Noch habe ich die Hoffnung ja nicht aufgegeben, dass es in diesem Jahr endlich mit der Teilnahme am Röntgenlauf-Ultra Ende Oktober klappt. Auch wenn ich von der dafür notwendigen Form noch ein großes Stück entfernt bin.
Aufgrund der jeweils rauf und runter zu bewältigenden 1100 Höhenmeter empfiehlt es sich da sicher, den einen oder anderen Höhenmeter vorher im Training mal gelaufen zu sein.
Da ich in der letzten Zeit vorwiegend auf flachen und höchstens leicht profilierten Strecken unterwegs war wurde es jetzt höchste Zeit, wieder mehr Streckenprofil ins Training einzubauen und dies in den nächsten Wochen peu a peu auszubauen.
Um die Beine zunächst halbwegs behutsam wieder an Steigungen und Gefälle zu gewöhnen sollte der erste der "Bergläufe" noch recht kurz sein; ich dachte so an 45 Minuten. Da ich am Mittwoch durch Herten kam bot es sich an, ein wenig auf Entdeckungstour zu gehen und den mir bisher noch unbekannten "Gipfel" der Halde Hoppenbruch mit dem weithin sichtbaren Windrad zu "erklimmen". Bisher kannte ich nur den unteren Teil der bewaldeten Bergehalde, die aufgrund zahlreicher Trails ein beliebtes Mountainbike-Areal ist.
Ich nahm mir vor, auch die gegenüber liegende Hohewardhalde in den Lauf mit einzubeziehen und dort auch auf die beiden Spitzen zu laufen. "Zwei Halden, drei Gipfel" sozusagen.
Los ging es in der Nähe der Hoppenbruchhalde, die ich nach wenigen Minuten erreichte. Nach einem kurzen Stück auf einem breiteren Weg entschloss ich mich dazu, über schmale Pfade und ausgewaschene Trails den kürzesten Weg nach oben zu nehmen.
Pumpend wie ein Maikäfer erreichte ich das Plateau, wo neben dem Windrad auch noch Skulpturen mit Erklärungen zur Windkraft standen. Ich hatte aber keine Zeit für ausgiebige Studien und machte mich nach einem Fotostopp auf breiteren Wegen wieder auf den Weg nach unten und rüber zur Hohewardhalde.
Über Zick-Zack-Serpentinen erreichte ich dort die sogenannte "Balkonpromenade" und suchte mir kurze Zeit später wieder einen direkt nach oben führenden Trampelpfad. Dort war dann aufgrund der Steigung auch nur noch an Trampeln und nicht mehr an Laufen zu denken. Zunächst erreichte ich dann den Gipfel mit dem Obelisken der Sonnenuhr, von dem aus es dann mit etwas runter und rauf auch nicht mehr weit bis zum Gipfel mit dem Horizontalobservatorium war.
Über Schotterpisten, die auch nur ein vorsichtiges Laufen ermöglichten, ging es dann wieder hinab ins "Flachland", wo dann der Lauf nach 8,2 Kilometern mit etwa 150 - 200 unregelmäßig verteilten Höhenmetern endete.
Eine "Bergtour" war es damit nicht gerade, aber als Weckruf für die Beinmuskeln genau das Richtige.
Mehr Infos:
Wikipedia Hoppenbruchhalde
Wikipedia Halde Hoheward
Mein Lauf auf der Halde Hoheward am 16.04.09
Freitag, 28. August 2009
"Gipfelstürmer"
Montag, 24. August 2009
Ein halbnackter Sasha, die Leichtathletik-WM, „Iron-Calli“ und reichlich Bauchfleisch
In der von Wärme geprägten letzten Woche war ich zum Laufen ausschließlich auf der Hengsteysee-Runde unterwegs.
Freitag musste ich dabei eine kleine Umleitung in Kauf nehmen, da der Rundweg auf einem kleinen Stück bereits wegen einer abendlichen Konzertveranstaltung ("Seegeflüster") gesperrt war. Als sogenannter Top-Act wurde Sasha erwartet, ein smarter Pop-Barde.
Ich lief diesmal mit MP3-Player, fühlte mich aber trotz des teilweise treibenden Rhythmus' von "Nightwish" subjektiv wie schon in den Tagen davor lahm und "unrund" wie ein Laufanfänger und war auch objektiv auf den 6,65 Kilometern wieder gut 2 Minuten langsamer als normal.
