Rolla direkt vor Ort den Kindern in Not geholfen werden soll.
Ihr Hilfswerk NPH „Für unsere kleinen Brüder und Schwestern“ unterstützt Waisen und Straßenkinder und behandelt jetzt nach dem Erdbeben die Verletzten und Bedürftigen im eigenen Krankenhaus, das am Rande der Hauptstadt fast unversehrt ist.
Das Spendengeld wird nicht lange verwaltet sondern in Absprache für Sachspenden angelegt, die den betroffenen Kindern direkt zu Gute kommen.
Es wird auch Hartgeld gesammelt, weil damit jeder schnell, einfach und unbürokratisch auch mit kleinen Beträgen die Spendensammlung direkt unterstützen kann.
Dazu gibt es eine rollende Spendentonne, die durch Geschäfte, Kaufhäuser, Super- u. Baumärkte, Firmen, Behörden, Banken, Sportveranstalter usw. in Absprache tageweise angefordert werden kann. Die Aufstellung und Abholung erfolgt kostenlos.
Die Leerung erfolgt täglich und wird sofort auf das Spendenkonto hagener-haiti-kinderhilfe,
Kontonummer 100175600 bei der Sparkasse Hagen (BLZ 450 500 01) eingezahlt.
Die Aktion dauert zunächst vier Wochen, eine Verlängerung ist aber denkbar!

Die rollende Spendentonne leistete Horst-H. Fichtel schon 2002 gute Dienste bei der Sammlung für die Opfer der Oderflut. Damals sammelte er in knapp drei Wochen über 26.000,- € und brachte dieses Geld in einem Staffellauf mit seinen Lauffreunden in fünf Tagen (530 km) nach Grimma, um sie vor Ort an 52 Familien direkt zu verteilen.

Ralf Tenne und Horst-H. Fichtel haben mich bereits 2008 maßgeblich bei meiner Aktion für
die "Kinderhilfe durch Deutschland"
unterstützt. Ich habe daher keinerlei Zweifel dass die Einnahmen bei den oben genannten Aktionen auch wirklich da ankommen wo sie ankommen sollen.
Also, Hagener: lauft und walkt mit!


Run4Haiti

Auch wer nicht in Hagens Umgebung wohnt hat die Möglichkeit, am 31.01. laufend zu helfen.
RUN4HAITI ist ein dezentraler Spendenlauf zugunsten der Aktion Deutschland Hilft e.V., dem Bündnis renommierter Hilfsorganisationen.
Das Konzept ist denkbar einfach:
Erst meldet man sich als Spendenläufer auf der Homepage an. Jeder kann mitmachen; das Leistungsvermögen ist egal.
Am 31.01. läuft man dann - egal wo - eine möglichst weite Strecke.
Und danach spendet man für jeden Kilometer einen Euro.
Wer also 10 Kilometer läuft spendet 10 Euro. In immer mehr Städten wird die Kilometerspende außerdem von Sponsoren verdoppelt.
Mehr Infos gibt es auf http://www.run4haiti.de/.


PS: Wer am 31. nicht laufen kann darf sicher auch am 30. laufen. Und wer nach 10 gelaufenen Kilometern nicht 10 sondern 20 Euro spendet darf das sicher auch. ;-)

Also, tut was und helft! Jeder Euro zählt!

Sonntag, 24. Januar 2010

Jahresrückblick 2009: Ein Übergangsjahr… [Teil 2]

Fortsetzung von Teil 1


3. Gewicht und Gesundheit

Ende Januar hatte ich mir vorgenommen, bis zum Jahresende 11,4 kg abzunehmen; also jeden Monat 1 kg. Machen wir’s kurz: das Ziel habe ich nicht erreicht. Sogar deutlich verfehlt. Da besteht für 2010 noch reichlich Potential. ;-)

Ebenfalls im Januar hatte ich wieder Probleme im rechten Fuß und der rechten Wade, die der Doc als Überlastung im Sehnenbereich diagnostizierte.

