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~ Nicht das Beginnen wird belohnt sondern einzig und allein das Durchhalten ~______
(Katharina von Siena)

Sonntag, 27. April 2008

Ein Stück von 24 Stunden - und ein DNS beim Hermann

Die Gelegenheit wäre so günstig gewesen. Ein 24-Stunden-Lauf, nur ein paar Autominuten von zu Hause entfernt. Mit der Möglichkeit auch "nur" 6 Stunden zu laufen. Aber 3 Tage vor dem Hermannslauf wäre eine Teilnahme nicht klug gewesen und ich fragte mich schon, ob ich nun Glück oder Pech gehabt habe, dass ich nachträglich noch einen Startplatz für den Hermannslauf bekam.
Die Ausschreibung für den 24-Stunden-Lauf am Seilersee in Iserlohn kam erst, als ich für den Hermann gemeldet war. Und -ehrlich gesagt- die 31 Kilometer auf dem Hermannsweg kamen meinem derzeitigen Leistungsstand wohl auch eher entgegen als ein 6-oder-mehr-Stunden-Lauf.
Aber immerhin gab es ja ein "Trostpflaster": die Möglichkeit, als Gast- und Begleitläufer gegen eine Spende ein paar Runden mitzulaufen.
Da sich auch ein paar Lauffreunde und -bekannte angemeldet hatten, nahm ich mir vor, direkt nach der Arbeit (der Lauf begann ja an einem Donnerstag) nach Iserlohn zu düsen und den Abend dort mit knapp 10 Trainingskilometern und Läufergesprächen zu verbringen.

Als ich eintraf sah ich auch gleich die ersten bekannten Gesichter, die sich auf dem 1.620 m langen Rundkurs um den Seilersee die Nacht um die Ohren und Füße schlagen wollten.Während der Anmeldeprozedur konnte ich auch ein paar Worte mit dem Veranstalter Bernd Nuss sprechen, der den caritativen Lauf anlässlich seines 60. Geburtstages am 2. Renntag organisiert hatte, also in den Geburtstag hineinlaufen konnte.

Gelaufen bin ich dann mit Pete, teilweise auch in Begleitung von Tom. Erst 5 Runden, dann nochmal 2 hintendran. Für mich war dann Feierabend, während Pete im Lauf der Nacht und des nächsten Tages noch eine klasse Leistung herauslief, insbesondere wenn man bedenkt, dass in jeder Runde auch gut 15 Höhenmeter* stecken.
Was zunächst ja nicht nach viel klingt, aber sich bei 100 Runden doch ordentlich summiert und die Beine zusätzlich quält.

Kurze Zeit später düste ich dann wieder Richtung Heimat, nachdem ich 11,35 km gelaufen war, wieder in trockenen Klamotten und meinen Beitrag in die Spendendose steckte, nett geplaudert und ein tibetisches Teigtäschchen probiert hatte und für ein paar Stündchen mal wieder die Atmosphäre eines 24-Stünders schnuppern konnte.

Das "Schonprogramm" war aber leider für die Katz, denn die Teilnahme am Hermannslauf mußte ich kurzfristig aus familiären Gründen absagen. :-(

(* Höhenmessung mit Garmin Forerunner, korrigierter Wert nach "elevation correction" in SportTracks)

Donnerstag, 24. April 2008

Ein Blind Date und ein Staffellauf

Dienstag hatte ich ein "Blind Date". Ein rein läuferisches allerdings. Lars kannte ich bisher nur von ein paar hin- und hergeschickten Zeilen in Laufforen, aber jetzt hatte es doch endlich mal zeitlich mit einem gemeinsamen Läufchen geklappt. So drehten wir plaudernd ein gemütliches Ründchen um den Hengsteysee. Und ich denke, das wird nicht das letzte gemeinsame Ründchen gewesen sein.
Um es mal im Ebay-Bewertungsjargon zu sagen: Alles bestens - gerne wieder.

