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~ Nicht das Beginnen wird belohnt sondern einzig und allein das Durchhalten ~______
(Katharina von Siena)

Mittwoch, 27. Januar 2010

Cache-Lauf auf dem vereisten RuhrtalRadweg

Was macht man als geocachender Läufer, wenn man bei eisigen - 7° C nur begrenzt motiviert ist auf rutschigem Boden einen Trainingslauf zu absolvieren?
Man sucht sich eine Strecke aus, die recht flach ist und auch vereist in Dunklen laufbar zu sein scheint, wenn man sich Spikes unter die Schuhe schnallt.
Und man sucht sich ein paar Caches, die an der Strecke liegen und die man noch nicht gesucht hat.

Gedacht, getan.
Gegen 17 Uhr parke ich an der Ruhrbrücke in der Nähe des Bahnhofs von Wetter, zwänge mich in meine Laufklamotten, setze mir Mütze und Stirnlampe auf, schnalle mir vorsichtshalber die Spikes unter die Laufschuhe und setze mich auf dem Ruhrtalradweg in Richtung Witten in Bewegung.
Die Entscheidung mit den Spikes zu laufen stellt sich sehr schnell als die Richtige heraus. Der Weg ist fast komplett von einer gefrorenen Schneematschschicht bedeckt, auf der eine dünne puderzuckerartige Schneedecke liegt.
Ich ahne bereits, dass ich den Weg, über den sich bei schönem Wetter Scharen von Radlern und Fußgängern bewegen, heute fast für mich alleine haben werde.


Cache Nummer 1 erreiche ich bereits nach ungefähr 500 Metern Laufstrecke und einem kleinen Abstecher vom Hauptweg. Die Koordinaten führen recht genau an das Versteck heran und so ist nur ein gezielter Blick nötig um den Cache zu entdecken. Aufgrund der Optik der Dose und der direkten Lage an einem Brückenneubau darf man sich allerdings nicht wundern, wenn er mal von Bauarbeitern entdeckt und vom Kampfmittelräumdienst "entschärft" wird.

Mit dem ersten kleinen Erfolgserlebnis im Gepäck mache ich mich auf zu Cache Nummer 2, der etwa 2,5 Kilometer weiter entfernt liegt. Während ich vor mich hin laufe und bei jedem Schritt der Eisboden kracht überholt mich tatsächlich ein Radfahrer. Mutig bei dem Boden. Oder leichtsinnig.
Als der Garmin Forerunner die Ankunft an den Zielkoordinaten ankündigt weiß ich gleich wo zu suchen ist. Das, was ich zunächst für das Versteck halte, ist es dann aber doch nicht und ich halte mich ein paar Minuten mit der falschen Stelle auf während aus der Dämmerung Dunkelheit wird.
Zum Glück hilft die Stirnlampe. Und zum Glück ist weit und breit niemand zu sehen der sich darüber wundern könnte, warum ich da zunächst mit den Fingern an etwas herumschraube, bevor ich einer kleinen Eingebung folgend unterbreche und an einer anderen Stelle fündig werde. Hier würde ich ja gerne mehr erzählen, aber das geht ja nicht.

Nachdem ich mich in das sehr pfiffig versteckte Logbuch eingetragen habe nehme ich Kurs auf Cache Nummer 3 an einem Brücken-Tunnel-Ensemble, wo ich nach weiteren 1,5 Kilometern eintreffe. Auch diese Dose ist pfiffig versteckt, aber der erste gezielte Griff reicht aus um auch diesen Cache zu finden.
Bei meinen bisher gut 30 Funden hatte ich schon einmal etwas Ähnliches, so dass ich mit meinem Anfangsverdacht richtig liege. Da machen sich halt doch schon die ersten Erfahrungen bemerkbar....

Nachdem die plötzlich auftauchenden Wanderer weg sind und ich mich eingetragen habe trete ich den Rückweg an. Diesmal ohne Cache-Unterbrechungen und mit eingeschalteten Blinklichtern an den Oberarmen. Nachdem ich in der Nähe der Bebauung einen Gassigänger passiere begegne ich auf dem ländlicheren Teil zurück nach Wetter wieder keiner Menschenseele. Wenn ich hier jetzt unglücklich stürzen würde könnte man mich vermutlich am nächsten Tag als blinkendes Gefrierfleisch von der Strecke kratzen.
Es geht aber alles gut, so dass ich in der Nähe des Autos noch zwei Schleifen laufe, um noch ein paar Kilometerchen zu sammeln. Nach 12,5 km auf schwerem Geläuf und der heutigen Cache-Erfolgsquote von 100 % trete ich danach leicht fröstelnd aber zufrieden den Weg zur heißen Dusche an.

