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~ Nicht das Beginnen wird belohnt sondern einzig und allein das Durchhalten ~______
(Katharina von Siena)

Samstag, 7. Juli 2012

10 Jahre "Lauflöwe" - Ein kleiner Rückblick

Exakt heute vor 10 Jahren schnürte ich erstmals alte Sportschuhe, begab mich am Hagener Tücking im Laufschritt auf eine etwas über 4 km lange Asphaltstrecke mit leichten Steigungen und Gefällen und war nach gut 30 Minuten wieder zurück. 
Zwischenzeitlich machte ich erste Bekanntschaften mit schmerzenden Schienbeinkanten und Konditionslücken. Meine beim Basketball erworbene mäßige Kondition hatte ich da wohl etwas überschätzt.
Seit diesem Tag ist durch das Laufen viel passiert - positiv und negativ.
Mein Motivation damals war, neben notwendiger Gewichtsabnahme, mir einen Traum zu erfüllen und einmal einen Marathon zu laufen, den ich dann als Ziel für 2004 ins Auge fasste.
Mein persönliches Umfeld traute mir das mit meiner Pocke aber wohl nicht wirklich zu und lächelte in sich hinein.
Aber ich schaffte es: nach deutlicher Gewichtsreduzierung konnte ich beim Köln-Marathon 2004 nach knapp 4 1/2 trotz zwischenzeitlicher Wadenkrämpfe die Ziellinie überqueren und mir meinen Traum erfüllen.
Damit ewar es aber nicht genug. Die Ziele wurden größer, die Strecken länger und der erste Ultramarathon ließ nicht lange auf sich warten.
Und so sammelten sich bis 2010 insgesamt 19 bei Veranstaltungen gelaufene Strecken zwischen der einfachen bis hin zur gut dreifachen Marathondistanz (etwa 128 km) an.
Diese Läufe habe ich fast alle als positive Erlebnisse in Erinnerung.
Kleine Highlights war auch mein Laufbeitrag zum Spendenlauf durch alle Bundesländer und die beiden Läufe in den Staffeln zum NRW-Tag.
Tolle Erlebnisse, die sich in mein Gedächtnis gebrannt haben. So wie auch viele Trainingsläufe, durch die ich meine Heimat und Urlaubsorte besser kennengelernt habe.
Auch im sozialen Bereich veränderte sich durch das Laufen vieles.
Lange war ich im Laufforum "Laufen-Aktuell" (jetzt Runnersworld-Forum) recht aktiv und stand am Wochenende oft früh auf, um gemeinsam mit lieben Lauffreunden der daraus entstandenen "Kemnade Lake Runners" Runden um den Kemnader See zu drehen.
Auch die Hagener Gewässer und Wälder wurden oft zu zweit oder dritt umlaufen und durchstreift, wobei sich gute Gespräche und (Lauf-)Freundschaften entwickelten.
Besonders schätzen gelernt habe ich auch die familiäre Atmosphäre und das Miteinander bei Ultraläufen.
Nette Kontakte entstanden auch über meine Laufhomepage Laufloewe.de, die recht früh in meinem "Läuferdasein" entstand und später noch ein Laufforum für Hagener zur Seite gestellt kriegte. Dieses ist jedoch zwischenzeitlich sozusagen im Ruhestand und auch die Homepage wurde quasi vom Laufblog abgelöst, der noch von einem Spendenlaufblog und dem "NRW von A-Z"-Blog flankiert wird bzw. wurde.
Viele Blogger sind mir inzwischen ans Herz gewachsen. Auch wenn man sich teilweise live noch gar nicht gesehen hat.
Aber natürlich gab es bei der Lauferei auch einige negative Seiten.
Die erforderlichen und teilweise langen Trainingseinheiten stießen bei der Familie nicht unbedingt auf Begeisterung. Und auch die eine oder andere Verletzung trat auf, die das Training unmöglich machte und einen zurückwarf.
Enttäuschungen auf der Laufstrecke gab es auch. Nicht immer konnten die gesteckten Ziele erreicht werden. Auch das notwendige Abbrechen des Röntgenlauf-Ultra nach der Marathondistanz war bitter.
Nun ja; und jetzt laufe ich seit knapp 2 Jahren quasi gar nicht mehr.
Gründe dafür gab es mehrere. Es gab zwar auch den einen oder anderen Comebackversuch, aber der hielt bisher immer nur kurz an.
Ich blogge und lese weniger als früher, die Lauffreunde sind (leider) zu Gelegenheitstreffs geworden und mein Gewicht ist wieder deutlich angestiegen.
Und ganz ehrlich? Ob ich noch einmal so richtig den Draht zum Laufen kriege weiß ich nicht. Der Virus, von dem ich früher befallen war, scheint ausgeheilt zu sein. Die Ziele, die ich mal erreichen wollte, sind fast alle unwichtig geworden oder nicht mehr existent. Insbesondere ob ich mir und meinem Körper noch einmal die Trainingsumfänge antue, um mal wieder einen Ultra laufen zu können, ist fraglich.
Wobei es genau diese Läufe sind die mir immer am meisten Spaß gemacht haben. Und so ganz ist da das Feuer auch nicht erloschen; ein Funke glimmt da noch.
Und da gibt es ja noch immer diesen einen Traum. Dieses eine Ziel, das sich hartnäckig im Hinterkopf hält. Und das ich euch - sorry! - an dieser Stelle noch nicht verraten werde.
Jetzt komme ich aber mal zum Ende. Sicher gibt es noch das eine oder andere Erwähnenswerte, was ich jetzt vergessen habe. 10 Jahre lassen sich aber auch nicht in einen Artikel packen.
Nicht vergessen möchte ich allerdings rückblickend auf die letzten 10 Jahre "Danke" zu sagen.

Danke dafür dass ich das erleben durfte was ich erlebt habe.
Danke dafür dass ich nie wirklich schlimm verletzt oder krank war.
Danke für die vielen lieben Kontakte auf der Laufstrecke und der Datenautobahn.
Danke für Glückwünsche und Aufmunterungen, für Lob und Kritik.
Danke an die virtuellen Lauffreunde und die im realen Leben, insbesondere an Pete und Lars.
Und ein dickes Dankeschön natürlich auch an Kris, die mir in unseren bisherigen gut 3 1/2 Jahren immer den Rücken freigehalten und viele Läufe mit mir gemeinsam bestritten hat.
Auch den durchs Leben.
Möge es ein Ultra werden...


PS: Der für heute geplante "Jubiläumslauf" auf der Strecke, die ich vor 10 Jahren gelaufen bin, musste leider wegen Kopfschmerzen ausfallen. Aber dafür wird es in Kürze wohl einen "Comebacklauf" am Meer geben. Ist ja auch keine schlechte Alternative...