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~ Nicht das Beginnen wird belohnt sondern einzig und allein das Durchhalten ~______
(Katharina von Siena)

Mittwoch, 29. Juli 2009

Schiffe, Schlösser, Schleusen - und ein kleiner Duathlon

Der Wetterbericht für den Sonntag versprach blauen Himmel mit einigen regenfreien Wolken und 25° Grad. Die Frau meines Herzens und ich beschlossen daher, wesentliche Teile des schönen Tages im Sattel eines Mountainbikes zu verbringen.
Nach kurzem Kartenstudium entschieden wir uns dazu, zunächst am Rhein-Herne-Kanal entlang zum Schloss Strünkede in Herne zu fahren und dann einfach mal weiter zu sehen.
Quasi eine Fahrt ins Blaue durchs Grüne...

Den Anfang der Strecke kannten wir beide noch. Schnell erreichten wir den Kanal und kreuzten erst den Kirmesplatz in Herne-Crange, wo bereits die Vorbereitungen für die weithin bekannte Cranger Kirmes liefen, und dann die Kanalschleuse. Danach wurde die Strecke zumindest für mich unbekannt.
Mal links und mal rechts des Kanals ging es im lockeren Tempo weiter nach Nordosten, während die Sonne im Wasser glitzerte. Das tolle Radelwetter hatte auch jede Menge andere Pedalisten vor die Tür gelockt, so dass die Kanalwege recht belebt waren.
Am Kanalufer sonnten sich Leute und auf dem Kanal waren neben den Lastkähnen auch viele Freizeitkapitäne mit ihren Booten unterwegs. Ruhrgebiets-Sommer der schönen Art.

Ein Stückchen abseits des Kanals erreichten wir dann das Wasserschloss Strünkede, machten einen kleinen Fotostopp und drehten noch eine Runde durch den Schlosspark.
In der Karte entdeckten wir weiter nordöstlich ein weiteres Schloss in der Nähe des Kanals, Schloss Bladenhorst. Dies nahmen wir uns als nächstes Ziel vor, machten aber zwischendurch noch Mittagspause in einem Biergarten.

An einer Gabelung bemerkten wir, dass dort ein weiterer, ausgeschilderter Radweg begann und stellten fest, dass es sich um den ersten Bauabschnitt der "König-Ludwig-Trasse" handelte. Dieser Radweg sollte laut der aufgestellten Übersichtskarte auf einer ehemaligen Bahntrasse Richtung Castrop-Rauxel führen; größtenteils wohl über Land. Wir änderten unseren Plan und beschlossen, erst einmal für ein Stück der Trasse zu folgen, die am Rand ein paar Erinnerungen an alte Zechenzeiten bereit hielt, zum Beispiel eine alte Grubenbahn.
Ein wenig später kamen uns ein paar Tourenradler entgegen und meinten, dass man nicht viel weiter käme; es sei nur noch Kies vorhanden. Aber für irgendwas musste es ja gut sein, dass wir mit "Unimogs" unterwegs waren und nicht mit Tourenrädern. Deshalb folgten wir dem Weg weiter, der zunächst noch aus Schotter für die Wegunterlage bestand und dann nur noch aus dicht bewachsenem ehemaligem Gleisbett, bis eine Weiterfahrt dann keinen Sinn mehr machte. Wir waren im 2. Bauabschnitt gestrandet, der aber schon Vorfreude auf die Fertigstellung weckte.



Die Zeit reichte aber, um doch noch Schloss Bladenhorst anzusteuern, als wir wieder an der Gabelung waren. Dort kam man leider nicht näher dran, aber ein paar nette Fotos konnten wir machen, bevor wir wieder den Rückweg antraten.
In einem Biergarten füllten wir noch etwas Flüssigkeit nach und beobachteten Schleusungen an den beiden Schleusen, die wir überqueren mussten. Kanalleben live. Und in Farbe.