Abends sah ich dann per Zufall bei Laufen-in-Dortmund.de die Zeile "Staffelläufer zum NRW-Tag 2008" gesucht. Einen Klick weiter stieß ich auf folgenden Text:


„Von der Pader an die Wupper"
Auftaktlauf zum NRW-Tag 2008

Vom 29. bis zum 31. August 2008 findet in Wuppertal der NRW-Tag 2008 statt. Im Vorfeld veranstalten wir einen Staffellauf von Paderborn, dem NRW-Tag-Veranstaltungsort des letzten Jahres, nach Wuppertal. Mit diesem Staffellauf wird der NRW-Tag offiziell an Wuppertal übergeben. Für diesen Staffellauf suchen wir Läuferinnen und Läufer, die am 28. und 29. August 2008 den außergewöhnlichen Staffelstab nach Wuppertal bringen werden. Außergewöhnlich deshalb, weil der Stab aus durchsichtigem Kunststoff ist und mit dem Wasser der Pader gefüllt sein wird. Dieses Wasser wird dann am Abend des 29. August in die Wupper geschüttet und symbolisiert die Übergabe an die Stadt Wuppertal. Ihr solltet in der Lage sein, rund 15 Kilometer in einem Sechser-Schnitt (6 min/km) laufen zu können, da wir für die einzelnen Etappen einen ungefähren zeitlichen Rahmen abstecken wollen. Es laufen auf den rund 15 km langen Teilstrecken je 2 Läuferinnen bzw. Läufer. Die Laufstrecke wird möglichst abseits großer Verkehrsstraßen geplant. Begleitet wird das Unternehmen von einem 9-Sitzer-Fahrzeug (Verpflegung, Begleitperson, Organisation, ggf. Pressevertreter), einem PKW (Transfer der Läufer vom Ziel zum Start) und einem Fahrrad (direkte Begleitung der Läufer und Erste Hilfe). Die Gesamtlänge der Staffelstrecke beträgt rund 150 Kilometer und teilt sich auf beide Lauftage auf. [...]

Das las sich klasse - ich mag solche "besonderen" Läufe.

Ein Blick auf die Etappen zeigte, dass ausgerechnet die Etappe von Hagen-Eckesey nach Ennepetal noch frei war.
Ein Blick auf die Streckenführung zeigte, dass ich die Strecke, einschließlich möglicher Ausweichrouten, fast komplett kenne. Verlaufen ausgeschlossen.
Ein Blick in den Kalender zeigte gähnende Leere.

Da mußte ich nicht mehr lange zögern, jagte meine Anmeldung über die Datenautobahn und bin nun als Staffelläufer eingetragen.
Super - ich freue mich schon jetzt auf meinen "Job" als laufender Wasserträger.

Montag, 21. April 2008

Nachwehen, Umwege und Vorschauen

Den Strongman-Run habe ich eigentlich problemlos weggesteckt. Vereinzelt katerte ein Muskel, der sonst nicht so oft gebraucht wird, aber das ist ja normal. Nach 3 Tagen Laufpause trabte ich dann donnerstags wieder um den heimischen Hengsteysee. Meine Beine zeigten mir dabei, was in ihnen steckt: Müdigkeit. Und auch sonst war's nicht so mein Tag. Ich motivierte mich aber trotzdem noch zu einer zweiten Runde. Vielleicht hätte ich mir die klemmen oder zumindest langsamer laufen sollen, denn meine Beine wurden dadurch auch nicht wacher. Nun ja - manchmal wäre weniger mehr.