Nach einer kurzen Trinkpause ging es auf Runde zwei. Und irgendwie lief plötzlich alles leichter. Das, was ich tat, fühlte sich wieder nach Laufen an.
Trotzdem legte ich eine ganz kurze Pause ein, als ich am Freibad vorbei kam und sah, wie am begrünten Gitterzaun ein paar Frauen um die dreißig Jahre Objektive von Fotoapparaten und Stielaugen durch die Maschen hielten.
Aus den Augenwinkeln sah ich vorher noch 4 Männer auf einem Beachvolleyball-Platz spielen. Ich ging noch einmal ein paar Meter zurück und meinte, in dem "oben ohne" spielenden Burschen den Sasha zu erkennen. Um mich zu vergewissern, näherte ich mich der Gruppe und fragte nach, ob er es sei. "Pssssssssssssst - leise!!! Der darf uns nicht sehen!!" wurde ich zurecht gewiesen. Ja - er war es. Schmunzelnd setzte ich meinen Lauf fort und ließ die Brusthaar-Spannerinnen hinter ihrer Tarnhecke wieder alleine.
Der Rest des Laufes verlief weiterhin recht ordentlich. Ich spürte, dass ich wieder eine kleine Stufe auf der Treppe aus dem Formkeller erklommen hatte. Während sich zwischendurch der Soundcheck aus dem Freibad mit "ZZ Top" aus dem MP3-Player mischte fühlte ich mich subjektiv wieder flotter und "runder" und war auch objektiv wieder so schnell wie normal.
Da ich tagsüber meine Brötchen verdiene und am Abend in der letzten Woche oft Laufen oder anderweitig unterwegs war habe ich nicht sehr viel von der Leichtathletik-WM gesehen.
Einiges konnte ich mir dann aber doch ansehen. Und das eine oder andere wird mir auch in Erinnerung bleiben.
Für das 100-Meter-Herren-Finale hatte ich Tage vorher schon die Terminerinnerung am Handy aktiviert und konnte dann Usain Bolts Sieg in Weltrekordzeit sehen. Zugegeben: ich finde ihn etwas zu extrovertiert und habe auch Zweifel daran, dass alles "sauber" war. Der Dopingverdacht schwingt ja heutzutage bei außergewöhnlichen Leistungen immer automatisch mit. Und leider oft auch zu recht.
Das Speerwurf-Finale der Damen, bei dem sich Steffi Nerius mit "Gold" von der großen Bühne des Sports verabschiedete, verpasste ich leider.
Aber ich konnte den spannenden Schluss des Wettbewerbes der Hochspringerinnen sehen, die selbst kaum mehr Körperumfang haben als die von ihnen elegant überflogenen Latten.
Auch den Großteil der beiden Marathonläufe konnte ich bestaunen und mich darüber freuen, dass Andre Pollmächer bei den Herren und Sabrina "Mocki" Mockenhaupt bei den Damen in der zweiten Rennhälfte noch reichlich Läufer "kassieren" und sich nach vorne arbeiten konnten.
Allerdings war ich sauer, dass der TV-Sender kurz vor Mockis Zieleinlauf die Übertragung abbrach. Die gute Stimmung an der Strecke wird mir aber in Erinnerung bleiben. So wie auch andere schöne Bilder, die das Fernsehen übertrug. Zum Beispiel wie sich Siebenkämpferin Jennifer Oeser im abschließenden Laufwettbewerb nach einem Sturz wieder aufrappelte, noch an vielen Konkurrentinnen vorbei zog und sich die Silbermedaille sicherte.
Einige Bilder hätte uns das Fernsehen aber ersparen können.
Zum Beispiel die Zeitlupe eines Stoßes der äußerst wohlgenährten chinesischen Kugelstoßerin, die mit ihrer dichten und leicht igeligen Frisur aussieht wie ein Sumo-Monchhichi. Die verlangsamte Großaufnahme mit dem hoch rutschenden Shirt und dem dadurch frei gelegten, in Slow Motion wabernden Bauchfleisch hätte ich nicht unbedingt gebraucht.
Das wurde nur noch getoppt durch VOX, das uns in der ersten Folge von "Iron Calli" mehrfach den halbnackten XXL-Ex-Fußball-Manager Reiner Calmund mit seiner angefutterten Hüpfburg präsentierte. Calli "oben ohne" auf der Pritsche, Calli "oben ohne" im Badezuber, Calli "oben ohne" auf dem Ergometer, Calli "oben ohne" im Schwimmbecken...