Im Laufe des Sommers plagten mich erst Hüft- und Rückenschmerzen und später ein hartnäckiger Infekt. Das führte leider zu reduziertem Training und gestrichenen Wettkampfteilnahmen.


4. Blog:

95 Beiträge sind es im Jahr 2009 geworden; 43 mehr als im Jahr davor. Allerdings ohne es darauf angelegt zu haben.
Über viele Kommentare und einige Stammleser durfte ich mich ebenso freuen wie darüber, dass mein Artikel vom 14.05. über die Läuferbräune später in leicht abgewandelter Form bei „Achim Achilles“ auf Spiegel-Online.de veröffentlich wurde.

Das äußere Erscheinungsbild ist im Großen und Ganzen gleich geblieben. Leider. Denn eigentlich wollte ich den Header mal überarbeiten, habe aber noch immer kein Foto gefunden dass sich meiner Meinung nach dafür eignen würde. Vielleicht muss ich mal für eine kleine Fotosession im Laufdress nach draußen. ;-)

Zwischendurch hatte ich mal ein Radio mit eingebaut, später aber wieder rausgenommen.

Seit dem 01.09. läuft mein Projekt „NRW von A-Z“, das ich mit einem eigenen Blog begleite. Ziel des Projektes ist es, möglichst mindestens einmal in solchen NRW-Gemeinden zu laufen, dass ich mit deren Anfangsbuchstaben das Alphabet „abdecken“ kann. 4 Buchstaben sind inzwischen „erlaufen“, zahlreiche weitere werden sicher 2010 dazu kommen.

Bei der „Blogjulklapp“ war Kerstin am 04.12. bei mir mit einem Beitrag zu Gast. Am 22.12. veröffentlichte ich einen Artikel im Blog von Patrick.


Fazit:

2009 war für mich ein Jahr ohne echte sportliche Höhepunkte, aber auch kein Katastrophenjahr. Mit der Qualität der Ergebnisse der 5 Läufe ab 42,2 km bin ich, wie gesagt, nicht zufrieden. Die Anzahl geht in Ordnung, auch wenn ich einige geplante Läufe ausfallen lassen musste.
Auch gesundheitlich war 2009 (wieder mal) kein optimales Jahr. Ständige Zipperlein waren nervig, einschränkend und vielleicht auch frustrierend. Sie trugen dazu bei, dass ich nie wirklich in Form war.
Aber im Grunde waren das ja alles Kleinigkeiten. Pillepalle im Vergleich zu ernsteren Dingen.
So ordne ich das für mich auch ein und bin froh und dankbar, dass ich auch 2010 weiter laufen kann.

Insgesamt gesehen kann ich wohl etwas zufriedener sein als 2008. Die richtigen Herausforderungen und Highlights sollen nun 2010 folgen (dazu in Kürze mehr).
2009 war als Übergangsjahr geplant. Und so ist es letztendlich auch geworden.

Abschließend möchte ich mich bei euch für’s Lesen und Kommentieren meiner Beiträge sowie für aufmunternde Worte und konstruktive Kritik herzlich bedanken und hoffe, dass ihr meinem Blog auch 2010 treu bleibt.


Euer Stefan

Freitag, 22. Januar 2010

Jahresrückblick 2009: Ein Übergangsjahr… [Teil 1]

2009 war von Anfang an als „Übergangsjahr“ gedacht. Die Form sollte langsam wieder gesteigert und das Gewicht verringert werden. Bestmarken hatte ich nicht ernsthaft angepeilt, aber ein paar Ziele gab es trotzdem.

Der Blick in die Blogeinträge des Jahres zeigt Auf’s und Ab’s, Erfreuliches und weniger Erfreuliches. Situationen und Gegebenheiten, die ich selbst schon fast wieder vergessen hatte. Und solche, die mir noch lange in Erinnerung bleiben werden.

