Anfang der Woche las ich in der Zeitung, dass der italienische Marathonläufer Alberto Di C. wegen Dopings für 2 Jahre gesperrt wurde, da er bei den nationalen Meisterschaften positiv auf EPO getestet worden ist.
Prompt fiel mir dazu mein eigenes Doping-Geständnis von 2007 ein:
OK.
Der äußere Druck wird mir zu groß.
Zeit für klare Worte.
Auch wenn man es mir leistungsmäßig nicht anmerkt: ich versuche seit Jahren regelmäßig, meine Leistungsfähigkeit mit EPO zu steigern.
Der Erfolg ist - zugegeben - recht beschränkt und bringt auch Nebenwirkungen wie Gewichtszunahme mit sich.
Trotzdem komme ich nicht von EPO los und gebe es mir oft heimlich.
Von meinen Lauffreunden weiß keiner was davon.
Aber verzichten möchte ich eigentlich auch zukünftig nicht darauf.
So; jetzt ist es raus.
Wer outet sich als Nächstes?
Wer von Euch dopt noch mit EPO, der
Extra-Portion Obstkuchen? ;-)
[Mehr dazu? Der komplette Thread bei Laufen-Aktuell.de (jetzt Runnersworld-Forum)]
PS: Als kleine „Zugabe“ gibt es heute noch ein Foto, dass ich letzten Mittwoch nach meinem 15er aufgenommen habe. Es zeigt den Blick vom Wehr am Hengsteysee in Hagen auf die Ruhr.
Freitag, 20. März 2009
EPO
Mittwoch, 18. März 2009
Strandlauf im Morgengrauen
Es war mal wieder Zeit für ein verlängertes Wochenende an der Nordsee.
Zeit für Wellenrauschen, Watt und Wind.
Zeit für einen Strandlauf.
Am Heimreisetag stand ich deshalb bereits vor dem Wachwerden auf und zog gegen halb 7 die Tür ins Schloss, um den Tag laufend zu begrüßen.
Die Hofkatze war bereits wach und holte sich noch schnell ein paar Streicheleinheiten ab. Sie wirkte aber etwas irritiert, was an meiner wettergerechten Ausstattung mit Handschuhen und Mütze gelegen haben mag. Ich bin halt kein Mützentyp.
Die ersten Kilometer führten über plattes Land. Es dämmerte. Nebel lag über dem Land. Während lautstarkes Möwengekreische an Hitchcocks "Die Vögel" erinnerte suchten sich Fasane auf den Feldern ihr Frühstück.
Nach zweieinhalb Kilometern erreichte ich den Deich und nach Überquerung des schafkotgarnierten Aufgangs einen Moment später Dünen und Strand.
Die Ebbe hatte das Watt freigegeben und den Sand glatt gezogen. Keine Menschenseele war zu sehen, aber die Fußspuren im Sand verrieten, dass ich trotz der frühen Stunde hier heute nicht der Erste war.
Die nächsten 3 Kilometer verliefen im Sande. Links davon das Watt, rechts die Dünen. Über allem Ruhe. Die Küste präsentierte sich dabei in einer Melange aus sandbeige und nebelgrau.
Nach dem für Ruhrgebietler eher ungewohnten und leicht ermüdenden Untergrund erreichte ich wieder festen Boden und Zivilisation. Vereinzelt waren ein paar Hundehalter und Läufer unterwegs, ansonsten lag der kleine Ort noch im Dornröschenschlaf.
Die letzten Kilometer führten wieder über plattes Land. Vorbei an Windrädern, die mit ihren Flügeln den Nebel zerschnitten.
Als ich wieder in der Ferienbehausung eintraf freute ich mich schon auf 's Frühstück. Offensichtlich ging es nicht nur mir so, denn die Hofkatze hatte bereits unbemerkt den Weg durch das Badezimmerfenster genommen und inspizierte die Küche. Schlitzohr…
Mittwoch, 11. März 2009
Ab in den Norden
20 Grad, strahlender Sonnenschein, wolkenloser Himmel, Meer, Strand....
Das wäre schön. Und eine Wohltat nach dem nassen Grau des Winters.
Vermutlich werden aus dieser Aufzählung aber nur Meer und Strand übrig bleiben, wenn ich über das (verlängerte) Wochenende zur Nordsee hochfahre.
Aber zumindest verspricht der Wetterbericht ein paar trockene Phasen und ein gelegentliches Aufblitzen der Sonne.
Und wenn sich die Temperaturen anstrengen könnten sie knapp den zweistelligen Bereich erreichen. Das ist ja auch schon was.
Und deshalb freue ich mich darauf, mal wieder am Meer, am Watt und am Deich laufen zu können und verabschiede mich für ein paar Tage in den Norden.
Bis dann!
