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~ Nicht das Beginnen wird belohnt sondern einzig und allein das Durchhalten ~______
(Katharina von Siena)

Samstag, 28. Februar 2009

Wa(a)gemutig

Ende Januar hab ich euch von meinen Abnehmplänen erzählt.
Gleichzeitig hab ich euch versprochen und mir gedroht monatlich darüber zu berichten und mir gegebenenfalls einen virtuellen Tritt in den Hintern abzuholen.
Nun ja – alle potentiellen Ar***treter muss ich zunächst vertrösten; der Februar verlief recht zufriedenstellend und die Waage zeigte 1,5 kg weniger an als vor gut einem Monat.
Das ist doch schon mal ein Anfang.

Meine ärgsten Figurfeinde sind ja Süßkram, Kuchen & Co..
So ganz konnte ich die Finger ja nicht davon lassen. Aber das wollte ich auch nicht; manchmal muss es einfach ein Streuseltaler, ein Stück Mohnkuchen oder ein Riegel Schokolade sein.
Aber es ist deutlich weniger geworden.
Und da ich laufmäßig – bis auf die eine Woche, wo terminlich nix ging – recht regelmäßig auf der Strecke war und die Umfänge endlich wieder größer werden, wirkt sich das wohl auch in Gramm und Kilo aus.

Manchmal muss man sich ja auch selbst austricksen, um den kulinarischen Verführungen zu entgehen und zum Erfolg zu kommen.
Im Büro habe ich jetzt zum Beispiel die Schokolade aus der Schreibtischschublade verbannt.
Ich befürchte allerdings jetzt, dass sich die Muskulatur im linken Arm abbaut, weil das ständige Schublade auf – Schublade zu entfällt.
Zum Ausgleich mach ich jetzt Hanteltraining mit einem Bleistift.
Nächste Woche will ich es mal mit zwei Bleistiften gleichzeitig probieren.

Nein, Quatsch - die letzten 3 Sätze sind natürlich blanker Unsinn.
[Ich stell das mal lieber klar bevor’s tatsächlich noch jemand glaubt…]
Aber der Rest stimmt – und ich hoffe, dass der März ähnlich erfolgreich wird.

Montag, 23. Februar 2009

Ich – will – Frühling!!

So langsam habe ich wirklich die Nase voll.
Der Himmel ist (mal wieder) grau, es regnet (mal wieder), es ist (mal wieder) ungemütlich und ich warte auf eine Regenpause, um (mal wieder) eine Bergrunde zu drehen.
Nicht dass ich aus Zucker wäre, aber ich hab einfach keine Lust mehr darauf, Niederschläge auf meine Laufkappe prasseln zu lassen.

Nachdem sich in letzter Zeit Regen, Schnee, Eis, Sturm, Graupel und die sonstigen Wettervarianten, die nicht gerade Läufers Freund sind, die Klinke in die Hand gegeben haben oder gemeinsam aufgetreten sind, wünsche ich mir jetzt einfach mal ein wenig Abwechslung in Petrus’ Wettergestaltung.

Ich – will – Frühling!

Blauen Himmel mit Schäfchenwolken, wärmende Sonnenstahlen, Krokusse und Kirschbaumblüten, erwachende Natur. Und auch endlich mal wieder in kurzen Sachen laufen, ohne sich eine Erkältung einzufangen oder die Finger abzufrieren.
Aber es besteht Hoffnung, dass es auch in diesem Jahr wieder einen Frühling geben wird, denn die ersten Frühlingsboten sind schon da.
Die Tage werden wieder spürbar länger. Der lange Dienstagabendlauf kann größtenteils schon wieder im Hellen absolviert werden. Morgens hört man die Vögel zwitschern. Und die Temperaturen sind zumindest so, dass ein Zufrieren der Autoscheiben heute Nacht eher unwahrscheinlich ist.
Na immerhin ein Anfang...

Donnerstag, 19. Februar 2009

Der Radio-Kompromiss

Mal eben schnell was in eigener Sache:

Vor ein paar Tagen hatte ich in einer Umfrage umgefragt, ob das Radio - das beim Öffnen des Blogs ungefragt ins Ohr dudelte und wohl den einen oder anderen erschreckt hat - eher als nützlich oder als störend empfunden wird.

Für den Fall, dass du deine Boxen nicht sowieso grad abgestellt hast, wird dir jetzt vielleicht die nahezu meditative Ruhe auffallen.
Nein, du musst nicht nachschauen - das Radio ist noch da.