Den Rückblick werde ich der Übersicht und Länge wegen mal in 5 Kategorien und in 2 Teile packen.

1. „Wettkämpfe“
2. Besondere Läufe
3. Gewicht und Gesundheit
4. Blog
5. Fazit

Kategorie 1 und 2 gibt es heute; Nummer 3 bis 5 folgen in Kürze in Teil 2.


1. „Wettkämpfe“

Ende April nahm ich am 24-Stunden-Lauf in der Nachbarstadt Iserlohn teil. Mein kleines Ultra-Comeback nach ultralosen 1,5 Jahren. Leider musste ich nach gut 75 km wegen Blasen am Fuß die Segel streichen; Spaß gemacht hat es aber trotzdem.

Ende Juni verschlug es mich mal wieder nach Bad Lippspringe zum caritativen 24-Stunden-Lauf. Ein geselliges Wochenendcamping mit Laufeinlagen war angesagt, bei dem auch die Frau meines Herzens ihren Einstand auf der Laufstrecke gab und walkend ihren ersten Marathon schaffte. Trotz des teilweise heftigen Regens war es wieder ein schönes Wochenende mit einigen Bekannten und knapp 81 Trainingskilometern mehr auf der Uhr.

Anfang September lief ich in Dortmund im Rahmen eines weiteren caritativen 24-Stunden-Laufes einen Trainingsmarathon auf einer Tartanbahn. Das war ein hartes Stück Arbeit; teilweise im strömenden Regen. Ein Marathon, der mit dem Kopf gelaufen wurde. Aber vielleicht gerade deshalb eine wertvolle Erfahrung.

Ähnlich lief es Anfang Oktober beim Otterndorfer Gezeitenlauf. Wieder ein Trainingsmarathon, der aufgrund des bescheidenen Wetters und diesmal auch wegen der Eintönigkeit mit dem Kopf gelaufen werden musste. Wieder mal ungeplantes Mentaltraining.

Ende Oktober war dann der Tag der Wahrheit. Der Tag, der das Highlight des Jahres bringen sollte. Der Tag des Röntgenlaufes.
Leider war hier nach der Marathondistanz bereits Schluss für mich.
Eigentlich wollte ich über die vollen 63,3 Kilometer mit ungefähr 1000 Höhenmetern laufen.
Mehr ging aber an diesem Tag nicht; da half auch die gewonnene mentale Härte nicht mehr weiter. So war ich trotz des geschafften Marathons recht enttäuscht, da ich mein eigentliches Ziel nicht erreicht habe.

Einige „Wettkämpfe“, bei denen ich für 2009 an eine Teilnahme gedacht habe, ließ ich ausfallen bzw. musste ich ausfallen lassen. So blieb es bei 5 "langen Kanten".
Mit der Qualität der Ergebnisse bin ich nicht zufrieden; mit der Quantität schon eher. Nach mageren 2 Marathons im ultrafreien Vorjahr waren 5 Läufe über Marathon und mehr für ein Übergangsjahr in Ordnung; es hätten aber gerne noch mehr sein dürfen.
Hat aber nicht sollen sein.


2. Besondere Läufe

Am 8. Februar konnte ich einen Tag feiern, den es nur einmal im Leben gibt: den Marathongeburtstag. 42 Jahre und 195 Tage wurde ich alt und lud ein paar Lauffreunde zu einer erweiterten Runde um den heimischen Hengsteysee mit anschließendem kleinen Umtrunk und Imbiss „aus dem Kofferraum heraus“ ein. Ein paar von ihnen hatten auch Zeit und Lust dazu und so liefen wir bei stärker werdendem Schneefall die Seerunde, bevor wir noch bei Leckereien zusammenstanden.
Dieser Lauf wird mir als ein kleines aber feines Highlight sicher lange in Erinnerung bleiben.