Fazit: die kombinierte Lauf-Cache-Tour hat sich gelohnt. In beiden Bereichen. Und auch ein vereister Boden mit Dunkelheit hat seine Vorteile: man kann recht ungestört da nach Caches suchen, wo sonst ständig Leute sind.


Parallel erschienen im Laufblog und im Geocachingblog

Dienstag, 26. Januar 2010

Drei Spendenaktionen für Haiti

Dass es in Haiti ein verheerendes Erdbeben mit Nachbeben gegeben hat, dem viele tausend Menschen zum Opfer gefallen sind hat sicherlich jeder mitbekommen.
Tausende sind obdachlos, leben in Zeltstädten und haben alles verloren was sie hatten.

Es gibt zwar schon zahlreiche Spendenaktionen, aber trotzdem möchte ich drei davon - zwei mit regionalem Bezug - kurz vorstellen.


Spendenlauf am Hagener Hengsteysee

Ein Friseursalon aus Herdecke und Ralf Tenne von Laufsport Tenne in Hagen werden am 31.01.2010* einen Spendenlauf für die Erdbebenopfer am Hengsteysee durchführen.
Sie möchten alle Hagener und Herdecker Läuferinnen und Läufer aufrufen am kommenden Sonntag um 10:30 Uhr am Wehr auf der Hagener Seite mitzulaufen.
Natürlich sind auch Walker und Nordic Walker willkommen.
Gelaufen wird auf der Hagener Seite vom Wehr aus in Richtung Dortmunder Str., dort wird dann gewendet und es geht zurück zum Wehr.
Eein Startgeld wird nicht erhoben. Die Teilnehmer werden aber gebeten in die Spendendosen des Malteser Hilfsdienstes einen kleinen oder auch großen Obulus zu spenden.

Edit: Termin verschoben auf den 14.02.10.!


Die rollende Spendentonne

Der stets sozial engagierte Hagener Horst-H. Fichtel organisiert eine private Spendensammlung, weil mit Hilfe der Hagenerin Kirsten Henschel-Rolla direkt vor Ort den Kindern in Not geholfen werden soll.
Ihr Hilfswerk NPH „Für unsere kleinen Brüder und Schwestern“ unterstützt Waisen und Straßenkinder und behandelt jetzt nach dem Erdbeben die Verletzten und Bedürftigen im eigenen Krankenhaus, das am Rande der Hauptstadt fast unversehrt ist.
Das Spendengeld wird nicht lange verwaltet sondern in Absprache für Sachspenden angelegt, die den betroffenen Kindern direkt zu Gute kommen.
Es wird auch Hartgeld gesammelt, weil damit jeder schnell, einfach und unbürokratisch auch mit kleinen Beträgen die Spendensammlung direkt unterstützen kann.
Dazu gibt es eine rollende Spendentonne, die durch Geschäfte, Kaufhäuser, Super- u. Baumärkte, Firmen, Behörden, Banken, Sportveranstalter usw. in Absprache tageweise angefordert werden kann. Die Aufstellung und Abholung erfolgt kostenlos.
Die Leerung erfolgt täglich und wird sofort auf das Spendenkonto hagener-haiti-kinderhilfe,
Kontonummer 100175600 bei der Sparkasse Hagen (BLZ 450 500 01) eingezahlt.
Die Aktion dauert zunächst vier Wochen, eine Verlängerung ist aber denkbar!

Die rollende Spendentonne leistete Horst-H. Fichtel schon 2002 gute Dienste bei der Sammlung für die Opfer der Oderflut. Damals sammelte er in knapp drei Wochen über 26.000,- € und brachte dieses Geld in einem Staffellauf mit seinen Lauffreunden in fünf Tagen (530 km) nach Grimma, um sie vor Ort an 52 Familien direkt zu verteilen.