Für den Samstag hatte Laufkumpel Jens noch einen Vorbereitungs-Ultra für die TorTour de Ruhr und einen persönlichen Lauffeiertag aus dem Boden gestampft. Das Ganze lief unter dem Titel "3-Seen-Ultra" und hauptsächlich auf dem Ruhrtalradweg. Die Strecke: Hengsteysee, Herdecke, Harkortsee, Wetter, Ruhrwiesen Witten, Fähre Hardenstein, Kemnader See und das Ganze wieder zurück.
In Anbetracht der bevorstehenden Hermannslaufes wollte ich eigentlich nur entspannte 20 km laufen, aber ich ahnte, dass es 2 -3 mehr werden würden, obwohl ich nur ab und bis Wetter mitlaufen wollte. Die paar Ka-Em mehr würden aber wohl nicht schaden, also wartete ich mit Rudi an der Radwegbrücke in Wetter auf die Komplettstreckenläufer. Meinen Forerunner hatte ich schon wieder abgemacht; der Akku war nämlich leer. Dumm gelaufen.
Jens, Pete, Tom und Matthias trafen kurz darauf ein; als plauderndes Läufer-Sixpack ging es dann weiter.
Die Strecke brachte keine Überraschungen, die kenne ich inzwischen schon auswendig. Überraschend war nur, dass der angekündigte Regen ausblieb und dass wir am Kemnader See noch eine kleine Schleife unter der Autobahnbrücke her gelaufen sind. Auch auf dem Rückweg gab es dann noch einen kleinen Umweg. Die Kombination aus etwas zu hohem Tempo (zumindest für mich), müden Beinen, vielleicht zu wenig Essen und den Umwegen führte dazu, dass ich gegen Ende des Laufes etwas abgeluscht bin und froh war, nach (später nachgemessenen) gut 26 km wieder am Auto zu sein.

In dieser Woche ist jetzt Schonprogramm angesagt. Dienstag ein paar Kilometer am Hengsteysee, Donnerstag ein paar Kilometer als Spenden-/Begleitläufer beim 24-Stunden-Lauf am Seilersee.
Und dann heißt es wieder "Hermann, ich komme!".

Das Programm für die nächsten Wochen musste ich übrigens ein wenig umstricken. Die geplante Teilnahme am Willi-Comin-Lauf in Ennepetal-Hasperbach (17.05.) entfällt, da ich abends noch auf einem Konzert bin (Gregor Meyle) und die Zeit sonst zu knapp wird. Die Teilnahme beim Halbmarathon in Emst ist inzwischen auch eher unwahrscheinlich. Falls der Lauf auf der Kyrill-Ausweichstrecke vom letzten Jahr stattfindet bin ich definitiv nicht am Start. Dafür werde ich aber wohl am Pfingstsamstag bei der „Berglauf-Vereinsmeisterschaft“ der Dortmunder Endorphinjunkies, zu der ich eingeladen worden bin, teilnehmen, bevor ich dann später am Tag bei der TorTour de Ruhr als Helfer dabei bin.

[Fotos: J. Vieler]

Mittwoch, 16. April 2008

Dienstag, 15. April 2008

Ein Laufschuh beim Strongman-Run

Ich gehöre zwar schon zu den Senioren im Laufschuhregal meines Läufers, bin aber in Altersteilzeit und darf deshalb manchmal mit ihm an die frische Luft. Einige Kollegen fristen dagegen ein tristes Dasein in einer dunklen Ecke des Regals. Nach treuen Diensten ausgemustert und fast vergessen. Mein Läufer, der sentimentale Knilch, konnte sich nicht von ihnen trennen, weil er sie bei seinem ersten Volkslauf, seinem ersten Marathon oder sonst was am Fuß gehabt hat. Und vielleicht könnte er sie ja irgendwann noch einmal gebrauchen, hat er sich gesagt. Geglaubt hat er's wohl selbst nicht.

Aber jetzt sollte es tatsächlich wahr werden. Ein ausrangiertes Kollegenpaar sollte noch einmal Wettkampfluft und das Aroma verschwitzter Laufsocken schnuppern dürfen. Und das nicht bei irgendeinem Wettkampf. Nein, nein - es sollte der Strongman-Run in Weeze sein. Ein Lauf, bei dem sich mehr oder weniger bekloppte Läufer über mehr oder weniger 16 Kilometer mit Hindernissen quälen und mehr oder weniger Spaß dabei haben. Bestimmt richtige Helden, die sich auch Nasenhaare ohne Betäubung ausreißen. Oder Masochisten-Jogger.