Anfang Februar traf ich möglicherweise die goldrichtige Entscheidung nicht zu laufen. Der Wetterbericht sagte Sturm bis zu 90 km/h voraus. Trotzdem bin ich, da es noch nicht sehr windig war, zum Hengsteysee gefahren und wollte mich im Auto zum Laufen umziehen. Da der Regen in Graupel umschlug und der Wind deutlich stärker wurde und die Bäume bedenklich neigte entschloss ich mich dann dazu, doch nicht zu laufen und erfuhr später, dass aufgrund des Sturmes tonnenschwere Felsbrocken auf die Laufstrecke gestürzt sind.
Möglicherweise wäre ich genau zu diesem Zeitpunkt an dieser Stelle gewesen.
Nach diesem Steinschlag war die Seerunde übrigens für mehrere Monate wegen Aufräum- und Sicherungsarbeiten gesperrt.

Im Mai konnte ich beim 1. Neurolauf in Gelsenkirchen einen schönen Trainingslauf mit dem Guten Zweck verbinden und mit 24,4 km 90 Euro Spendengeld erlaufen.

Ende Juni nahm ich, wie schon im Vorjahr, am Staffellauf anlässlich des NRW-Tages teil. Das war wieder eine schöne Sache, zumal ein Großteil der beteiligten Läufer und Helfer zur Eröffnung des NRW-Tages im Maximilianpark in Hamm zusammenkam, den Staffelstab an den NRW-Ministerpräsidenten überreichte und anschließend eine tolle Illumination des Glaselefanten erleben durfte.

Am 1. September startete ich mein Projekt „NRW von A-Z“, einem Versuch, im Laufe der nächsten Jahre möglichst mindestens einmal in solchen NRW-Gemeinden zu laufen, dass ich mit deren Anfangsbuchstaben das Alphabet „abdecken“ kann, darüber mit Wort und Bild zu berichten und über die Gemeinden zu informieren.

Mitte September gab es in Oberhausen den „Kultur-Run“ zugunsten des Projektes „SchachtZeichen“. Für mich war das wegen des industriegeschichtlichen Hintergrundes und zahlreicher teilnehmenden Freunde und Bekannten quasi ein Pflichttermin, bei dem ich mich aber leider wegen eines Infektes auf 14 Kilometer bremsen musste. Angepeilt war ursprünglich Marathondistanz + X. Spaß gemacht hat es aber trotzdem.

Bei Urlauben an der Nordsee konnte ich ein paar schöne Läufe im Morgennebel und im Sturm machen.

Auch im Bereich Herten und Gelsenkirchen, wo sich mein „Quasi-Zweitwohnsitz“ befindet, konnte ich bei vielen Läufen und Radtouren die Umgebung näher entdecken und wurde wieder darin bestätigt, dass das Ruhrgebiet viele wunderbare und interessante Ecken hat.
Seit dem 20.09. bin ich in diesem Bereich auch nicht immer alleine unterwegs, da sich die Frau meines Herzens entschlossen hatte, auch mit dem Laufen zu beginnen.
Auch wenn die gemeinsamen Läufe derzeit noch sehr regenerativ für mich sind ist es doch immer wieder schön, wenn wir gemeinsam unterwegs sind.

Am 15.11. fand am Kemnader See der 1. Martinslauf der KemnadeLakeRunners statt und so konnte ich einige liebgewonnene Lauffreunde wiedersehen, da ich ansonsten ja nur noch selten am See bin.

Ende November bin ich (bzw. sind wir) unter die Geocacher gegangen. Seit dem wird der eine oder andere Lauf auch gerne einmal mit einer „Schatzsuche“ verbunden.



Fortsetzung folgt...

Montag, 11. Januar 2010

Spikes, Daisy und Tottis Mitläufer

„Spikes, Daisy und Tottis Mitläufer“. Was klingt wie der Titel eines Kinderbuches ist im Grunde nichts anderes als die Zusammenfassung meiner letzten Laufwoche.