Ralf Tenne und Horst-H. Fichtel haben mich bereits 2008 maßgeblich bei meiner Aktion für
die "Kinderhilfe durch Deutschland"
unterstützt. Ich habe daher keinerlei Zweifel dass die Einnahmen bei den oben genannten Aktionen auch wirklich da ankommen wo sie ankommen sollen.
Also, Hagener: lauft und walkt mit!


Run4Haiti

Auch wer nicht in Hagens Umgebung wohnt hat die Möglichkeit, am 31.01. laufend zu helfen.
RUN4HAITI ist ein dezentraler Spendenlauf zugunsten der Aktion Deutschland Hilft e.V., dem Bündnis renommierter Hilfsorganisationen.
Das Konzept ist denkbar einfach:
Erst meldet man sich als Spendenläufer auf der Homepage an. Jeder kann mitmachen; das Leistungsvermögen ist egal.
Am 31.01. läuft man dann - egal wo - eine möglichst weite Strecke.
Und danach spendet man für jeden Kilometer einen Euro.
Wer also 10 Kilometer läuft spendet 10 Euro. In immer mehr Städten wird die Kilometerspende außerdem von Sponsoren verdoppelt.
Mehr Infos gibt es auf http://www.run4haiti.de/.


PS: Wer am 31. nicht laufen kann darf sicher auch am 30. laufen. Und wer nach 10 gelaufenen Kilometern nicht 10 sondern 20 Euro spendet darf das sicher auch. ;-)

Also, tut was und helft! Jeder Euro zählt!

Sonntag, 24. Januar 2010

Jahresrückblick 2009: Ein Übergangsjahr… [Teil 2]

Fortsetzung von Teil 1


3. Gewicht und Gesundheit

Ende Januar hatte ich mir vorgenommen, bis zum Jahresende 11,4 kg abzunehmen; also jeden Monat 1 kg. Machen wir’s kurz: das Ziel habe ich nicht erreicht. Sogar deutlich verfehlt. Da besteht für 2010 noch reichlich Potential. ;-)

Ebenfalls im Januar hatte ich wieder Probleme im rechten Fuß und der rechten Wade, die der Doc als Überlastung im Sehnenbereich diagnostizierte.

Im Laufe des Sommers plagten mich erst Hüft- und Rückenschmerzen und später ein hartnäckiger Infekt. Das führte leider zu reduziertem Training und gestrichenen Wettkampfteilnahmen.


4. Blog:

95 Beiträge sind es im Jahr 2009 geworden; 43 mehr als im Jahr davor. Allerdings ohne es darauf angelegt zu haben.
Über viele Kommentare und einige Stammleser durfte ich mich ebenso freuen wie darüber, dass mein Artikel vom 14.05. über die Läuferbräune später in leicht abgewandelter Form bei „Achim Achilles“ auf Spiegel-Online.de veröffentlich wurde.

Das äußere Erscheinungsbild ist im Großen und Ganzen gleich geblieben. Leider. Denn eigentlich wollte ich den Header mal überarbeiten, habe aber noch immer kein Foto gefunden dass sich meiner Meinung nach dafür eignen würde. Vielleicht muss ich mal für eine kleine Fotosession im Laufdress nach draußen. ;-)

Zwischendurch hatte ich mal ein Radio mit eingebaut, später aber wieder rausgenommen.

Seit dem 01.09. läuft mein Projekt „NRW von A-Z“, das ich mit einem eigenen Blog begleite. Ziel des Projektes ist es, möglichst mindestens einmal in solchen NRW-Gemeinden zu laufen, dass ich mit deren Anfangsbuchstaben das Alphabet „abdecken“ kann. 4 Buchstaben sind inzwischen „erlaufen“, zahlreiche weitere werden sicher 2010 dazu kommen.

Bei der „Blogjulklapp“ war Kerstin am 04.12. bei mir mit einem Beitrag zu Gast. Am 22.12. veröffentlichte ich einen Artikel im Blog von Patrick.