Ich habe aber gerade festgestellt, dass es da so eine Option gibt, die ich zentral einstellen kann: "Autostart ein - Autostart aus".
Und bei "Autostart aus" wird eben nur gedudelt, wenn der geneigte Leser - und natürlich ebenso die geneigte Leserin - sich aktiv durch anklicken des Startknopfes (das ist der mit dem Dreieck ;-) ) für eine Berieselung zum Text entscheidet. Praktisch, oder?
Akustische Überfälle auf den Hörnerv wird es so nicht mehr geben.

Die Umfrage habe ich daher vorzeitig abgebrochen, weil sie somit keinen Sinn mehr macht.
Eine 2/3 - Mehrheit hat es sowieso nicht gegeben. ;-)

Für den, den es noch interessiert hier das Ergebnis zum Zeitpunkt des Abbruchs:

Ich find's gut - lass es bitte drin. 1 (11%)
Mir ist's egal ob es bleibt. Man kann es ja ausschalten. 5 (55%)
Mich stört's - mach es bitte weg. 3 (33%)

Mit dem Drop-Down-Feld kann man übrigens den Sender seines Geschmacks einstellen - soweit vorhanden. Also der Sender; nicht der Geschmack.

Dienstag, 17. Februar 2009

Verschlossene Zeitfenster und kleine Pannen

Die letzte Woche war bei mir ziemlich voll und verplant, so dass nicht viele Zeitfenster für das Lauftraining blieben.
Eigentlich nur ein paar Stunden am Dienstag, Donnerstag und Freitag
Und irgendwie verschwanden auch diese Fenster nach und nach.
Dienstag wurde das Fenster durch die Sturmböen zugeschlagen, das Training sozusagen „vom Winde verweht“.
Donnerstag starteten meine Bronchien die Aktion „Ich-huste-mich-weg“.
Blöderweise überlegte sich auch die Heizung, sich mal eine Auszeit zu gönnen. Und da der Monteur den Fehler mangels passender Ersatzteile nicht reparieren konnte, kündigte er sich dann nochmals für Freitag an. Die für ’s Training eingeplante Zeit fiel dann der Warterei auf den Handwerker zum Opfer. Ergebnis: Heizung lief wieder, Stefan lief wieder nicht.

Nach einer Woche läuferischem Stillstand wurde es dann am Montag mal wieder Zeit für ein paar gelaufene Kilometer. Das Wetter lud nicht gerade dazu ein. Strömender Regen. Die Temperaturen nur knapp über dem Nullpunkt – so wie die Motivation auch.
Aber wie heißt es so schön: von nix kommt nix. Und da ich ja etwas mehr geplant habe als nix ging’s nach der Arbeit wieder auf die Strecke.
Eine Runde Emst-Haßley-Staplack-Emst hatte ich mir vorgenommen. Dürfte so längenmäßig passen für einen kurzen Lauf zum Einrollen in die Woche, dachte ich. Genaueres wird mir ja hinterher Armin, the Garmin, erzählen können. Dachte ich. Denn Armins Akku war platt. Nicht so schlimm, dachte ich schon wieder; die Strecke lässt sich ja hinterher online vermessen und für die Zeitmessung nehme ich einfach meine alte Laufuhr aus dem Handschuhfach. Aber auch hier war kein Saft mehr drauf. OK – dann nicht; eine grobe Messung mit der Handyuhr musste es dann eben auch tun.
Blinkis an den Arm - es war ja schon dunkel -, Kappe auf, Stirnlampe auf und los.
Ne, ne; stopp - das wäre jetzt zu einfach gewesen. Also kam mir die Stirnlampe einfach mal in zwei Teilen entgegen. Sie ist wohl ein Opfer des Marathongeburtstagslaufes geworden. Da hatte ich sie anschließend zur Beleuchtung des „Buffets“ unter die Kofferraumklappe geklemmt. Jens meinte ja noch „pass auf nachher…“ - aber ich hatte dann doch nicht mehr dran gedacht und wurde beim Schließen der Kofferraumklappe durch ein Knirschen an die Stirnlampe erinnert. Die Scheibe der Lampe war raus, aber sie funktionierte ja noch; alles halb so schlimm.
Jetzt merkte ich, dass auch eine Halterung gebrochen und die Lampe so nicht zu nutzen war. Was tun? Ich erinnerte mich an Pflaster in meiner Lauftasche und klebte das Teil damit zusammen. MacGyver für Arme.
Der Lauf verlief dann ansonsten recht unspektakulär. Die Stirnlampe Marke „Runners Point featuring Hansaplast“ hielt und spendete zuverlässig Licht. Trotzdem reichte es auf einer Nebenstrecke nicht, den Unterschied zwischen nassem Asphalt und noch nasseren Pfützen deutlich zu machen, was zu kleinen Erfrischungen für die Füße führte.
Später, eigentlich am Ziel angekommen, hängte ich noch eine Runde durch den Emster Park dran, wo der Schneematsch beim Schmelzen kleine Seen hinterließ.
Die Füße waren sowieso schon nass, bis zum Auto waren’s nur ein paar hundert Meter – also mittendurch und ein bisschen Strongman-Feeling genießen, wenn das Wasser in die Treter schwappt.
Wohl ohne eine einzige trockene Stelle am Körper kam ich dann wieder am Auto an und dachte mir später unter der heißen Dusche wieder mal: gut, dass ich mich aufgerafft habe; war gar nicht so schlecht ;-)