Was Laufen auf Schnee, Eis und Matsch betrifft bin ich ja eher der vorsichtig-ängstliche Typ. Bei mir läuft da immer das ungute Gefühl mit, sich bei nächstschlechtester Gelegenheit gepflegt auf den Allerwertesten zu setzen, weil die Füße glättebedingt plötzlich verschiedene Laufrichtungen einschlagen. Ein geprelltes Steißbein, ein demolierter Rücken oder ein aufgeschlagener Hinterkopf sind ja auch nicht die Verletzungen die man sich unbedingt wünscht.
Meine Trailschuhe haben für mein Empfingen auf den Problemböden zu wenig Grip und die Eiswanzen-Schuhe will ich mir auch nicht unbedingt zulegen. Also was tun?
Mein erster Gedanke waren bestimmte „Schneeketten“ für Schuhe. In meinem Lieblings-Laufforum wurden allerdings sehr unterschiedliche Erfahrung mit den Dingern gemacht. Dort stand dann aber auch der Tipp es mal mit Spikes von einem fast allerorts tätigen Unternehmen der Automobilzubehörbranche zu versuchen, die man einfach über die Schuhe zieht. Für knapp 10 Euro wechselte deshalb ein Paar stachelige Überzieher in meinen Besitz.

Testen wollte ich die sechsspikigen Gummigeflechte letzten Montag nach der Arbeit und entschied mich dazu zum Marktplatz in Hagen-Emst zu fahren und dort ein paar Runden im Park zu drehen, bevor ich mich mit den Gehhilfen in die Wildnis des Umlandes wage.
Und als ich da so im Auto saß und mich aus meinen Zivilklamotten raus und in die Laufsachen rein quetschte trafen ein paar Autos ein, aus denen zunächst niemand ausstieg. Ich tippte auf Mitglieder der Laufgruppe „Tottis Mitläufer“, von denen ich erstmals ein oder zwei Tage vorher las, nachdem ihre Leiterin mir einen Eintrag im Homepage-Gästebuch hinterlassen hatte, und von denen ich wusste, dass sie sich montags hier zum Laufen treffen.
Der Zufall wollte es, dass ich just in dem Moment meine Füße zum Anlegen der Spikes aus dem Auto bewegte als sich das Grüppchen zusammenrottete. Prompt wurde ich angesprochen ob ich ein Neuer sei. Ääääh – nee – eigentlich nicht…
Trotzdem gab ich mich gegenüber der Leiterin als „der mit der Homepage“ zu erkennen und verlor damit für ein paar Minuten die Selbstbestimmung. ;-)
Freudig wurde ich begrüßt, der Gruppe vorgestellt und so freundlich-bestimmt zum Mitlaufen eingeladen, dass ich mich kaum dagegen wehren konnte. Widerstand wäre vermutlich zwecklos gewesen. ;-)
Was folgte war eine nette und unterhaltsame Laufrunde durch das Emster Umland. Da werde ich sicher montags nochmals vorbei schauen.

Die Spikes leisteten mir bei diesem Lauf gute Dienste und gaben mir auch im Fast-Dunkel ein recht sicheres Laufgefühl. Im Laufe der Woche wurden die Spikes dann auch noch bergauf und -ab auf einer Halde getestet. Während ich gut mit ihnen klar kam – auch das Auf- und Abziehen war in Sekunden erledigt – hatte Kris mit ihrem Exemplar und den kleineren Schuhen leichte Probleme, weil sich beim Laufen einer der Einheitsgrößen-Überzieher klammheimlich vom Schuh löste und im Schnee liegenblieb. Wir konnten den Übeltäter allerdings wieder auftreiben.