Bevor wir die Räder wieder abgeben mussten reichte die Zeit dann auch noch für einen Schlenker über die für ihre Mountainbikestrecken bekannte Halde Hoppenbruch, wo es dann noch ein wenig durch Matsch und über einen kleinen Trail ging. Auf den letzten Metern dachte ich schon darüber nach, nicht mit dem Auto zurück zur Wohnung zu fahren, sondern die Strecke zu laufen. Laufschuhe und ein Funktionsshirt hatte ich ja an und den Forerunner am Arm. Und mit einer im Schritt gepolsterten Radhose wird man sicherlich ein paar Kilometer laufen können, dachte ich - was ich dann auch tat und was erstaunlich gut funktionierte.
Da ich mich an einer Abzweigung vertan hatte kam ich aufgrund eines kleinen Umweges auch noch am dritten Schloss des Tages, dem Wasserschloss in Herten, vorbei, bevor mein kleiner persönlicher Duathlon nach 43 Mountainbike- und 5 Laufkilometern zu Ende war.

Wieder mal war es eine schöne Ruhrgebiets-Radtour, bei der wir interessante Bauwerke entdecken, unbekannte Wege beradeln und buntes Sommerleben am Kanal erleben durften.

Donnerstag, 23. Juli 2009

Ein holperiger Wiedereinstieg und eine schöne Radtour

Heute, 18:15: Mein Kilometerkonto hat sich in den letzten Wochen kaum bewegt. Auch in den beiden fast nahtlos ineinander übergehenden Kurzurlauben bin ich nicht zum Laufen gekommen. Einziger sportlicher Höhepunkt - wenn man es denn so nennen kann - war eine Radtour nach Wilhelmshaven. Aber dazu später.

Jetzt bin ich wieder zurück in den heimatlichen Gefilden und kann auf gerade mal 16 Laufkilometer in den vergangenen knapp 4 Wochen zurückblicken.
Es wird dringend Zeit wieder Kilometer zu sammeln. Also geht's gleich auf die Piste. Trotz des Aua-Rückens.
Richtig Lust habe ich nicht, denn ich fühle mich total unfit. Wie ein nasser Sack.
Aber es hilft nichts: Qualität kommt von Qual. Und es ist jetzt Zeit sich zu quälen.
Aber ganz still und leise. Deshalb werde ich auch keinen Lauffreund anrufen, sondern mich ganz alleine in den Wald verkrümeln, damit mich keiner sieht, wenn ich da gleich ungelenk rumschleiche.
Es kann ja auch sein, dass ich nach 50 Metern abbrechen muss. Wer weiss das schon?
Ich werde auch besser dunkle Sachen anziehen, damit ich nicht so auffalle.
Für eine Sonnenbrille zur Tarnung ist es leider nicht sonnig genug.
Na ja - zumindest regnet es nicht. Noch nicht. Ist ja auch was.
Jetzt aber los...

Heute, 19:00: Während meine GPS-Laufuhr sich noch die passenden Satelliten zusammensucht, entdecke ich auf einer Packung Papiertaschentücher die aufgedruckten technischen Daten eines Rentieres.
Quartettartig vergleiche ich die Werte des vierbeinigen Rentieres mit mir, dem zweibeinigen - hüstel - Renntier.
Das Rentier wird bis zu 1,30 m groß. Punkt für mich; ich habe 54 cm mehr zu bieten.
Da Freund Rentier bis zu 30 km/h schnell werden kann, geht der nächste Punkt an ihn. Kurzstrecken-Sprints zähle ich nicht und gebe mich geschlagen.
Der vierbeinige Antriebsmotor des Nikolausschlittens wiegt zwischen 60 und 300 kg. Unentschieden. Ich liege irgendwo dazwischen.
Da der tierische Geselle nur ungefähr 20 Jahre alt wird geht dieser Punkt und somit der knappe Gesamtsieg an mich. Die 20 habe ich bereits knapp überschritten. ;-)