Aber was soll ich sagen?? Die Kollegen wurden nach einem Testlauf für strongman-untauglich befunden, weil sie sich liefen wie zwei Pakete Parkett. Also schlug meine große Stunde und ich durfte ran - natürlich zusammen mit meinem Partner vom linken Fuß. Ich freute mich wie ein Kinderschuh auf den Lauf und die Hindernisse schreckten mich nicht ab. Schlamm? Kein Problem. Lieber im Schlamm stecken bleiben als im Regal verschimmeln. Wasser? Stört mich auch nicht. Ich bin zwar atmungsaktiv, muss aber nicht aktiv atmen. Nichts konnte mich schocken. Ich war auf dem Weg, ein Strongshoe zu werden.

Mit drei Laufbekanntschaften fuhr mein Läufer dann von Hagen nach Weeze am Niederrhein. Komische Typen liefen da rum, verkleidet wie zu Karneval. Mit rosa Tütü, in Unterwäsche, mit Perücken, "oben ohne", im Spiderman-Kostüm oder sogar zu fünft hintereinander in einem Raupenkostüm. Mein Läufer hatte zum Schutz vor Schürfwunden nur die Knie mit Bauklebeband abgeklebt und grausam geblümte Gartenhandschuhe an. Ansonsten sah er eigentlich recht normal aus.

Mit halbstündiger Verspätung wurde dann der Läuferpulk auf die Hindernispiste geschickt. Wir starteten fast am Ende des Feldes und standen in der ersten Kurve bereits im Läuferstau. Stop and go war angesagt, an Laufen nicht zu denken.
Nach einem flachen Stück zum Einrollen folgte dann das erste Hindernis: begrünte Bunker- oder Hallendächer, "Shelter" genannt, mussten überquert werden. Vorne laufend oder kraxelnd ein paar Meter steil hoch, hinten rutschend, pirschend oder laufend wieder runter. Im Laufe der zwei Runden kamen immer wieder welche. Insgesamt werden es wohl so dreißig gewesen sein, gefühlt einige mehr. Vor dem zweiten Hindernis, der "Klagemauer", war wieder Stau, worüber sich viele Läufer beklagten. Daher wohl der Name. Nach geschätzten 10 Minuten Wartezeit waren mein Läufer und ich dann aber auch an der Reihe. Über ein paar Strohballen ging es 6 Meter aufwärts, über die Mauerkrone und dann 2,50 Meter im Fall und über weitere Strohballen nach unten. Alles noch keine Herausforderung für einen Laufschuh.
Das änderte sich jedoch etwas später, als Sandhügel in Sicht waren, denn kurz vor den Hügeln gab es tiefen Schlamm. "Hoffentlich hat er meine Senkel anständig festgezogen" konnte ich noch eben denken, bevor es um mich herum dunkel wurde. Bei anderen Läufern sind einige Kollegen im Schlamm stecken geblieben. Mein linker Kollege und ich überstanden die Fangopackung aber problemlos, hatten unser Gewicht aber innerhalb weniger Sekunden durch den festklebenden Modder vervielfacht. Und ein paar Sekunden später wurden wir beim Überklettern von Sandhügeln noch ordentlich paniert. Schlamm und Sand gab es dann immer wieder mal.
Das Feld ausgelegter Altreifen war, wie vorher schon die Strohballen-Hürden, für mich recht unspektakulär und auch mein Läufer hielt sich meistens in der Senkrechten. Irgendwann kamen dann enge Betonröhren, die durchkrabbelt werden mussten. Das alberne Bauklebeband hatte sich inzwischen von den Knien meines Läufers verabschiedet. Da wird er sich wohl mal eine andere Klebetechnik überlegen müssen. Er versuchte, eine möglichst Schürfwunden vermeidende Technik zu finden und schrubbelte mit meiner Spitze über den Beton. Ab und zu eckte er mit seinem Hintern an, wurschtelte sich aber doch irgendwie durch.
Für mich wurde es erst ein paar Minuten später wieder heikel. Kniehohe Schlamm-Wasser-Gruben mussten durchquert werden. Um mich herum wurde es wieder dunkel, nass und kalt. Aber der große Junge, der mit seinem Fuß in mir steckte, hatte seinen Spaß. Ich hätte es ja gerne gesehen, wenn er stecken geblieben wäre oder wenn er sich auf die Nase gelegt hätte, aber er tat mir den Gefallen nicht. Direkt nach der Moddergrube ging es in die Waagerechte. Ein niedrig gespanntes Gitter über matschigem Untergrund ließ die Strongman-Kandidaten für ein paar Meter zu Krabbeltieren werden. Mein Läufer schaute sich vom Vorkrabbler eine Krebskrabbeltechnik ab, bei der er wieder auf Zehenspitzen und Händen lief. Da wirkte er schon geschickter als in der Röhre.
Danach durchquerten wir dann ein längeres Stück mit wadenhohem kalten Wasser. Ich sah wieder nichts, wurde aber wenigstens wieder einigermaßen sauber. In mir klumpten sich dann allerdings Schlamm, Sand und Steinchen zu einer Massageeinlage zusammen. Ein paar Sandhindernisse noch und dann wurde ich grob ausgeleert. Hach - so fühlte ich mich wieder besser und mein Läufer musste nicht mehr laufen wie auf halben Tennisbällen. Ein kurzes Stück weiter hatten wir dann die Runde geschafft.