Da der Wetterbericht für den Samstag in fast Panik verbreitender Weise ein viel Schnee und eiskalten Sturm bringendes Tief namens „Daisy“ ankündigte nutzte ich den noch recht ruhigen Freitagabend für einen Lauf und trabte im Dunkel des Abends zunächst über verschneite Wege auf die Felder zwischen Nord-Ost-Gelsenkirchen und Herten-Westerholt hinaus, wo die Vorboten des kalten Windes bereits in meinem Gesicht zu spüren waren. Hier, in bester Hunde-Auslauf-Gegend, erwartete ich zumindest einige Hundehalter. Aber nichts – gähnende Leere. Selbst im Stadtwäldchen zwischen Resse und Buer war anscheinend außer mir niemand unterwegs, obwohl die Wege gut zu laufen waren.
Vermutlich waren die Leute wegen der Unwettervorhersage und entsprechender Empfehlungen mit Hamsterkäufen beschäftigt.
(Wobei ich ja nicht weiß was man da mit Hamstern will. Schließlich können die noch nicht einmal Schnee schippen. Ist wahrscheinlich genau so ein Quatsch wie Biberbettwäsche. Wann hat man schon mal einen Biber zum Übernachten da? ;-) )
Dabei lud das stimmungsvoll-winterliche Ambiente geradezu zu einem Spaziergang ein. Einige Laternen und Streulicht beleuchteten die verschneiten Wege. Still und starr ruhte der See. Und auch der eisige Wind war hier nicht zu spüren.
Winterliche Abendromantik. Romantischer Winterabend. Abendlicher Romantikwinter.

Und „Daisy“? Sie lud Samstag zwar ein paar Zentimeter Schnee ab, hinterließ hier jedoch kein Schneechaos, sondern tobte sich wohl hauptsächlich über Margitta-Country aus. Inzwischen ist „Daisy“ Richtung Schwarzes Meer weitergewandert, während sich jetzt das Hoch „Bob“ breit macht. Der Name passt ja auch viel besser zum Winter… ;-)

Montag, 4. Januar 2010

Die Freiheit des Bloggens. Oder "bloggen und bloggen lassen".

Seit den letzten Tagen wird bei "Miss Monster" Eva, angeregt durch einen Artikel von "Farmin Gorerunner" Sven, fleißig diskutiert. Grob gesagt geht es um das virtuelle Wattebäuschchenwerfen in der Läuferbloggerwelt, Nettigkeitskommentare der Marke "Ich hab's gelesen", Kritiklosigkeit, Buchstaben-Einheitsbrei und den Sinn des Bloggens im Allgemeinen und im Besonderen unter Berücksichtigung der Zeitkomponente.

Ein paar subjektive, persönliche Worte möchte ich dazu auch noch verlieren.

Stichwort "Kommentare": Bezüglich des Kommentierens auf anderen Blogs habe ich mein Verhalten vor einer Weile auch schon angepasst. Auf Blogs wo die Kommentare kommentarlos hingenommen werden habe ich meine Wortbeiträge deutlich reduziert. Schließlich weiß ich ja noch nicht einmal ob sie vom Autoren gelesen werden.
Für mich selbst ist es eine Sache der Höflichkeit und der Wertschätzung gegenüber dem Kommentierenden, dass ich zu den Kommentaren zu den Postings in meinem Blog zumindest eine kurze Anmerkung mache.
Natürlich muss niemand in seinem Blog auf Kommentare reagieren; das steht jedem Blogautor frei.
Allerdings fühle ich mich dann in diesen Fällen auch nicht gerade dazu ermutigt etwas dazu zu schreiben, auch wenn es der Beitrag verdient hätte.

Ich nehme mir auch die Freiheit ohne das Gefühl eines Zwanges wirklich nur dort einen Kommentar zu hinterlassen wo ich etwas sagen möchte. Wo ich es gerne mache. Und wo ich auch was zu sagen habe. Und sei es nur ein kurzer Glückwunsch.
Auch die Freiheit mal kritische Worte zu äußern wenn ich es für angebracht halte nehme ich mir. Ein "Blog-Bashing", also beschimpfen oder niedermachen eines Blogs, wird es jedoch auch zukünftig bei mir nicht geben. Kritik lässt sich auch konstruktiv gestalten und in angemessene Worte fassen.