Froh, kein Rentier zu sein - schließlich wäre ich dann jetzt schon tot - starte ich zu meinem Wiedereinstiegslauf nach der Quasi-Laufpause.
Inzwischen ist es sonnig. Eine Sonnenbrille wäre jetzt nicht schlecht.
Erwartungsgemäß fühlen sich die Beine zunächst so an als wären es nicht meine. Sie brauchen ein Weilchen, um aus dem Gehtempo-Modus der letzten Wochen herauszukommen und sich an eine flottere Gangart zu gewöhnen.
Noch etwas unrund laufe ich die Hügelchen rauf und runter, begegne gerade heute mehr Läufern als sonst und versuche, mein rumgewackel zu beherrschen und locker zu wirken.
Am Wendepunkt ein Blick zur Uhr: das ging auch schon schneller, selbst im Wohlfühltempo.
Der Rückweg gestaltet sich auch nicht viel flüssiger. Bergrunter fühlt es sich schon wie Laufen an, aber bergauf jaulen die Beine gequält auf.
Ja, ja - jeder (Wieder-)Anfang ist schwer. Aber wenigstens ist der Rücken kooperativ.

Ich horche in mich rein und merke, dass die gesunde Ernährung im Urlaub mit viel Fisch und Obst alleine noch keinen Leistungsschub bringt. Oder zählen Backfisch mit Pommes, Rhabarber-Baiser-Kuchen und Erdbeer-Banane-Schnitten etwa nicht dazu? ;-)

Auch das Ziel meiner heutigen Kurzstrecke erreiche ich meistens schneller und lockerer.
Aber ich weiss ja, dass es in ein bis zwei Läufen schon wieder besser aussehen wird.
Muss auch. Schließlich habe ich in den nächsten Monaten ja noch ein bisschen was vor...


Jetzt noch ein kleiner Bericht zur Radtour:

Letzten Dienstag: Auf gemieteten 7-Gang-Damenrädern mit Popo schonenden Tourensatteln sollte uns die Tour von Dangast am Jadebusen gut 17 Kilometer nach Wilhelmshaven und zurück führen.
Nach ein paar Metern durch den Ort ging es bei bestem Radelwetter an der Sielschleuse vorbei auf den Radweg, der am Deich entlang zum Ziel führen sollte.
Die Schafe waren mal durch Zäune vom Radweg getrennt und mal nicht.
Da, wo sich vierbeinige Rasenmäher und Radler die Wege teilten haben die reichlich vorhandenen Schafe reichlich vorhandenen Mist hinterlassen und ich war sehr froh, dass die Fahrräder Schutzbleche hatten und dass ich hier jetzt nicht laufend unterwegs war.

MÄHlanie, MÄHndy, MÄHmet und ihre Freunde

Im gemächlichen Tempo ging es mal linksdeichig und mal rechtsdeichig vorbei am Küstenrand, einem verirrten Rehbock und immer noch reichlich vorhandenen Schafen, bis wir dann den Randbereich von Wilhelmshaven erreichten.
Hier kamen mir Erinnerungen an den Wilhelmshaven-Marathon in den Sinn, den ich 2006 bei seiner Premiere mitgelaufen bin.

Wilhelmshavener Stilleben: Radler und Wurst für die radelnde Wurst

Nach einer Verpflegungspause am Südstrand radelten wir noch ein wenig durch Wilhelmshaven, bevor wir mit einem kleinen Umweg entlang des Ems-Jade-Kanals über Mariensiel den Rückweg antraten.


Hier markierten auf der Strecke entlang des Kanals Zahlen die letzten der 72 Kilometer des Ems-Jade-Laufes von Emden nach Wilhelmshaven, den ich noch auf meiner To-Do-Liste habe (der aber anscheinend nicht mehr stattfindet).
Auf dem streckenmäßig auch danach leicht abgewandelten Rückweg blieb dann noch genug Muße für etwas Unsinn.
So war es ganz witzig, nahe am Weg grasenden Schafen während der Fahrt auf den bewollten Popo zu klopfen, was die allerdings eher teilnahmslos zur Kenntnis nahmen.
Auch eine Statue wurde mal kurz mit der Sportbrille dekoriert, was ihr ausgesprochen gut stand.

Danach ging es durch das ländliche Hinterland weiter, bis wir nach schönen 45 Kilometern und 3:30 Std. reiner Fahrzeit wieder in Dangast ankamen.

Montag, 13. Juli 2009

Aktuelles vom Bloggen, Laufen und Urlauben. Aber nicht von Tütenfrikadellen.

Als Urlauber ist das ja oft wie als Rentner: man hat keine Zeit und kommt zu nichts.
So ähnlich geht es mir im Moment. Aber ich will ja nicht meckern; hab es mir ja größtenteils so ausgesucht.