Unter dem Start-Ziel-Banner stand der "Ausbilder Schmidt", ein Comedy-Fuzzi in alten Bundeswehrklamotten. Mein menschlicher Inhalt machte einen auf lustig und brüllte ihm den Ausbilder-Schmidt-Standard-Spruch "Mor - gen, du Lu - sche!!" entgegen und bekam ein megaphonverstärktes, herzhaftes "Halt - die - Schnau - ze!!!" zurück. Dem Volk gefiel's, mein Läufer grinste und begab sich bananekauend auf die zweite Runde, auf der es noch ein paar Shelter-Überquerungen mehr gab. Erstaunlicherweise sah man immer mehr gehende Teilnehmer, die sich vielleicht zu früh verausgabt haben. Der Typ in mir war aber noch recht locker und fit. Wahrscheinlich machten sich jetzt die profilierten Trainingsläufe bemerkbar. Die Shelter überquerte er noch recht flott. Und auch über die Strohhindernisse und die Mauer war er ruck-zuck drüber. Nach dem, wie er sich in der Schule beim Turnen angestellt hatte, habe ich da Schlimmeres befürchtet. So machten wir noch dutzende Plätze gut, ohne uns wirklich anzustrengen.
Ich erhielt nochmals Fangopackungen und Kneippanwendungen, wurde nochmals eingematscht, paniert, gerubbelt, durchschlammt, gewässert und sandbefüllt. Kurze Zeit später war das Abenteuer dann beendet. Nass und schmutzig, aber glücklich, brachte ich meinen Inhalt ins Ziel. In mir steckte ein zufriedener Läufer, der mich später eintütete und für neue Schandtaten wieder mit nach Hause nahm. Und auch ich hatte meinen Spaß.

Jetzt stehe ich grob gereinigt neben meinem Linksfußpartner auf dem Abtropfgitter und werde den daheimgebliebenen Laufschuhkollegen einiges zu erzählen haben, wenn ich wieder ins Regal komme. Schließlich bin ich ja jetzt ein Strongshoe. Und vielleicht darf ich ja im kommenden Jahr noch einmal ran. Mein Läufer hat sich nämlich schon wieder vormerken lassen...

Montag, 14. April 2008

Ich bin ein StrongMan!