Nicht schön anzuschauen. Aber mutig von ihm, sich so im Fernsehen zu zeigen.
Der extreme Bauchfleisch-Faktor wird mich auch nicht davon abhalten weitere Folgen zu schauen, denn unterhaltsam war es trotzdem. Und irgendwie mag ich ihn, den Calli.
Freitag, 21. August 2009
Montag, 17. August 2009
Wenn ich ein Auto wär'
Wenn ich ein Auto wär', dann wäre ich wohl ein Kombi.
Schön geräumig. Vielleicht in gewagtem dunkelorange und mit breiten Reifen.
Kein Neuwagen, aber noch halbwegs gut in Schuss.
Noch kein Fall für die Abwrackprämie, aber ein bisschen Lack ist wohl schon ab.
Kein Flitzer, sondern ein solides Modell mit älterem, aber trotzdem schadstoffarmem Dieselmotor, der keine Ampelsprints mag, sondern sich eher auf längeren Strecken wohl fühlt.
Einer, der erst ein paar Kilometer braucht bis der Motor warm ist und auf längeren Strecken leider viel Sprit verbraucht.
Ein Wagen, bei dem man auf Langstrecken auch regelmäßg Kühlwasser nachfüllen muss, damit der Motor nicht überhitzt, weil er viel Flüssigkeit verliert.
Einer aus dem mittleren Bereich der Pannenstatistik, weil er immer mal kleine Aussetzer, Reifenpannen und Startschwierigkeiten hat.
Ein Kombi, der wellige Strecken und unebenen Belag nicht übel nimmt, der allerdings auch kein reiner Offroader ist.
Mit einem Motor, der durchaus einen Hering vom Teller ziehen kann, der sich am Berg aber schwer tut, wenn er ein Weilchen nicht lief.
Mit einem großen Kofferraum, da auf Tour immer viel Gepäck dabei ist.
Mit viel Fensterfläche, damit man die Landschaft besser sehen kann.
Und mit integriertem Navigationssysten, dass in der Regel recht zuverlässig arbeitet.
Aber leider ohne Klimaanlage und ein bisschen vernachlässigt in der Wartung.
Und manchmal etwas Rost ansetzend.
Doch auch wenn man manchmal ein wenig örgeln muss, bis der Motor anspringt: der Wagen wird laufen bis er auseinander fällt oder der TÜV die rote Karte zeigt. Garantiert.
Donnerstag, 13. August 2009
Knackeknie
Gerne würde ich ja jetzt was schreiben wie "es geht wieder aufwärts" oder "mir geht's blendend". Aber leider ist mal wieder Trainingspause angesagt.
Letzten Montag habe ich abends in der Garage rumgewuselt, hier was gemacht, dort was gemacht und am Auto neue Radkappen angebracht. Einige Tätigkeiten davon habe ich in der Hocke machen und die Knie auch noch zum Andrücken der Radkappen zu Hilfe nehmen müssen.
Nun ja - irgendwelche Verrenkungen scheinen meinem linken Knie nicht gefallen zu haben und das Gehen ist seitdem zeitweise mit Schmerzen verbunden, insbesondere bei Treppenstufen.
Keine Ahnung was es genau ist, aber ich denke nicht, dass es wirklich etwas Ernsthaftes ist und versuche es erst mal mit Selbsttherapie (Kühlen, Dehnen) und ansonsten "therapeutischem Zuwarten", wie mein Zahnarzt immer gesagt hat - also mit Abwarten, ob es von selbst besser wird.
Das anfängliche Knacken ist zumindest schon wieder so gut wie verschwunden.
Es wäre ja zu schön gewesen, wenn ich nach anscheinender Verbesserung der Rücken- und Hüftprobleme mal eine Weile ohne laufbehindernde Wehwehchen gewesen wäre. Aber den für nächste Woche geplanten Finnbahnmarathon kann ich jetzt auf alle Fälle absagen; auch aus dem Formloch komme ich bis dahin nicht mehr raus.
Schade; das wäre sicherlich ganz interessant gewesen, auf einem besonderen Untergrund einen längeren Lauf in netter Gesellschaft zu machen.