Freitag, 13. Februar 2009

Glück gehabt?

Letzten Dienstag wollte ich nach der Arbeit zu einem Zwanziger aufbrechen.
Die Wetterfrösche sagten was von Schneefällen und Sturm bis zu 90 km/h voraus. Als ich Richtung Hengsteysee – meinem „Stammrevier“ für die längeren Läufe – aufgebrochen bin regnete es bei Temperaturen knapp über 0° aber „nur“. Auch nicht gerade wenig, aber bekanntlich kommen nur die Harten in ’n Garten.

Also packte ich, am See angekommen, meine Laufsachen aus der Tasche und verteilte sie im Auto um mich dort umzuziehen.
Während dieser Zeit ging der Regen allerdings in Graupel über, der Wind wurde stärker, die Bäume neigten sich bedenklich und das Auto wackelte im Stehen, auch wenn man sich nicht bewegte.
Da rund um den See Bäume stehen wurde mir die Sache mit dem Sturm zu heikel.
Ich beschloss daher, dass auch die Härte ihre Grenzen hat, packte meinen Krempel wieder zusammen und besuchte stattdessen meine Eltern.

Donnerstag berichtete die Lokalzeitung dann, dass am Dienstag auf der Herdecker Seeseite im Bereich des Schiffswinkels tonnenschwere Felsbrocken auf den Ruhrtalradweg gestürzt sind.
Wenn ich mir im Nachhinein überlege, dass ich eventuell genau in dem Moment da vorbeigelaufen wäre…
Uups.

Mittwoch, 11. Februar 2009

NDR-Bericht zur Brocken-Challenge

Hier ist ein interessanter Bericht des NDR zur Brocken-Challenge am 07.02.09.

Einen der erfolgreichen Finisher im vorderen Feld findet ihr übrigens hier in seinem virtuellen Heim.


Montag, 9. Februar 2009

MarathonGeburtstagsLauf

Am 08.02. hatte ich "Marathongeburtstag" - 42 Jahre, 195 Tage.
So etwas feiern vermutlich nur wenige, aber ich wollte diesen Tag nicht sang- und klanglos an mir vorüberziehen lassen, denn Marathongeburtstag hat man schließlich nur einmal im Leben.
Daher wollte ich diesen mit einem Einladungsläufchen feiern und lud Lauffreunde, Laufbekanntschaften und Laufabschnittsbegleiter zu einer erweiterten Runde um den heimischen Hengsteysee mit anschließendem kleinen Umtrunk und Imbiss „aus dem Kofferraum heraus“ ein.

Ein paar von ihnen hatten tatsächlich Zeit und Lust zur ungewöhnlichen Startzeit von 18:00 Uhr beim „Run & Prost“ dabei zu sein und ließen sich auch nicht vom eher durchwachsenen Wetter abhalten.
Sie hatten sogar läufergerechte Mitbringsel dabei, über die ich mich sehr gefreut habe; damit hatte ich gar nicht gerechnet.
Die rosa Spiralschuhsenkel werde ich allerdings wohl erst in die Schuhe einfädeln, wenn ich mal wieder in Köln laufe – da fällt es vermutlich nicht weiter auf… ;-)

Zu fünft starteten wir dann blinkend und leuchtend wie ein Rudel Glühwürmchen auf die Seerunde.
So konnten wir recht sicher sein, nicht von unbeleuchteten Mountainbikern oder Nordic-Walking-Amazonen umgenietet zu werden.
Lars hatte sich sogar extra die rosa Taschenlampe seiner Tochter ausgeborgt; ich glaube, es war eine von Lillifee. :-)
Michael war auch noch da, hatte aber keine Laufsachen mit. Er wollte die Zeit bis zum Imbiss mit Spazierengehen überbrücken.