Unverletzt, ziemlich locker und mit Spaß in den Backen habe ich am 13.4. den 16 km - Hindernisparcours beim Fishermans Friend StrongMan-Run in Weeze am Niederrhein geschafft.
Die Strecke bot einiges an Hindernissen: steile, schlammige, wackelige, nasse, laute, hohe, sandige - und das Ganze auch miteinander kombiniert.

Ein längerer Bericht folgt noch.
Den werde aber nicht ich schreiben, sondern mein rechter Laufschuh. ;-)

Infos und Fotos zum Lauf: www.fishermansfriend.de/strongmanrun

[Foto: R. Timm; bearbeitet]

Mittwoch, 9. April 2008

Ich hab nichts anzuzieh'n

Wer kennt ihn nicht, diesen meist aus weiblichem Mund fallenden Satz. (Wobei es bei Stripperinnen ja heißt "Ich hab nichts auszuzieh'n." Aber das nur am Rande.)
Jetzt steh ich selbst vor dem Problem.
Bis zum Strongman-Run sind es nur noch 4 Tage und so langsam muss ich mir verschärfte Gedanken um die passende Garderobe machen.

Es ist ja nicht so, dass in meinem Schrank keine Laufklamotten wohnen würden. Aber der Strongman-Run ist ja nicht irgendein normaler Lauf, sondern einer, bei dem einen Betonröhren, Schlamm, Wasserhindernisse, Strauchwerk und sonstige Nettigkeiten erwarten. Es besteht also die erhöhte Gefahr, dass die Funktionsfaserstöffchen Schaden nehmen. Aufgescheuert durch Beton, waschmittelresistent verschlammt oder von Blutflecken durchsetzt. Abgesehen von der Frage "Kurz oder lang?" mehren sich bereits bei der gedanklichen Durchforstung des Oberteilestapels die Ausschlusskriterien: Ein Finishershirt kommt nicht in Frage. Eines von den guten Shirts auch nicht. Es sollte auch so sein, dass es mit Wasser vollgesogen nicht am Bauch festpappt. Und es sollte eines sein, das notfalls nach dem Lauf direkt in die Tonne wandern kann.
Mal schauen - ich glaube, da war noch eines, bei dem der Muff sowieso nicht mehr richtig rausgeht. Ein bisschen Eau de Toilette drüber, dann müsste es eigentlich noch einmal gehen... ;-)

Die zweite kleidungstechnische Problemzone ist das strongmangerechte Beinkleid. Lang- oder Kurztight? Die vorausgesagten Temperaturen von 11 Grad lassen mich wohl doch noch zur langen Buxe greifen. Die Knie werde ich mir zum Schutz gegen das Aufrubbeln von Stoff und Haut beim Röhrenkrabbeln wohl mit Bauklebeband abkleben.
McGyver würde sich jetzt vermutlich aus einer Tüte Gummibärchen, einer alten Socke und einem halben Toastbrot etwas basteln, dass dabei auch noch die Hände schützen würde.

Punkt 3: die Schuhe. Auch hier muss ich damit rechnen, dass die Dinger hinterher reif für die Entsorgung sind. Und da ja an alten, getragenen Laufschuhen oft mehr Erinnerungen als Schmutzpartikel haften, muss ich auch hier sorgsam überlegen und abwägen, von welchem Paar aus dem Altschuh-Fundus ich mich am ehesten trennen könnte.
Halbwegs geeignet sein sollten sie natürlich auch noch.
Einen Favoriten habe ich schon. Recht leicht, eigentlich ausrangiert und mit leicht angerissenem Mesh-Gewebe. Leider wird da schnell Wasser rein laufen, aber vielleicht ja auch genau so schnell wieder raus.