Fazit:

2009 war für mich ein Jahr ohne echte sportliche Höhepunkte, aber auch kein Katastrophenjahr. Mit der Qualität der Ergebnisse der 5 Läufe ab 42,2 km bin ich, wie gesagt, nicht zufrieden. Die Anzahl geht in Ordnung, auch wenn ich einige geplante Läufe ausfallen lassen musste.
Auch gesundheitlich war 2009 (wieder mal) kein optimales Jahr. Ständige Zipperlein waren nervig, einschränkend und vielleicht auch frustrierend. Sie trugen dazu bei, dass ich nie wirklich in Form war.
Aber im Grunde waren das ja alles Kleinigkeiten. Pillepalle im Vergleich zu ernsteren Dingen.
So ordne ich das für mich auch ein und bin froh und dankbar, dass ich auch 2010 weiter laufen kann.

Insgesamt gesehen kann ich wohl etwas zufriedener sein als 2008. Die richtigen Herausforderungen und Highlights sollen nun 2010 folgen (dazu in Kürze mehr).
2009 war als Übergangsjahr geplant. Und so ist es letztendlich auch geworden.

Abschließend möchte ich mich bei euch für’s Lesen und Kommentieren meiner Beiträge sowie für aufmunternde Worte und konstruktive Kritik herzlich bedanken und hoffe, dass ihr meinem Blog auch 2010 treu bleibt.


Euer Stefan

Freitag, 22. Januar 2010

Jahresrückblick 2009: Ein Übergangsjahr… [Teil 1]

2009 war von Anfang an als „Übergangsjahr“ gedacht. Die Form sollte langsam wieder gesteigert und das Gewicht verringert werden. Bestmarken hatte ich nicht ernsthaft angepeilt, aber ein paar Ziele gab es trotzdem.

Der Blick in die Blogeinträge des Jahres zeigt Auf’s und Ab’s, Erfreuliches und weniger Erfreuliches. Situationen und Gegebenheiten, die ich selbst schon fast wieder vergessen hatte. Und solche, die mir noch lange in Erinnerung bleiben werden.

Den Rückblick werde ich der Übersicht und Länge wegen mal in 5 Kategorien und in 2 Teile packen.

1. „Wettkämpfe“
2. Besondere Läufe
3. Gewicht und Gesundheit
4. Blog
5. Fazit

Kategorie 1 und 2 gibt es heute; Nummer 3 bis 5 folgen in Kürze in Teil 2.


1. „Wettkämpfe“

Ende April nahm ich am 24-Stunden-Lauf in der Nachbarstadt Iserlohn teil. Mein kleines Ultra-Comeback nach ultralosen 1,5 Jahren. Leider musste ich nach gut 75 km wegen Blasen am Fuß die Segel streichen; Spaß gemacht hat es aber trotzdem.

Ende Juni verschlug es mich mal wieder nach Bad Lippspringe zum caritativen 24-Stunden-Lauf. Ein geselliges Wochenendcamping mit Laufeinlagen war angesagt, bei dem auch die Frau meines Herzens ihren Einstand auf der Laufstrecke gab und walkend ihren ersten Marathon schaffte. Trotz des teilweise heftigen Regens war es wieder ein schönes Wochenende mit einigen Bekannten und knapp 81 Trainingskilometern mehr auf der Uhr.

Anfang September lief ich in Dortmund im Rahmen eines weiteren caritativen 24-Stunden-Laufes einen Trainingsmarathon auf einer Tartanbahn. Das war ein hartes Stück Arbeit; teilweise im strömenden Regen. Ein Marathon, der mit dem Kopf gelaufen wurde. Aber vielleicht gerade deshalb eine wertvolle Erfahrung.

Ähnlich lief es Anfang Oktober beim Otterndorfer Gezeitenlauf. Wieder ein Trainingsmarathon, der aufgrund des bescheidenen Wetters und diesmal auch wegen der Eintönigkeit mit dem Kopf gelaufen werden musste. Wieder mal ungeplantes Mentaltraining.

Ende Oktober war dann der Tag der Wahrheit. Der Tag, der das Highlight des Jahres bringen sollte. Der Tag des Röntgenlaufes.
Leider war hier nach der Marathondistanz bereits Schluss für mich.
Eigentlich wollte ich über die vollen 63,3 Kilometer mit ungefähr 1000 Höhenmetern laufen.
Mehr ging aber an diesem Tag nicht; da half auch die gewonnene mentale Härte nicht mehr weiter. So war ich trotz des geschafften Marathons recht enttäuscht, da ich mein eigentliches Ziel nicht erreicht habe.

