_______
~ Nicht das Beginnen wird belohnt sondern einzig und allein das Durchhalten ~______
(Katharina von Siena)

Freitag, 19. September 2008

24 Stunden für Shu Jung Lu Chiu

Heute wird's mal nachdenklich im Blog:

Shu Jung Lu Chiu ist eine taiwanesische Ultraläuferin und Mitglied des taiwanesischen Nationalteams für 24-Stunden-Läufer.
Sie musste nach dem Ende des Trans-Gaule, einem Wettrennen über 18 Tage quer durch Frankreich, an beiden Beinen amputiert werden, weil sie sich eine lebensgefährliche Bakterieninfektion zugezogen hatte.

Es dürfte einleuchten, dass sie nie wieder Ultras laufen wird, sofern sie sich überhaupt irgendwie und irgendwann mal wieder gehend fortbewegen kann.
Es sollte auch jedem von uns bewusst sein, dass so ein Schicksal jeden von uns treffen kann.

Conny und Sigi Bullig, in der Ultralaufszene wohlbekannt, haben sich daher entschlossen, einen 24-Stunden-Benefizlauf auf die Beine zu stellen, um Shu Jung Lu Chiu und ihre Familie finanziell und moralisch zu unterstützen.
Er soll ausschließlich als Zeichen der Solidarität mit einer unverschuldet in Not geratenen Ultralaufkollegin dienen.
Mehr Infos dazu gibt es auf www.cosibullig.de.

So; soviel zur Einleitung.
Und jetzt sollte sich jeder, der am 25./26. Oktober Zeit hat, nach Hilden kommen kann und in der Lage ist, 24 Stunden auf den Beinen zu sein, mal fragen, ob er sich nicht auch mit einem finanziellen Beitrag und seiner Teilnahme solidarisch zeigen sollte.

Ich selber befinde mich im Moment im Formloch, habe wochenlang keine langen Läufe mehr gemacht, den geplanten Röntgenlauf-Ultra geistig schon abgehakt und kann auch momentan wegen Shinsplints nicht richtig trainieren. Aber da das ein "Sch****dreck" gegen amputierte Beine ist, werde ich wohl Ende Oktober nach Hilden fahren, um gemeinsam mit Laufkollegen einen kleinen Beitrag zum Hilfsprojekt zu leisten. Wie viele Kilometer mich meine Füße dann schon wieder tragen wollen wird sich zeigen; aber das ist ja hier auch ziemlich unerheblich.

Viele "jammern" ja gerne mal über "Läuferprobleme" - Zerrung hier, Blasen da, Shinsplints dort.
Klar; das nervt, wenn man nicht richtig laufen kann. Und manchmal "jammer" ich auch.
Aber wenn man solche Geschichten wie die von Shu Jung Lu Chiu liest, verschieben sich die Relationen, werden wieder auf das richtige Maß gestutzt.
In Anbetracht ihres Schicksals bin ich (mal wieder) froh, dass ich überhaupt Füße habe und dass ich bis auf - im Vergleich dazu - lächerliche "Zipperlein" gesund bin.

Geht's dir ähnlich?
Denk mal drüber nach.

1 Kommentar:

Gerd hat gesagt…

Hallo Stefan,
bin zufällig durch Christians Blog (DocRunner) auf deinen Artikel gestoßen.
Mit solchen Dramen wird uns immer wieder bewußt gemacht wie gut es uns doch geht. Wenn wir unseren Sport genießen können. Und wie weinerlich wir uns verhalten angesichts solcher Schicksale.
Es macht uns aber bewusst wie schnell sich alles ändern kann. Deshalb genieße ich jeden Lauf den ich laufen kann.
Dir wünsche ich gute Besserung und das Du bald wieder auf der Piste bist.
Gruß Gerd