Falls du also auch beim Strongman-Run dabei bist und gerade einen Läufer überholst, der nach einer Melange aus verschwitzer Synthetik und Douglas-Filiale riecht, abgeklebte Knie hat und gerade Wasser aus seinen Schuhen gießt, könnte ich es sein. ;-)

Gespannte Vorfreude

Ein paar Tage noch, dann geht's nach Weeze zum Strongman-Run.
Die Spannung steigt langsam.
Was wird mich erwarten?
Werde ich bereits nach einer Runde die Faxen dicke haben und schimpfend die Flucht zum Kleiderbeutel antreten? Mir klitschnass und frierend eine Lungenentzündung einfangen? Mit einer Bänderdehnung die Saison abhaken können?
Oder werde ich meinen Spaß an diesem ungewöhnlichen Wettkampf mit der Lizenz zum Einsauen haben? Nicht genug bekommen von Heuballen-Mauern und Reifenstapeln? Den nächsten Lauf bereits herbeisehnen?

Wir werden sehen.
Zumindest sollte es mir das Training in den letzten Wochen ermöglichen, den Lauf in Würde durchzustehen. Sechs teils profilierte Läufe zwischen 20 und knapp 28 Kilometer waren in den letzten Wochen dabei. Etliche Läufe im profilierten Gelände um die 10-12 km und mit insgesamt einigen tausend Höhenmetern. Das Ganze teilweise bei Schlamm- und Motschboden. Dazu Tempoläufe und Läufe mit Endbeschleunigung.
Das alles diente zwar in erster Linie der Vorbereitung auf den Hermannslauf und den Rothaarsteiglauf, sollte aber als solides Fundament für den Strongman-Run reichen.

Für den gibt es jetzt eigentlich nur noch ein Problem: ich hab nichts anzuzieh'n. ;-)

Sonntag, 6. April 2008

Deichmann Victory Trident im Selbstversuch: Teil 1 - das Vorgeplänkel

Nachdem die Urteile anderer Läufer, auch von erfahrenen Athleten, ja tendenziell positiv waren, entschloss ich mich dazu, den Schuh mal im Selbstversuch als preiswerte Ergänzung zu den bisherigen Tretern zu testen.
Ausnahmsweise mal ohne Laufbandtest. Aber da ich mit meinen Schuheinlagen in Neutralschuhen am besten klar komme befürchtete ich keine gravierenden Probleme.

Anfang April wurde ich in einer Hagener Filiale des Schuhdealers fündig. Allerdings nur in weiß; schwarz wäre mir lieber gewesen. Und leider nur in Größe 46 (US 11,5), was aber schon die größte Größe bei diesen Modellen ist.
Für mich würden sie deshalb wohl eher für die kürzeren Strecken geeignet sein, da ich auf den langen Kanten eher mit Größe 12,5 unterwegs bin, um meine Zehen nicht so zu dötschen..

„Trident“ heißen die Teile. Ein komischer Name, finde ich. „Trident“ klingt irgendwie nach dritten Zähnen.

Das erste Hineinschlüpfen in Alltagssocken und ohne Einlagen verlief ganz positiv, meine Füße fühlten sich wohl.
Und so beschlossen wir drei, den Schuhen ein neues Zuhause zu geben und sie dort noch einmal mit Einlagen anzuprobieren. Schließlich könnten wir sie ohne Probleme umtauschen, wenn wir wollten.
Die Einlagen wollten dann aber einfach nicht in den Schuh hinein. Kein Wunder. Schließlich hatte ich ja auch vergessen, die Standardeinlagen hinaus zu nehmen. Dann ging’s plötzlich… ;-)
Die ersten Schritte mit Einlagen im Wohnzimmer fühlten sich dann auch recht viel versprechend an. Ich werde den Schuhen also eine Chance geben.
Da ich vor dem Strongman Run am nächsten Wochenende jedoch keine Experimente mit neuen Schuhen machen werde, müssen sie sich bis zum ersten gemeinsamen Ausflug noch ein wenig gedulden und im Karton bleiben. Deckel zu. Gute Nacht.

Fortsetzung folgt.

Donnerstag, 3. April 2008

[Off Topic] Arbeitsunfall??

Vielleicht sind sie ja beim Beeren pflücken von der Leiter gefallen!? ;-)



[Fundstück aus der Westfalenpost vom 02.04.08]