Seit einer Woche habe ich Urlaub und bin mal hier und mal da – aber wenig am Computer. Dementsprechend sparsam fallen derzeit meine Berichte und die Kommentare in anderen Blogs aus. Wobei ich manchmal schon guten Willens war, mich aber bei einigen Blogs trotz mehrfacher Textanpassungen vergeblich mit der Fehlermeldung

Dein Kommentar konnte aus folgenden Gründen nicht veröffentlicht werden:
Es sind nur Buchstaben, Zahlen und Leerzeichen erlaubt. Ebenfalls erlaubt ist "-", allerdings nicht am Anfang oder am Ende.
herumschlug.

Und zu berichten gab es eigentlich auch nichts; zumindest nicht vom Laufen.
Denn als ich es vor einer Woche doch mal schaffte in die Laufschuhe zu schlüpfen meldete sich nach ein paar Kilometern meine Hüfte schmerzend zurück.
Ansonsten wurde ich noch von Hitze, Gewitter, Terminen, Rückenschmerzen und sonstigen halbwegs als Ausrede geeigneten Gegebenheiten vom Laufen abgehalten, so dass ich seit dem NRW-Tag-Staffellauf am 26.06. gerade mal 6 (in Worten: sechs) Kilometer laufen war.

Vielleicht könnte ich ja darüber berichten, dass es am Düsseldorfer Flughafen heiße, wurstformige Tüten-Frikadellen aus den Automaten gibt oder ich mit einer gemischten Tüte Veilchenpastillen, Knöteriche und Katzenpfötchen Erinnerungen an meine Kinderzeit aufleben ließ. Aber das gehört ja nicht in ein Laufblog. Deshalb zurück zum Thema.

Heute sollte eigentlich mal wieder ein Läufchen einzuschieben sein – irgendwo zwischen Einkaufen, Koffer packen und den angedrohten Gewittern. Denn in den nächsten Tagen wird es auch nichts mit regelmäßigem Laufen werden, da ich noch ein paar Tage verreise.
Am Mittwoch geht’s für 3 Tage an den Biggesee, wo ich sicher nicht nur die Bigge seh’, sondern auch zahlreiche sauerländer Hügel und Wälder.
Nahezu im fließenden Übergang geht’s dann am Samstag Richtung Nordsee an den Jade-Busen der Natur. Ich bin dann Gast in Dangast. Da werde ich sicher weniger Seen seh’n, aber dafür mehr Meer.
Das wird auch wieder eine PC-arme Zeit sein, in der ich wohl nicht berichten und kommentieren kann. Aber vielleicht bringe ich ja einen Bericht und ein paar Bilder von einem schönen Lauf am Meer mit. Das Laufzeug fährt jedenfalls mit.
Und die Hoffnung nicht komplett in ein läuferisches Sommerloch abzusacken auch.

In diesem Sinne: allen, die noch in den Urlaub fahren, wünsche ich viel Spaß und ein paar schöne Urlaubsläufe!

Montag, 6. Juli 2009

Das Buch der Blogger

Neben der Blogathlon-Staffel läuft derzeit noch eine andere interessante Aktion, die Blogger miteinander verbindet: "Das Buch der Blogger".


Das "Buch der Blogger" ist ein Blog in Papierform. Ein Blog, dass man in die Hand nehmen kann und bei dem man Maus und Tastatur mal gegen Stift, Schere und Klebestift austauscht.
Das Buch wird von Blogger zu Blogger quer durch die Republik geschickt und jeder (angemeldete) Blogger soll eine Seite kreativ mit Texten, Fotos, Zeichnungen, Gedichten oder Ähnlichem füllen.
So soll im Laufe der Wochen und Monate ein buntes Sammelsurium entstehen, dass am Ende zu Gunsten eines guten Zweckes versteigert werden soll.
Und damit man die Entwicklung des Buches verfolgen kann werden die gestalteten Seiten gescannt oder fotografiert und auf der "Buch der Blogger"-Homepage veröffentlicht.