Man liest sich…
Montag, 9. März 2009
Ruhrgebietsidyllen
Heute gibt es nach dem Motto "So schön kann das Ruhrgebiet sein" mal ein paar Eindrücke meines Trainingslaufes am 07.03..
Donnerstag, 5. März 2009
Nase voll
Letzte Woche in den Ruhrauen. Ich laufe so meines Weges. Ein Stück vor mir zwei Zweibeinerinnen mit drei Vierbeinern. Ich peile die Lage, versuche die Hunde einzuschätzen. Der nächstgelegene, ein Collie, trottet hinter der Gruppe her. Er wirkt schon etwas älter und schlufft lustlos dahin. So wie sein Frauchen.
Keine Gefahr, denke ich mir, und laufe langsam mit Abstand an Lassie - wahrscheinlich heißt er ja so – vorbei. Lassie wird aber plötzlich munter und kommt zu mir rüber. Ich verfalle ins Schritttempo, das Flohtaxi kommt bis auf Bissweite heran und dreht dann wieder ab. Auch Frauchen bemerkt langsam die Situation und ruft: “Laufen sie ruhig weiter. Er nimmt nur ’ne Nase voll von jedem Menschen.“
„Nase voll“ ist genau das richtige Stichwort, denn von den verharmlosenden und sorglosen Hundehalter-Sprüchen habe ich langsam genug. Ich kann nämlich nicht ahnen, ob Hundi nur schnüffeln oder vielleicht doch einen Happen von meiner Wade probieren will. Das steht ihm nämlich nicht auf die Stirn geschrieben und ein Schild habe ich auch nicht gesehen.
Ich laufe wieder an, passiere die anderen Haufenleger problemlos und darf mit meinem Training ungestört weitermachen.
Eine Diskussion über Aufmerksamkeit und Rücksichtnahme verkneife ich mir, da ich laufen will und nicht quatschen. Aber im Nachhinein ärgert mich die Situation doch wieder ein wenig, auch wenn sie im Prinzip harmlos war. Selbst wenn ihre vierbeinigen Freunde tatsächlich nur schnüffeln wollen: machen sich solche Hundehalter keine Gedanken darüber, wie das beim Läufer ankommt? Dass der oft nicht ahnen kann, was der Hund will? Vielleicht sogar Angst vor Hunden hat? Und wohl auch gar nicht beschnüffelt werden, sondern laufen will?
Was hätte das Frauchen wohl gesagt, wenn ich zu ihr gegangen wäre, an ihr rumgeschnüffelt und dann gesagt hätte “Gehen sie ruhig weiter. Ich nehm’ nur ’ne Nase voll von jedem Menschen.“ ?
Nicht dass hier der Eindruck entsteht, ich würde keine Hunde mögen: ich mag sie.
Damit meine ich auch nicht die chinesische Art, Hunde zu mögen, also „süß-sauer“ oder gegrillt.
Was ich nicht mag sind Hundebesitzer, die ihre Vierbeiner nicht im Griff haben und ihnen fast alles erlauben ohne Rücksicht auf andere Lebewesen.
Wie vor einer Weile im Stadtwald, als ich mehrfach dieselbe Runde gelaufen bin. Ein junger Windhund flitzte mir ausgelassen entgegen und sprang dann hüpfend wie ein Flummi auf Ecstasy um mich rum. Kategorie „Der tut nix, der will nur spielen“. Sein Spieltrieb war besser ausgeprägt als sein Gehorsam, deshalb stoppte ich ab und ging langsam weiter.
In der nächsten Runde sah ich den jungen Hüpfer wieder, behielt ihn im Auge und hatte dann plötzlich einen schwarz gelockten Lastrami* am Bein, der bis dahin regungslos beim Herrchen auf dem Weg saß. Durch mein Erschrecken und eine Ausweichbewegung habe ich mir, soweit ich mich erinnern kann, fast was gezerrt. Reaktion des Herrchens: fast keine. Hund schnell angeleint und fertig. Kein Wort der Entschuldigung, selbst als ich ihn ansprach.
Dabei geht es auch anders, so wie meistens am stark läuferfrequentierten Hengsteysee.
Da gibt es oft folgenden Ablauf: Hundehalter sieht Läufer - Hundehalter holt Hund zu sich, nimmt ihn an die Leine oder lässt ihn „Platz“ machen (wofür der Hund dann vom Halter schon mal ein Leckerchen abstaubt) – Läufer freut sich über Rücksichtnahme, läuft ungestört vorbei und bedankt sich - Hundehalter freut sich über den Dank und sagt „bitte“ - Hund freut sich über Lob oder Leckerchen - alle sind zufrieden.
Warum geht’s bloß nicht immer so?
*Lastrami = LAndSTRAssenMIschling
[Foto: (c) beppo1 / Pixelio.de]