Jetzt bleibt nur zu hoffen, dass ich kurzfristig wieder ans Laufen komme und die September-und Oktober-Lauftermine einhalten kann. Habe ja schließlich noch ein bisschen was vor dieses Jahr.
Bisher bin ich da aber noch optimistisch.
Dienstag, 11. August 2009
Kultur-Run: 24-Stunden-Benefizlauf für "SchachtZeichen"
Wer hier in das Blog häufiger mal reinschaut wird sicher schon bemerkt haben, dass ich ein Fan des Ruhrgebiets im Allgemeinen und der Industriekultur im Besonderen bin.
Dementsprechend bin ich auch schon gespannt auf die Dinge, die das Ruhrgebiet präsentieren wird, wenn es im Jahr 2010 Kulturhauptstadt Europas sein wird.
Eine dieser Veranstaltungen wird das Projekt SchachtZeichen sein.
Dahinter steckt die Idee, den Strukturwandel im Ruhrgebiet aufzuzeigen und ihn sinnlich erfahrbar zu machen, indem die Orte, an denen große Schachtzechen standen, kilometerweit sichtbar mit großen Ballons markiert werden.
SchachtZeichen will die Wurzeln des Ruhrgebiets markieren: jene Orte, an denen die Kohlevorräte erschlossen und gefördert wurden und auf denen Industrialisierung, Migration, Raum- und Siedlungsentwicklung und wirtschaftlicher Wohlstand im Ruhrgebiet aufbauten.
Und ich freue mich jetzt schon darauf, im Mai des nächsten Jahres von irgendeiner der zahlreichen begrünten Halden auf die gelben Tupfer im Ruhrgebiet schauen zu können.
Für die gelben Heliumballone, die dazu bis zu 80 m hoch weithin sichtbar über den alten Bergwerksstandorten und dem grünen Ruhrgebiet schweben sollen, werden unter anderem noch Sponsoren gesucht.
Und genau hier hat Laufkumpel Jörg „Yogi“ Schranz, ebenfalls überzeugter „Ruhrgebietler“, angesetzt und zusammen mit einer Partnerin zu diesem Zweck einen 24-Stunden-Benefizlauf organisiert: den Kultur-Run.
Der Lauf findet von Samstag, dem 12.09.2009, 15:00 Uhr, bis zum nächsten Tag um 15:00 Uhr auf einer 2 km-Strecke rund um das Hostel Veritas in Oberhausen statt, das selbst einmal das Pförtnerhaus der Zeche Oberhausen war.
Teilnehmen darf jeder. Es kann gelaufen, gejoggt, gewalkt, gewandert oder sonst irgendwie sich fortbewegt werden.
Man kann dabei so viele Kilometer machen wie man möchte.
Die Veranstaltung dauert zwar 24 Stunden, aber niemand wird gezwungen, 24 Stunden zu laufen. ;-)
Allerdings wird es wohl Teilnehmer geben, die diese Zeit voll „auskosten“ werden.
Ich selbst werde dies nicht tun, aber wohl für einen längeren Trainingslauf, ein Marathönchen oder einen kleinen Ultra vorbei schauen und beim Kultur-Run so manche Kultur-Runde laufen.
Ganz nach dem Motto
„Hier ist noch lang nicht „Schicht im Schacht“ - wir laufen deshalb Tag und Nacht“
Also, liebe laufende Freunde des Ruhrgebiets: schnürt eure Laufschuhe, kommt vorbei, lauft mit und werdet so ein kleiner Teil von "SchachtZeichen".
Weitere Informationen gibt es unter Kultur-Run.de , SchachtZeichen.de und ruhr2010.de
Montag, 10. August 2009
Hitzelauf
Letzter Freitag, früher Nachmittag.
Meine Trainingsplanung sagt was von knapp über 13 Kilometern, also zwei Runden um den Hengsteysee.
Das Thermometer sagt was von knapp über 30 Grad, also viel zu warm zum Laufen.
Zumindest für mich. Aber es hilft ja nichts, die Form kommt nicht von selbst zurück.
Während ich mir wünsche, im Freibad zu sein, starte ich in die erste Runde. Tapfer trabe ich vor mich hin, während meine Gedanken sich noch mit einem Gedicht beschäftigen.
Erst nach gut 2 Kilometern kommt mir der erste Läufer entgegen.
Das ist spät für Freitag, früher Nachmittag, da die Strecke um den See ein Läuferhighway ist.