Einige „Wettkämpfe“, bei denen ich für 2009 an eine Teilnahme gedacht habe, ließ ich ausfallen bzw. musste ich ausfallen lassen. So blieb es bei 5 "langen Kanten".
Mit der Qualität der Ergebnisse bin ich nicht zufrieden; mit der Quantität schon eher. Nach mageren 2 Marathons im ultrafreien Vorjahr waren 5 Läufe über Marathon und mehr für ein Übergangsjahr in Ordnung; es hätten aber gerne noch mehr sein dürfen.
Hat aber nicht sollen sein.


2. Besondere Läufe

Am 8. Februar konnte ich einen Tag feiern, den es nur einmal im Leben gibt: den Marathongeburtstag. 42 Jahre und 195 Tage wurde ich alt und lud ein paar Lauffreunde zu einer erweiterten Runde um den heimischen Hengsteysee mit anschließendem kleinen Umtrunk und Imbiss „aus dem Kofferraum heraus“ ein. Ein paar von ihnen hatten auch Zeit und Lust dazu und so liefen wir bei stärker werdendem Schneefall die Seerunde, bevor wir noch bei Leckereien zusammenstanden.
Dieser Lauf wird mir als ein kleines aber feines Highlight sicher lange in Erinnerung bleiben.

Anfang Februar traf ich möglicherweise die goldrichtige Entscheidung nicht zu laufen. Der Wetterbericht sagte Sturm bis zu 90 km/h voraus. Trotzdem bin ich, da es noch nicht sehr windig war, zum Hengsteysee gefahren und wollte mich im Auto zum Laufen umziehen. Da der Regen in Graupel umschlug und der Wind deutlich stärker wurde und die Bäume bedenklich neigte entschloss ich mich dann dazu, doch nicht zu laufen und erfuhr später, dass aufgrund des Sturmes tonnenschwere Felsbrocken auf die Laufstrecke gestürzt sind.
Möglicherweise wäre ich genau zu diesem Zeitpunkt an dieser Stelle gewesen.
Nach diesem Steinschlag war die Seerunde übrigens für mehrere Monate wegen Aufräum- und Sicherungsarbeiten gesperrt.

Im Mai konnte ich beim 1. Neurolauf in Gelsenkirchen einen schönen Trainingslauf mit dem Guten Zweck verbinden und mit 24,4 km 90 Euro Spendengeld erlaufen.

Ende Juni nahm ich, wie schon im Vorjahr, am Staffellauf anlässlich des NRW-Tages teil. Das war wieder eine schöne Sache, zumal ein Großteil der beteiligten Läufer und Helfer zur Eröffnung des NRW-Tages im Maximilianpark in Hamm zusammenkam, den Staffelstab an den NRW-Ministerpräsidenten überreichte und anschließend eine tolle Illumination des Glaselefanten erleben durfte.

Am 1. September startete ich mein Projekt „NRW von A-Z“, einem Versuch, im Laufe der nächsten Jahre möglichst mindestens einmal in solchen NRW-Gemeinden zu laufen, dass ich mit deren Anfangsbuchstaben das Alphabet „abdecken“ kann, darüber mit Wort und Bild zu berichten und über die Gemeinden zu informieren.

Mitte September gab es in Oberhausen den „Kultur-Run“ zugunsten des Projektes „SchachtZeichen“. Für mich war das wegen des industriegeschichtlichen Hintergrundes und zahlreicher teilnehmenden Freunde und Bekannten quasi ein Pflichttermin, bei dem ich mich aber leider wegen eines Infektes auf 14 Kilometer bremsen musste. Angepeilt war ursprünglich Marathondistanz + X. Spaß gemacht hat es aber trotzdem.

Bei Urlauben an der Nordsee konnte ich ein paar schöne Läufe im Morgennebel und im Sturm machen.

Auch im Bereich Herten und Gelsenkirchen, wo sich mein „Quasi-Zweitwohnsitz“ befindet, konnte ich bei vielen Läufen und Radtouren die Umgebung näher entdecken und wurde wieder darin bestätigt, dass das Ruhrgebiet viele wunderbare und interessante Ecken hat.
Seit dem 20.09. bin ich in diesem Bereich auch nicht immer alleine unterwegs, da sich die Frau meines Herzens entschlossen hatte, auch mit dem Laufen zu beginnen.
Auch wenn die gemeinsamen Läufe derzeit noch sehr regenerativ für mich sind ist es doch immer wieder schön, wenn wir gemeinsam unterwegs sind.