Da ich die Idee gut finde habe ich mich in die Autorenliste eintragen lassen.
Die ersten Seiten des Buches sind schon vielversprechend; ich bin schon gespannt darauf das Buch selbst in den Händen zu halten.

Mehr Informationen zum Projekt und auch die Anmeldemöglichkeit gibt es auf Buch-der-Blogger.de.

Freitag, 3. Juli 2009

Läuferbräune bei Achim Achilles

Regelmäßige Leser dieses Blogs erinnern sich vielleicht noch an meinen Eintrag vom 14.05., "Läuferbräune und der Jägerschnitzel-Leder-Faktor".
Am 01.07. erschien der Artikel auch bei "Achim Achilles" auf Spiegel Online.



Journalistisch nicht uninteressiert habe ich mal genauer hingeschaut, was aus dem Original geworden ist und was das Achilles-Team daran verändert hat.

Hier kam was weg, da was dazu, dort wurde was im Satzbau umgestellt oder umgeschrieben.
Das Ganze ist jetzt produktfrei [aus "Garmin" wurde "Laufuhr"] und "political correct" [aus "zartes obamabeige" wurde "zartes beige"]
Dabei ist "obamabeige" doch viel dunkler. ;-)

Auch der "faltige Beutel" von Joopi Heesters ist wegkastriert worden.
Aber nur im Text. Glück für Joopi. ;-)

Donnerstag, 2. Juli 2009

Schwitze-Hitze

Ein herrliches Wetter zum Laufen ist das derzeit.
Vorausgesetzt man bereitet sich gerade auf den Badwater Ultra, den Marathon des Sables oder einen anderen Hitzelauf vor.

Nun, bei mir ist das nicht der Fall. Und da ich Hitze nicht gut vertrage, vor allem wenn sie mit schwüler Waschküchenluft angereichert ist, schränkt dies meine Lust und Motivation auf ein Läufchen doch ziemlich ein. Zumal es nervig ist ein Sauerstoffzelt mitzunehmen für den Fall, dass ich nach ein paar Kilometern triefend und japsend nach Luft ringe.

Die heiss-schwüle Luft schränkt ja bereits im Alltag ein, zum Beispiel im Büro.
Da sitzt man bei vormittags bereits 27 Grad Innentemperatur am Schreibtisch und vegetiert vor sich hin, während Drucker und PC noch für zusätzliche Wärme sorgen.
Ich frage mich dann, was wohl die beste Strategie ist, um der Wärme ein kleines Schnippchen zu schlagen und die Klamotten am Leib möglichst lange trocken zu halten.
Ventilator an? Hab ich schon - einen links und einen rechts. Das Umrühren der warmen Luft macht's erträglicher, aber nicht gut. Und es birgt die Gefahr, dass ich mir in der Zugluft eine Erkältung einfange.
Ein kaltes Fußbad? Da würden Kollegen und Kundschaft aber ziemlich blöd gucken. Und womöglich auf den nassen Fußtapsern ausrutschen.
Kühlakkus unter das Hemd stecken? Könnte Gefrierbrand geben.
Oder sich dem Schwitzer-Schicksal hingeben und einen Fichtennadel-Aufguss machen? Auch keine wirkliche Alternative.

In der Mittagspause stellt sich ebenfalls die Frage "was tun?".
Im Kühlschrank des Nachbarbüros verschwinden? Zu klein.
Im transpirationsvermeidenden Schleichtempo zum nächsten Supermarkt mit Kühlabteilung kriechen und intensives Interesse an der Buttermilch vortäuschen? Wäre eine Möglichkeit. Doch bis ich da wäre würde ich wohl schon kleben wie ein Prittstift.
Für die nächste Pause den Bofrost-Wagen bestellen und darauf bestehen, die Ware selbst rauszusuchen? Na ja - war ja nur so eine Idee.
Im Büro die Badehose anziehen und in der Volme plantschen gehen? Dann kämen wohl gleich die Männer mit den weißen Jacken. Und für Jacken ist es definitiv zu warm.

Mangels sinnvoller Alternativen bleibt dann doch wohl nur eines: durchhalten.
Und am Abend vielleicht doch ein kleines Läufchen im schattigen Wald machen. Ganz locker.
Und ohne Sauerstoffzelt.