Für den 28.10. hatte ich mir einen dreistündigen Lauf vorgenommen. Ursprünglich wollte ich von zu Hause aus die herbstlichen Hagener Wälder auf und ab laufen. Da meine Frau und meine Tochter während dieser Zeit aber zum Hülsenbecker Tal nach Ennepetal wollten, disponierte ich kurzfristig um und fuhr mit, um von dort aus loszulaufen. Im Hülsenbecker Tal wollte ich immer schon einmal laufen und eine Rückwegstrecke mit Zwischenstation Hasper Talsperre war auf der Wanderkarte schnell gefunden.
Mit Trinkrucksack, einem Knoppers, etwas Geld für den "Notfall", einem kopierten Kartenausschnitt und meinem neuen Forerunner am Arm lief ich also im schönen Hülsenbecker Tal los und folgte zunächst dem Wanderweg mit dem "U". Leider war er nicht optimal beschildert, lief aber größtenteils parallel mit dem besser markierten Wanderweg "X". Durch den Wald ging es auf unbekannter Strecke den ersten sauerländer Berg hoch nach Willringhausen und dann auf Freiflächen weiter. Der Himmel hielt sich bedeckt, aber geschlossen, und so konnte ich die Landschaft genießen und ein paar Erinnerungsfotos machen.
Ich durchquerte Rüggebein und kam nach Herminghausen. Da ich in letzter Zeit kein "U" mehr entdecken konnte, sondern nur noch das "X", war ich mir nicht mehr sicher, ob ich noch auf dem richtigen Weg war. War ich nicht, wie mir Eingeborene dann bestätigten. Da hatte mit der Weg doch glatt ein "X" für ein "U" vorgemacht. Ich musste also umdrehen und wieder durch Rüggebein durch, bevor der Weg dann abknickte. Eine Markierung befand sich am Abzweig tatsächlich nicht, aber die 3,5 Kilometer Umweg hatten sich gelohnt.
Nach einem kurzen Stück über Wald- und Wiesenwege breitete sich dann das herbstlich gefärbte Tal der Ennepe vor meinen Augen aus, bevor der Weg kurze Zeit später an einem neu bepflanzten Hang vorbeiführte. Wie sich dann herausstellte, hatte ich wieder einen Abzweig verpasst, aber auch dieser Umweg hatte sich gelohnt. Über einen zunächst gar nicht zu erkennenden Trampelpfad führte mich der Weg mit ordentlichem Gefälle hinunter zur Peddenöde. Über den Wanderweg mit der Raute ging es dann ein Stück entlang der Ennepe. Die Sonne ließ sich inzwischen auch mal sehen und die Blätter orange leuchten. Dann ging ich den Bilsteiner Berg hoch, denn bei 110 Höhenmetern auf 1250 Meter Länge war Laufen für mich nicht drin.
Über Gut Bilstein und Bülbrigen erreichte ich die Waldgebiete an der Hasper Talsperre und war leicht geschockt. Seitdem Frühjahrsorkan "Kyrill" hier gewütet hatte, war ich nicht mehr hier. Waldhänge waren hier komplett umgeholzt worden, die Wege vom schweren Räumgerät dick verschlammt.
Auf nun bekannten Wegen führte mich der Weg über die Sperrmauer, ein Stück entlang der Talsperre und dann steil links den Wald hoch. Zumindest ein Stück, denn dann war der schmale Wanderweg komplett mit Sturmholz dicht. Um das Chaos zu umgehen kraxelte den Nachbarhang hoch und hatte einen Blick auf den Hang, der aussah, als hätten dort Riesen Mikado gespielt. Über einen Trampelpfad in einer Tannenschonung kam ich wieder auf den Hauptweg und lief dann am Flughafen vorbei Richtung "Hinnenwiese", wo mich der nächste Kyrill-Schock erwartete. Da, wo bei meinem letzten Lauf noch Wald war, standen jetzt auf großer Fläche nur noch Baumstümpfe. Erschreckend.
Ein paar Kilometer weiter war ich dann nach knapp 3 Stunden reiner Laufzeit wieder zu Hause. Erschöpft, aber froh, wieder einmal schöne Ecken entdeckt zu haben.
Das Fotoalbum von diesem Lauf mit allen 28 Bildern gibt es hier.
I wie Iserlohn
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Für den Buchstaben I musste ich nicht weit fahren: etwa 20 Kilometer
Richtung Osten und ich war in Iserlohn, der mit rund 100.000 Einwohnern
größten Stadt ...
2 Kommentare:
Und mit einem FR macht so eine Tour doppelt viel Spaß, oder? Schöne Fotos, schöne Landschaft.
Der Herbst ist halt die schönste Jahreszeit (zum laufen, radeln...).
Klasse Bilder.
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