"Glühwürmchen" am Koepchenwerk


Den Seeweg, der teilweise mit etwas Pulverschnee gepudert war, hatten wir fast für uns alleine.
Nach einem lockeren Plauderläufchen durch die Dunkelheit, 8,3 Kilometern und zunehmendem Schneefall trafen wir dann wieder an den Autos ein, wo wir dann bei bleifreiem Weizenbier, anderen antialkoholischen Getränken, Frikadellen, Mini-Würstchen, Keksen und Schokoküssen noch ein wenig zusammenstanden.
Petrus hatte den Schneehahn allerdings nochmals etwas aufgedreht und so wurde es uns dann doch zunehmend kühler und ungemütlicher, so dass sich das kleine Grüppchen nach einer knappen halben Stunde auflöste und Richtung heimische Duschen fuhr.

Mir hat der Lauf viel Spaß gemacht und ich bin froh, dass dieser „Geburtstag“ so zu einem besonderen Tag wurde.
Mein Dank geht daher an Julia, Jens, Lars, Horst und Michael – schön dass ihr dabei wart!

Übrigens: wer jetzt rückwärts rechnet um meinen Geburtstag herauszufinden verpflichtet sich damit automatisch mir jedes Jahr zu gratulieren… ;-)

Samstag, 7. Februar 2009

Kanal fatal

Manchmal trifft man die richtigen Entscheidungen.
Manchmal auch nicht.
Oder vielleicht doch??

Es ist Mittwoch und ich will um 18:30 Uhr in Gelsenkirchen sein. Auf meinem Trainingsplan stehen 13 Kilometer und ich überlege, diese am Kemnader See unter die Füße zu nehmen, an dem ich quasi auf der Fahrt vorbeikomme. Ausnahmsweise setze ich mich mal pünktlich zum Dienstschluss in Bewegung; ansonsten wird es knapp mit der Zeit. Auf der Bundesstraße bei Witten höre ich den Verkehrsfunk: einmal 2 und einmal 10 km Stau auf der A 43 wegen Unfällen. Es rattert im Kopf: wenn ich jetzt wie geplant zum See fahre, meine 13 km laufe und sich dann der Stau noch nicht aufgelöst hat komme ich definitiv zu spät.
Und wollte ich nicht eigentlich schon länger mal am Rhein-Herne-Kanal laufen?
Kurz vor dem entscheidenden Kreisverkehr entscheide ich mich dafür, die ursprünglichen Pläne zu verwerfen und nicht Richtung See abzubiegen sondern lieber über die B 226 nach Gelsenkirchen zu fahren und in der Nähe meines Zielortes am Kanal zu laufen. So lässt sich zeitlich alles besser überblicken.
Als ich einige Zeit später im dicken Bochumer Berufsverkehr stecke höre ich, dass sich der Stau aufgelöst hat.
Wäre ich vielleicht doch besser...!? Aber zu spät.
Die Zeit verrinnt, die Minuten bleiben im Verkehr stecken, die verfügbare Laufzeit wird rechnerisch immer weniger. Und mir fällt schlagartig ein, dass ich ja gar keine Stirnlampe dabei habe, weil ja kein Lauf bei Dunkelheit vorgesehen war.
Als ich dann doch endlich am Kanal ankomme - irgendwo bei Herne-Crange - dämmert es bereits. Ich entscheide mich für eine Richtung und laufe los. Auf dem Kanal ist nichts los.
Als ich an einer Brückenbaustelle wenden muss kommt ein Lastkahn heran. Wir hätten jetzt dieselbe Richtung vor uns. Ich schätze seine Geschwindigkeit ab, mache eine taktische Pinkelpause, bis er auf der gleichen Höhe ist und beschließe einen kleinen Wettkampf Mensch gegen Maschine.
Ich halte mit und komme so mal wieder zu einem kleinen ungeplanten Tempolauf.
Da ein Schiffsdiesel aber ausdauernder ist als ein wenig trainierter Läufer gebe ich das imaginäre Rennen nach ungefähr einem Kilometern auf, wechsel die Kanalseite auf einer farbig gestrichenen Brücke und laufe noch ein Stück weiter. Irgendwann ist es dann aber doch zu dunkel und es wird Zeit das letzte Stück weiter zum Ziel zu fahren.
So werden es nur 5,2 statt der geplanten 13 Kilometer.
Aber an einer interessanten Strecke mit ebenso interessanter Stimmung.
Und pünktlich bin ich letztendlich auch.


