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~ Nicht das Beginnen wird belohnt sondern einzig und allein das Durchhalten ~______
(Katharina von Siena)

Donnerstag, 4. Oktober 2007

3-Kanal-Lauf als Lauf der Erkenntnis

Vor einer Weile entdeckte ich in einem Radwanderführer einen 31 Kilometer langen Rundkurs am Dortmund-Ems-Kanal, dem Rhein-Herne-Kanal und der Emscher entlang und am Schiffshebewerk Henrichenburg vorbei.
Das klang nach einer interessanten, flachen Strecke am Wasser und mit Industriedenkmalen, die man gut als langen Trainingslauf unter die Füße nehmen könnte.
Zwei Lauffreunde waren auch interessiert, so dass wir den Lauf für den 03.10. einplanten.
Für mich sollte es der letzte lange Lauf vor dem Witten-Marathon werden.

Gegen 11 Uhr starteten wir im Dortmunder Fredenbaumpark Richtung Nord-West und waren schon nach wenigen Minuten am türkisfarben schimmernden Dortmund-Ems-Kanal. Der Himmel zeigte sich dagegen durchweg grau, aber es war mit 19° verhältnismäßig warm und trocken. Auf einem Fuß- und Radweg ging es immer am Kanal lang, auf dem uns ab und zu ein Lastkahn entgegen kam und Ruderer trainierten. Es ließ sich schön laufen und nach 13,5 Kilometern kamen wir am Schiffshebewerk Henrichenburg an.

Nach einem kleinen Fotostopp schwenkten wir nach Süd-West
auf den Emscher-Park-Radweg, dem wir für ungefähr 2 Kilometer entlang des Rhein-Herne-Kanals folgten. Dann ging es in süd-östlicher Richtung weiter und ich konnte mir an einer Tankstelle neue Getränke kaufen, bevor wir auf den Emscher-Weg trafen.
Der Strecke verlief meist in unmittelbarer Nähe zur Emscher, die in ein Betonkorsett gezwängt und eher unspektakulär war. Aber der Weg war grüner als ich es mir zuvor vorgestellt hatte.
Trotz der ansprechenden Strecke verlief der weitere Lauf für mich dann zusehends unerfreulicher. Ich hatte trotz des gemächlichen Tempos bereits nach der Hälfte der Strecke zu schwächeln begonnen, konnte nicht richtig durchatmen, fühlte mich schlapp und es war mir auch ein bisschen übel.

Immer öfter musste ich meine beiden Lauffreunde zu Gehpausen "nötigen", was mir Leid tat, aber nicht zu ändern war. Ich konnte mir das Ganze auch nicht erklären.
Später wurden auch die Beine noch richtig schwer; das könnte aber am "Bergtraining" drei Tage vorher gelegen haben.
Ich sehnte mich nach dem Ende des Laufs und als die anderen beiden kurz vor dem Ziel noch die lange Treppe einer begrünten Abraumhalde herauf liefen, setzte ich mich ziemlich erschöpft auf eine Stufe um durchzuschnaufen.

Leider verpassten wir dann noch den richtigen Abzweig, der uns in den Fredenbaumpark zurückgeführt hätte, so dass wir einen kleinen Umweg durch den Dortmunder Hafen mitnehmen mussten.
Nach 31,15 Kilometern und 4:04 Stunden Lauf- und Gehzeit kamen wir dann wieder am Auto an und dieser denkwürdige Lauf hatte ein Ende.


Den Formeinbruch kann ich mir nicht erklären. Ich dürfte eigentlich weder über- noch untertrainiert sein, das Gewicht ist in den letzten Monaten in etwa konstant geblieben und erkältet war ich auch nicht mehr.
Das Tempo beim 3-Kanal-Lauf lag im Bereich von dem, was ich 7 1/2 Wochen vorher beim Monschau-Marathon gelaufen bin. Die Strecke in Monschau war allerdings über 10 Kilometer länger und mit 750 Höhenmetern garniert und ich bin dort relativ entspannt gelaufen. Und auf kürzerer und flacher Strecke bin ich plötzlich platt. Rätselhaft...

Nach dem gestrigen Lauf sehe ich mich im Moment leider kaum in der Lage, einen flachen Marathon zu laufen, erst recht keinen profilierten und schon gar keinen profilierten Ultra.
Ich habe daher den Witten-Marathon aus meinen Planungen gestrichen und den Röntgenlauf zu 99% auch. Das restliche Prozent bleibt einem Wunder vorbehalten.

Was danach kommen wird muss ich mal sehen.
Zunächst werde ich mich jedoch mal gründlich vom Doc durchchecken lassen.







Fotos 1-2: Am Dortmund-Ems-Kanal
Fotos 3-4: Schiffshebewerk Henrichenburg
Foto 5: Die Emscher
Foto 6-7: Emscher-Weg
Foto 8: Dortmunder Hafen
[Fotos (ausser Nr. 7) St. Schirmer]

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