Am 15.11. fand am Kemnader See der 1. Martinslauf der KemnadeLakeRunners statt und so konnte ich einige liebgewonnene Lauffreunde wiedersehen, da ich ansonsten ja nur noch selten am See bin.

Ende November bin ich (bzw. sind wir) unter die Geocacher gegangen. Seit dem wird der eine oder andere Lauf auch gerne einmal mit einer „Schatzsuche“ verbunden.



Fortsetzung folgt...

Montag, 11. Januar 2010

Spikes, Daisy und Tottis Mitläufer

„Spikes, Daisy und Tottis Mitläufer“. Was klingt wie der Titel eines Kinderbuches ist im Grunde nichts anderes als die Zusammenfassung meiner letzten Laufwoche.

Was Laufen auf Schnee, Eis und Matsch betrifft bin ich ja eher der vorsichtig-ängstliche Typ. Bei mir läuft da immer das ungute Gefühl mit, sich bei nächstschlechtester Gelegenheit gepflegt auf den Allerwertesten zu setzen, weil die Füße glättebedingt plötzlich verschiedene Laufrichtungen einschlagen. Ein geprelltes Steißbein, ein demolierter Rücken oder ein aufgeschlagener Hinterkopf sind ja auch nicht die Verletzungen die man sich unbedingt wünscht.
Meine Trailschuhe haben für mein Empfingen auf den Problemböden zu wenig Grip und die Eiswanzen-Schuhe will ich mir auch nicht unbedingt zulegen. Also was tun?
Mein erster Gedanke waren bestimmte „Schneeketten“ für Schuhe. In meinem Lieblings-Laufforum wurden allerdings sehr unterschiedliche Erfahrung mit den Dingern gemacht. Dort stand dann aber auch der Tipp es mal mit Spikes von einem fast allerorts tätigen Unternehmen der Automobilzubehörbranche zu versuchen, die man einfach über die Schuhe zieht. Für knapp 10 Euro wechselte deshalb ein Paar stachelige Überzieher in meinen Besitz.

Testen wollte ich die sechsspikigen Gummigeflechte letzten Montag nach der Arbeit und entschied mich dazu zum Marktplatz in Hagen-Emst zu fahren und dort ein paar Runden im Park zu drehen, bevor ich mich mit den Gehhilfen in die Wildnis des Umlandes wage.
Und als ich da so im Auto saß und mich aus meinen Zivilklamotten raus und in die Laufsachen rein quetschte trafen ein paar Autos ein, aus denen zunächst niemand ausstieg. Ich tippte auf Mitglieder der Laufgruppe „Tottis Mitläufer“, von denen ich erstmals ein oder zwei Tage vorher las, nachdem ihre Leiterin mir einen Eintrag im Homepage-Gästebuch hinterlassen hatte, und von denen ich wusste, dass sie sich montags hier zum Laufen treffen.
Der Zufall wollte es, dass ich just in dem Moment meine Füße zum Anlegen der Spikes aus dem Auto bewegte als sich das Grüppchen zusammenrottete. Prompt wurde ich angesprochen ob ich ein Neuer sei. Ääääh – nee – eigentlich nicht…
Trotzdem gab ich mich gegenüber der Leiterin als „der mit der Homepage“ zu erkennen und verlor damit für ein paar Minuten die Selbstbestimmung. ;-)
Freudig wurde ich begrüßt, der Gruppe vorgestellt und so freundlich-bestimmt zum Mitlaufen eingeladen, dass ich mich kaum dagegen wehren konnte. Widerstand wäre vermutlich zwecklos gewesen. ;-)
Was folgte war eine nette und unterhaltsame Laufrunde durch das Emster Umland. Da werde ich sicher montags nochmals vorbei schauen.

Die Spikes leisteten mir bei diesem Lauf gute Dienste und gaben mir auch im Fast-Dunkel ein recht sicheres Laufgefühl. Im Laufe der Woche wurden die Spikes dann auch noch bergauf und -ab auf einer Halde getestet. Während ich gut mit ihnen klar kam – auch das Auf- und Abziehen war in Sekunden erledigt – hatte Kris mit ihrem Exemplar und den kleineren Schuhen leichte Probleme, weil sich beim Laufen einer der Einheitsgrößen-Überzieher klammheimlich vom Schuh löste und im Schnee liegenblieb. Wir konnten den Übeltäter allerdings wieder auftreiben.