PS: Das Foto wurde mit dem Handy im "Nachtmodus" gemacht - deshalb die bescheidene Qualität.

Donnerstag, 5. Februar 2009

"Nicht schon wieder...!"

Freitag, der 23.01.. Ich drehe Bergrunden am Tücking. Der rechte Fuß tut kurz mal weh. Nix Gravierendes; kleine Dehnpause und alles ist o.k., der Fuß wieder friedlich. Nachmittags fängt er dann aber an zu schmerzen. Genau an der Stelle, an der ich letzten Herbst die Probleme hatte.

"Nicht schon wieder...!" denke ich. Am nächsten Tag versuche ich trotzdem einen längeren Lauf, muss aber nach knapp 3 Kilometern aufgeben. Sehr ärgerlich - ich brauche jetzt die regelmäßigen Läufe.

Zwei Tage später, am Dienstag, ein neuer Anlauf. Diesmal mit Bandage am Fuß. Der Treter fühlt sich gut an, nichts tut weh.
Nach 3 Kilometern zwickt die rechte Wade mal kurz. Auch hier ist nach einer kurzen Dehnpause wieder alles in Ordnung und die nächsten 9 Kilometer laufen problemfrei. Ich merke sogar, dass es etwas besser läuft als zuletzt und bin letztendlich auch etwas schneller unterwegs. Der Fuß macht alles prima mit, da ist wohl wieder alles o.k..
Später meldet sich dann aber die Wade schmerzhaft zu Wort. Druckempfindlich und nicht weit unter der Haut. Ein Ziehen auf der Innenseite, das sich über 20 cm zwischen Knöchel und Knie erstreckt.
Immer dann, wenn sie Lust dazu hat. Mal zieht sie heftig, mal spürt man nichts. Bei Bewegung ist sie meistens schmerzfrei. Wadenzerrung? Verhärtung?

Erneut denke ich "Nicht schon wieder...!".
In der Hoffnung, dass es was nützt, massiere ich Vol***en ein und nehme Magnesium.
Freitags will ich es erneut versuchen. Vielleicht ist es ja nur eine Verhärtung, die sich "herauslaufen" lässt. Ich verspreche mir auch, es ganz vorsichtig angehen zu lassen. Ich will mich sicherheitshalber nicht weit vom Auto entfernen und drehe Runden im Emster Park. Eine nach der anderen, jeweils gut 900 Meter lang. Nicht gerade abwechslungsreich; ich buche es unter Mentaltraining. Die Wade zwickt anfangs noch etwas, dann ist der Schmerz weg. Auch nach 16 Parkrunden und knapp 15 Kilometern geht es ihr gut.
Einige Stunden später ist der Schmerz dann aber wieder da. Kommt von alleine, geht von alleine. Auch in den Tagen danach.

Also am Montag doch mal zum Doc. Der dreht und drückt an mir herum.
Überlastung im Sehnenbereich sagt er.
Mit Vol***en einreiben, Vol***en Dis**rs schlucken, mal die Laufschuhe wechseln, neue Einlagen fertigen lassen rät er.
In 7 - 10 Tagen sollte es wieder weg sein meint er.
Gemäßigtes Laufen erlaubt er.

Als hätten meine Beine Angst vor Tabletten entschließen sie sich dazu, den Schmerz plötzlich einzustellen und erstaunen dadurch ihren Besitzer. Ich traue dem Braten nicht - doch auch zwei Tage später ist der Schmerz nicht zurückgekommen. Auch ein Läufchen verläuft komplett schmerzfrei. Ich wundere mich, komme mir irgendwie vom eigenen Körper veralbert vor, freue mich natürlich und schöpfe Hoffnung.
Vielleicht klappt es ja jetzt doch wieder mit einem regelmäßigen Training. ..