Ansonsten bin ich auch so frei und lasse einen Artikel unkommentiert, weil schon alles gesagt wurde, weil es nichts zu sagen gibt, weil ich keine Lust habe, weil der Artikel veraltet ist wenn ich zum Lesen komme, weil ich keine Zeit habe oder weil es sonst einen Grund gibt sich geschlossen zu halten.
Die Blogger, bei denen ich regelmäßig kommentiere, werden es sicher verstehen, wenn mal unter ein paar Artikeln kein Kommentar von mir steht.
Womöglich werden sie ihn noch nicht einmal vermissen.

Selbstverständlich freue ich mich auch über Kommentare zu meinen Artikeln. Über nette und motivierende Worte, über Anerkennung und über sonstige positive Rückmeldungen. Aber auch über konstruktive Kritik und einen gelegentlichen virtuellen Tritt in den Hintern, wenn ich ihn mal wieder gebrauchen kann.

Stichwort "Zeit": Wie bei uns allen hat mein Tag auch nur 24 Stunden. Und an manchen Tagen glaube ich, dass ich zu viele davon am Rechner verbringe. Im Hinterkopf habe ich daher so eine Art Selbstbeschränkung, der leider manche neuen Blogs zum Opfer fallen. Die hätten es vielleicht verdient gelesen zu werden, aber ich möchte da einfach nicht noch mehr Zeit investieren. Zumindest im Moment nicht. Vor allem wenn in den betreffenden Blogs entweder (fast) täglich gebloggt wird und/oder die Beiträge meistens sehr umfangreich sind.
Oft komme ich am Wochenende nicht zum Blogs lesen, so dass schon genug zu tun ist wenn ich die "Rückstände" meiner Stammblogs hinterher wieder aufholen "muss".
Meine Blogroll und die Blogverlinkungen werden daher voraussichtlich für's erste nahezu unverändert bleiben.

Stichwort "Einheitsbrei": Da geht es mir wie anscheinend vielen. Sich nahezu täglich wiederholende Berichte wie "heute soundso viele Kilometer bei demunddem Wetter in derundder Zeit gelaufen" reißen mich in der Regel nicht vom Hocker. Müssen sie aber auch nicht. Es steht dem Autoren frei auf diese Weise eine Art Lauftagebuch zu führen. Und mich zwingt niemand dazu so ein Blog regelmäßig zu lesen. Ihre Daseinsberechtigung haben sie selbstverständlich trotzdem.

Meiner Meinung gibt es auch genug Laufblogs, die aus dem Einheitsbrei herausragen. Für mich persönlich gehören zumindest alle die dazu die in meiner Blogroll stehen (wobei dies keine abschließende Aufzählung ist). Sie sind einzigartig in ihrer Art. Sei es weil sie sehr "erfrischend" sind, weil viel Menschliches rüberkommt, weil der Autor eine gehörige Portion Wortwitz besitzt, weil mir der Schreibstil gefällt oder schlicht weil ich den Autor persönlich kenne oder mag.
Das sind Blogs, die mir fehlen würden, wenn sie nicht mehr da wären.

Was mein Blog betrifft werde ich mir die Freiheit nehmen auch im angebrochenen Jahr so zu schreiben wie ich selbst es möchte. Ich werde über Erfolge und Niederlagen berichten, Läufe beschreiben, humorige Ergüsse meines Hirns in die Tastatur hämmern und auch über meine eigenen Unzulänglichkeiten jammern, wenn mir mal nach Jammern ist.
Oder auch einfach mal eine Weile nichts schreiben wenn mir die Zeit oder die Ideen fehlen.
Ohne festes Konzept. So wie bisher. Weil und so lange es mir Spaß macht.
Und ihr könnt es lesen - oder es auch lassen.
Und kommentieren - oder auch nicht.
Jeder so wie er mag.
Darin ist jeder frei.

Bloggen und bloggen lassen - das ist die Devise.