Heute vor 20 Jahren fiel die Mauer, die viele Jahre lang Deutsche von Deutschen trennte.
Seit dem hat sich viel verändert im Leben der sogenannten „Ossis“ und „Wessis“.
Sicherlich waren nicht alle Veränderungen positiv, doch was unser Hobby Laufen betrifft, dürfte es fast nur positive Veränderungen gegeben haben.
Keine Grenze durchtrennt Deutschland mehr. Ostdeutschland und Westdeutschland sind zusammengewachsen, sind jetzt ein Deutschland. Auch in der Läufergemeinde.
Viel mehr Möglichkeiten bieten sich nun. Für „Wessis“ ist es zum Beispiel kein Problem mehr am Rennsteiglauf im Thüringer Wald teilzunehmen, „Ossis“ können jetzt problemlos bei den Marathons in Köln und Hamburg an den Start gehen.
Und wer hätte sich vor vielleicht 22 oder 23 Jahren träumen lassen, dass Läufer aus beiden Teilen Deutschlands im Rahmen von Deutschlands größtem Marathon nun gemeinsam durch die ehemals geteilte Stadt Berlin laufen können?
Viele haben sicher schon Läufe im ehemals anderen Teil Deutschlands dazu genutzt, diesen Teil kennen- und vielleicht auch lieben zu lernen.
Und wenn internationale Leichtathletik-Meisterschaften oder olympische Spiele sind, drücken „Ost“ und „West“ jetzt gemeinsam unseren Sportlern die Daumen. Die Trennung in DDR und BRD ist Geschichte. Wir sind ein Land, wir sind eine Sportnation.
Meine „Laufbekanntschaften“ sind zwar aufgrund meines Wohnortes hauptsächlich aus dem Westen der Republik, aber ich bin dankbar dafür, dass ich auch Läufer aus der früheren DDR kennenlernen durfte.
Nicht zuletzt dank des Internets, denn auch die virtuelle Läufergemeinde kennt keine Grenzen mehr und knüpft Kontakte, die es früher nicht gegeben hätte – auch im realen Leben.
Deutschland einig Läuferland.
I wie Iserlohn
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Für den Buchstaben I musste ich nicht weit fahren: etwa 20 Kilometer
Richtung Osten und ich war in Iserlohn, der mit rund 100.000 Einwohnern
größten Stadt ...
11 Kommentare:
Ja, da kann ich nur zustimmen, Stefan! "Deutschland einig Läuferland" - Das ist wohl so.
Erstaunlich, daß das schon 20 Jahre her ist - verrückt wie die Zeit rast. Aber dies ist nichts Neues. Letztendlich war es eine große Posse ein Land zu teilen - absurd!
Wie dem auch sei, ich hatte auch erwogen ein Thema diesbezüglich zu schreiben, aber ich wußte, daß Du das übernimmst. ;)
Ja, und das ist bei der Musik genauso! Das Vogtland mit seinen Werkstätten und Instrumentenbauern ist eine wahre Oase für Musiker. Ich freu mich jedenfalls!
Gott sei dank ist damals die Mauer gefallen, auch ich würde nicht dort wohnen, wo ich jetzt zu Hause bin.
Das Wort Ossi und Wessi mag ich nicht.
Vorurteile gibt es leider noch immer auf beiden Seiten, sowohl in den alten, als auch in den neuen Bundesländern, darum mein Aufruf: besucht Euch gegenseitig, schaut Euch den anderen Teil, den Ihr noch nicht kennt an, lernt die Menschen kennen und hütet Euch vor Vorurteilen.
Auch ich werde oft genug noch mit Wessis betitelt, was ich energisch zurück weise, ich bin kein Wessi, ich bin Deutsche.
Amen !
Ja, Marcus, die 20 Jahre gingen fix rum. Wenn ich überlege wie jung ich damals war... ;-)
Christian, das ist eine Sache, die ich noch gar nicht wusste.
Margitta, an deinen "neuen" Wohnort musste ich beim Erstellen des Beitrags auch denken.
"Ossi" und "Wessi" mag ich eigentlich auch nicht so (deshalb die Anführungszeichen). Aber manchmal verwende ich die Wörter doch, weil es einfach griffiger ist als "Westdeutsche" oder "Mitbürger aus den neuen Bundesländern". Für mich haftet da dann aber kein negativer Beigeschmack dran.
Ohja, welche schöner Beitrag und ich mag Margittas "Aufruf" nur unterstreichen, denn es gibt soviel zu entdecken. Also bereisen wir Deutschland eine Runde mehr, denn es gibt traumhafte Ecken und ich als Amrum-Nordseekind weiß heute wie toll die Ostsee sein kann *WinkanMargitta* ;)
20 Jahre klingt so lange und trotzdem weiß ich noch ganz genau als wir auf der Autobahnbrücke standen und gewunken haben ... meine Lehrerin sagte damals, das wir uns alles ganz genau merken sollen ... ;)
Ja, Julia, Deutschland ist schön. In Ost und West, in Nord und Süd. Es gibt viel zu entdecken und ich werde bestimmt auch mal wieder in den Osten reisen.
Das hast Du schön geschrieben, Stefan! Gefällt mir wirklich gut.
Als Küken mag ich dazu mal meinen Senf geben.
Ich bin 26 und historisch sehr interessiert, deshalb behaupte ich mal, einiges auch über die ehem. DDR etc. zu wissen, aber erfahren habe ich das nicht. Ich kenne und lebe nur EIN Deutschland. Was aber nicht heißen muß, daß ich jeden Dialekt mag. :-P
Also wir sind in diesem Jahr in Berlin den Marathon gelaufen, und das war schon ein seltsames Gefühl durch das Brandenburger Tor zu laufen in dem Wissen, dass dies 20 Jahre vorher noch nicht möglich war. Es war ein einmaliges Erlebnis, zumal das Motto ja 20 Jahre grenzfreies Laufen war.
Und Laufbekanntschaften haben wir auch zu Hauf dazugewonnen, und überhaupt, sehr viele wunderschöne Läufe finden in dem uns Wessis noch nicht all zu lange zugänglichen, wunderbaren Teil Deutschlands statt. Schön, das aus Ost und West eins wurde! Rennsteiglauf, Leipzig 100, Thüringen Ultra, Kienbaum 100, Dresden Marathon, um nur einige zu nennen. Wir sollten dankbar sein dafür!
Schön, das es so ist!
LG
Steffen
Evchen, lass mich mal raten, welchen Dialekt du meinst... ;-)
Steffen, der Marathon durch Berlin steht mir noch bevor, aber ich werde sicher Ähnliches empfinden, wenn es soweit ist.
Saisonabschluss???? Was ist das?
Ich freue mich immer auf meinen nächsten Lauf. ;-)
Ich wünsch Dir Gesundheit und vor allem ein bisschen mehr Glück im neuen Jahr!
Gerd, ich glaube fast, du hast gerade den falschen Beitrag kommentiert. ;-)
Trotzdem natürlich danke schön.
Ich denke, ein wenig mehr Gesundheit und Glück können wir nächstes Jahr beide gebrauchen.
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