Vor 10 Minuten war ich noch auf der Straße. Mit langen, flotten Schritten zum Abschluß.
Jetzt sitze ich am PC, nachdem ich schnell in trockene Klamotten geschlüpft bin, um die noch frischen Eindrücke des Trainingslaufes festzuhalten.
Eigentlich war gar nichts Besonderes und es fing auch zunächst alles nicht gut an.
Um kurz nach 17:00 Uhr wollte ich das Auto aus der Werkstatt holen und dann laufen. Blöderwese hatte der Meister die TÜV-Abnahme, die gleichzeitig erfolgen sollte, vergessen. Und als das geschafft war, mußten Räder und Bremstrommel noch mal runter. Nachdem ich mir bis dahin geschlagene 2 Stunden lang die Beine in den Bauch gestanden hatte, konnte ich dann endlich heimwärts. Eigentlich wollte ich da schon längst auf der Piste sein. Jetzt hatte ich aber erst einmal Hunger. Mit gefüllten Bauch überlegte ich dann, ob es denn so noch Sinn machen würde zu laufen. Draußen zog es sich auch gerade zu und es sah nach kräftigem Regen aus.
Aber ich bin 3 Tage nicht laufen gewesen und würde morgen auch nicht dazu kommen.
Also dachte ich gar nicht mehr lange nach, schlüpfte in die Laufklamotten und lief von zu Hause aus meine "Hasper Bergrunde".
An dem langen Anstieg, der sich über ungefähr 1 1/2 Kilometer fast nonstop hinzieht, mußte ich vor ein paar Tagen noch ein paar Gehpäuschen einbauen. Heute war ich durch einen lieben Menschen mental beflügelt und flog den Berg fast hoch; bezogen auf meine läuferischen Möglichkeiten natürlich.
Es war ziemlich schnell dunkel geworden, was einen gewissen Reiz mit sich brachte. Und an einigen Stellen roch es ziemlich stark nach Wildschwein; möglicherweise hat auch dies zum zügigen Tempo beigetragen.
Inzwischen hatte Regen eingesetzt. Feiner Nieselregen. Da ich eine Weste und eine Schirmmütze trug störte mich das gar nicht. Im Gegenteil. Ich mag erfrischenden Nieselregen auf den Armen und Beinen und legte auf der "Bergkuppe" noch eine hügelige Zusatzrunde ein; ebenfalls recht flott.
Den nächsten Anstieg nahm ich schon gar nicht mehr als solchen wahr und vor dem letzten Anstieg raschelte es in unmittelbarer Nähe verdächtig im Wald, so dass ich auch diesen ungebremst hochlief.
Ich war überrascht, wie gut es lief. Gerne wäre ich noch flotter gelaufen, aber es wurde zu dunkel dafür, so dass man Schlaglöcher kaum sehen konnte. Nach einem knappen Stündchen kam ich dann mit den erwähnten langen, flotten Schritten wieder zu Hause an.
Froh, mich doch aufgerafft zu haben.
Zufrieden mit mir.
Unter den frischen Eindrücken eines tollen Laufes, der an sich gar nichts Besonderes war. Aber vielleicht war es die Summe der Kleinigkeiten, die einen normalen Trainingslauf zu einer sehr schönen Abendstunde werden ließen.
Und die heiße Dusche folgt ja noch...
I wie Iserlohn
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Für den Buchstaben I musste ich nicht weit fahren: etwa 20 Kilometer
Richtung Osten und ich war in Iserlohn, der mit rund 100.000 Einwohnern
größten Stadt ...
2 Kommentare:
Schön geschrieben und wer könnte das nicht nachvollziehen.
Hallo Stefan
Nieselregen oder leichten Regen mag ich auch zum Laufen. Das ist Natur pur. Es darf dann einfach nicht zu kalt sein, was man mit verschiedenen Schichten ja verhindern kann...
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