Da der Wetterbericht für den Samstag in fast Panik verbreitender Weise ein viel Schnee und eiskalten Sturm bringendes Tief namens „Daisy“ ankündigte nutzte ich den noch recht ruhigen Freitagabend für einen Lauf und trabte im Dunkel des Abends zunächst über verschneite Wege auf die Felder zwischen Nord-Ost-Gelsenkirchen und Herten-Westerholt hinaus, wo die Vorboten des kalten Windes bereits in meinem Gesicht zu spüren waren. Hier, in bester Hunde-Auslauf-Gegend, erwartete ich zumindest einige Hundehalter. Aber nichts – gähnende Leere. Selbst im Stadtwäldchen zwischen Resse und Buer war anscheinend außer mir niemand unterwegs, obwohl die Wege gut zu laufen waren.
Vermutlich waren die Leute wegen der Unwettervorhersage und entsprechender Empfehlungen mit Hamsterkäufen beschäftigt.
(Wobei ich ja nicht weiß was man da mit Hamstern will. Schließlich können die noch nicht einmal Schnee schippen. Ist wahrscheinlich genau so ein Quatsch wie Biberbettwäsche. Wann hat man schon mal einen Biber zum Übernachten da? ;-) )
Dabei lud das stimmungsvoll-winterliche Ambiente geradezu zu einem Spaziergang ein. Einige Laternen und Streulicht beleuchteten die verschneiten Wege. Still und starr ruhte der See. Und auch der eisige Wind war hier nicht zu spüren.
Winterliche Abendromantik. Romantischer Winterabend. Abendlicher Romantikwinter.

Und „Daisy“? Sie lud Samstag zwar ein paar Zentimeter Schnee ab, hinterließ hier jedoch kein Schneechaos, sondern tobte sich wohl hauptsächlich über Margitta-Country aus. Inzwischen ist „Daisy“ Richtung Schwarzes Meer weitergewandert, während sich jetzt das Hoch „Bob“ breit macht. Der Name passt ja auch viel besser zum Winter… ;-)

Montag, 4. Januar 2010

Die Freiheit des Bloggens. Oder "bloggen und bloggen lassen".

Seit den letzten Tagen wird bei "Miss Monster" Eva, angeregt durch einen Artikel von "Farmin Gorerunner" Sven, fleißig diskutiert. Grob gesagt geht es um das virtuelle Wattebäuschchenwerfen in der Läuferbloggerwelt, Nettigkeitskommentare der Marke "Ich hab's gelesen", Kritiklosigkeit, Buchstaben-Einheitsbrei und den Sinn des Bloggens im Allgemeinen und im Besonderen unter Berücksichtigung der Zeitkomponente.

Ein paar subjektive, persönliche Worte möchte ich dazu auch noch verlieren.

Stichwort "Kommentare": Bezüglich des Kommentierens auf anderen Blogs habe ich mein Verhalten vor einer Weile auch schon angepasst. Auf Blogs wo die Kommentare kommentarlos hingenommen werden habe ich meine Wortbeiträge deutlich reduziert. Schließlich weiß ich ja noch nicht einmal ob sie vom Autoren gelesen werden.
Für mich selbst ist es eine Sache der Höflichkeit und der Wertschätzung gegenüber dem Kommentierenden, dass ich zu den Kommentaren zu den Postings in meinem Blog zumindest eine kurze Anmerkung mache.
Natürlich muss niemand in seinem Blog auf Kommentare reagieren; das steht jedem Blogautor frei.
Allerdings fühle ich mich dann in diesen Fällen auch nicht gerade dazu ermutigt etwas dazu zu schreiben, auch wenn es der Beitrag verdient hätte.