Kurze Zeit später kommt mir Nummer 2 entgegen. Männlich. Mit langer Hose und Weste. Vermutlich schaue ich etwas verwirrt während ich darüber nachdenke, bei welchen Temperaturen der Laufkamerad denn wohl auf "kurz" umstellt.
Etwas später Nummer 3. Zwar mit kurzer Hose, aber mit Stirnband und Jacke. Die Jacke sieht aus wie die Regenjacke, die es damals beim Bund gab. Da, wo kein Regen rein, aber auch kein Schweiss raus kam. Wo man im eigenen Saft geschmort hat. Und das Stirnband von Nummer 3 ist so breit, dass es nicht wie ein Schweissband, sondern wie eines zum Ohren wärmen aussieht.
Hallo?! Es sind mehr als 30 Grad - und von Regen weit und breit nichts zu sehen! Hab ich was verpasst? Läuft hier ein geheimes Trainingslager für den Badwater-Ultra?
Die weiteren Meter verlaufen dann ohne merkwürdige Erscheinungen. Die Beine laufen wie von selbst und die Hitze scheint mir trotz der leichten Schwüle diesmal gar nicht so viel auszumachen wie befürchtet. Allerdings habe ich das subjektive Gefühl, dass die Luft 30 % weniger Sauerstoff enthält als sonst und leichte Probleme mit der Atmung.
Kurze Zeit später komme ich am Freibad vorbei, höre pubertierende Mädels kreischen, die vermutlich von ebenfalls pubertierenden Jünglingen gejagt und ins Wasser geschubst werden, blicke leicht neidisch auf das bunte Treiben um das Becken herum und wünsche mich auf die andere Seite des Zauns.
Aber während die Leute ins Freibad strömen, strömt bei mir nur der Schweiss.
Das Atmen fällt trotz moderaten Tempos weiterhin schwerer als sonst und mein gelbes Shirt passt gut zu meinem Zustand: ich komme mir vor wie eine ausgepresste Zitrone.
Ein paar Minuten später sitze ich tropfend wie ein nasser Schwamm auf der Kofferraumkante, trinke etwas und überlege, ob ich in Anbetracht der Umstände mit einer Runde zufrieden bin.
Nein, bin ich nicht. Also raffe ich mich noch einmal auf und hänge ein paar Kilometer Richtung Harkortsee und zurück an. Das reicht dann aber auch. Die Beine und der Kopf würden gerne noch weiterlaufen, aber die Lunge hat was dagegen.
Insgesamt war es aber nicht so "schlimm" wie befürchtet, obwohl ich alles andere als ein Hitzeläufer bin. Trotzdem darf es gerne wieder etwas kühler werden...
Freitag, 7. August 2009
Ich wollt' ich wär' ein Triathlet
Wenn die Lauflust hitzebedingt etwas eingeschränkt ist, man eigentlich lieber ins Freibad würde und das Hirn dann Kurzzeit-Wünsche zu gereimten Worten und Sätzen formt, kommt so etwas heraus:
Ich wollt’ ich wär’ ein Triathlet.
Dann könnt’ ich heute Abend spät
mir selber sagen „Siehste mal,
so war das Training keine Qual.“
Dann müsst’ ich nicht beim Laufen schwitzen,
könnt’ durch das kühle Wasser flitzen
und schwimmend meine Bahnen zieh’n,
den 30 Grad dadurch entflieh’n.
Statt laufend Wadenfleisch zu stählen
würd’ ich im Becken Kacheln zählen.
Doch – ach – ich bin kein Triathlet.
Für heute wär’s jetzt auch zu spät.
Dann werd’ ich heute trotzdem laufen
und triefend um den Tümpel schnaufen
und hoff’ ich hab’ auch ohne Nass
beim Hitzeläufchen meinen Spass.
Montag, 3. August 2009
Laufen heißt leben
Lächeln, wenn man in den Tag läuft
Lächeln, wenn man eins ist mit der Natur
Lächeln, wenn man belächelt wird
Laufen heißt leiden
Leiden, wenn der Berg nicht enden will
Leiden, wenn die Beine schmerzen
Leiden, wenn man mal nicht laufen kann
Laufen heißt lieben
Lieben, wie die Jahreszeiten wechseln
Lieben, dem Wetter zu trotzen
Lieben, die eigenen Grenzen zu erforschen
Laufen heißt LEBEN