Ich nehme mir auch die Freiheit ohne das Gefühl eines Zwanges wirklich nur dort einen Kommentar zu hinterlassen wo ich etwas sagen möchte. Wo ich es gerne mache. Und wo ich auch was zu sagen habe. Und sei es nur ein kurzer Glückwunsch.
Auch die Freiheit mal kritische Worte zu äußern wenn ich es für angebracht halte nehme ich mir. Ein "Blog-Bashing", also beschimpfen oder niedermachen eines Blogs, wird es jedoch auch zukünftig bei mir nicht geben. Kritik lässt sich auch konstruktiv gestalten und in angemessene Worte fassen.

Ansonsten bin ich auch so frei und lasse einen Artikel unkommentiert, weil schon alles gesagt wurde, weil es nichts zu sagen gibt, weil ich keine Lust habe, weil der Artikel veraltet ist wenn ich zum Lesen komme, weil ich keine Zeit habe oder weil es sonst einen Grund gibt sich geschlossen zu halten.
Die Blogger, bei denen ich regelmäßig kommentiere, werden es sicher verstehen, wenn mal unter ein paar Artikeln kein Kommentar von mir steht.
Womöglich werden sie ihn noch nicht einmal vermissen.

Selbstverständlich freue ich mich auch über Kommentare zu meinen Artikeln. Über nette und motivierende Worte, über Anerkennung und über sonstige positive Rückmeldungen. Aber auch über konstruktive Kritik und einen gelegentlichen virtuellen Tritt in den Hintern, wenn ich ihn mal wieder gebrauchen kann.

Stichwort "Zeit": Wie bei uns allen hat mein Tag auch nur 24 Stunden. Und an manchen Tagen glaube ich, dass ich zu viele davon am Rechner verbringe. Im Hinterkopf habe ich daher so eine Art Selbstbeschränkung, der leider manche neuen Blogs zum Opfer fallen. Die hätten es vielleicht verdient gelesen zu werden, aber ich möchte da einfach nicht noch mehr Zeit investieren. Zumindest im Moment nicht. Vor allem wenn in den betreffenden Blogs entweder (fast) täglich gebloggt wird und/oder die Beiträge meistens sehr umfangreich sind.
Oft komme ich am Wochenende nicht zum Blogs lesen, so dass schon genug zu tun ist wenn ich die "Rückstände" meiner Stammblogs hinterher wieder aufholen "muss".
Meine Blogroll und die Blogverlinkungen werden daher voraussichtlich für's erste nahezu unverändert bleiben.

Stichwort "Einheitsbrei": Da geht es mir wie anscheinend vielen. Sich nahezu täglich wiederholende Berichte wie "heute soundso viele Kilometer bei demunddem Wetter in derundder Zeit gelaufen" reißen mich in der Regel nicht vom Hocker. Müssen sie aber auch nicht. Es steht dem Autoren frei auf diese Weise eine Art Lauftagebuch zu führen. Und mich zwingt niemand dazu so ein Blog regelmäßig zu lesen. Ihre Daseinsberechtigung haben sie selbstverständlich trotzdem.

Meiner Meinung gibt es auch genug Laufblogs, die aus dem Einheitsbrei herausragen. Für mich persönlich gehören zumindest alle die dazu die in meiner Blogroll stehen (wobei dies keine abschließende Aufzählung ist). Sie sind einzigartig in ihrer Art. Sei es weil sie sehr "erfrischend" sind, weil viel Menschliches rüberkommt, weil der Autor eine gehörige Portion Wortwitz besitzt, weil mir der Schreibstil gefällt oder schlicht weil ich den Autor persönlich kenne oder mag.
Das sind Blogs, die mir fehlen würden, wenn sie nicht mehr da wären.

Was mein Blog betrifft werde ich mir die Freiheit nehmen auch im angebrochenen Jahr so zu schreiben wie ich selbst es möchte. Ich werde über Erfolge und Niederlagen berichten, Läufe beschreiben, humorige Ergüsse meines Hirns in die Tastatur hämmern und auch über meine eigenen Unzulänglichkeiten jammern, wenn mir mal nach Jammern ist.
Oder auch einfach mal eine Weile nichts schreiben wenn mir die Zeit oder die Ideen fehlen.
Ohne festes Konzept. So wie bisher. Weil und so lange es mir Spaß macht.
Und ihr könnt es lesen - oder es auch lassen.
Und kommentieren - oder auch nicht.
Jeder so wie er mag.
Darin ist jeder frei.

Bloggen und bloggen lassen - das ist die Devise.