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~ Nicht das Beginnen wird belohnt sondern einzig und allein das Durchhalten ~______
(Katharina von Siena)

Montag, 25. Februar 2008

Kurskorrekturen

Meine Ziele für das erste Halbjahr habe ich jetzt etwas genauer eingegrenzt. Hauptziele sollen der mit reichlich Höhenmetern gespickte Rothaarsteigmarathon und der 12-Stunden-Lauf in Brühl sein. Drumherum möchte ich gerne noch ein paar Läufchen über kürzere Distanzen ansteuern.

Aktueller Fahrplan:

16.03. 21,1 km Railwayrun, Hattingen (evtl.)
13.04. Hindernislauf 16 km Strongman-Run, Weeze (Ziel: Spaß haben wie Bolle)
27.04. 31,1 km Hermannslauf Detmold -> Bielefeld (Test für den 24.05.)
01.05. 21,1 km Halbmarathon Hagen-Emst (evtl.)
03.05. 10 km Ennepetal-Lauf, Ennepetal (die Serie soll halten)
17.05. 12 km Willi-Comin-Lauf, Ennepetal (Testlauf)
24.05. 42,2 km Rothaarsteiglauf Winterberg -> Olsberg -> Brilon (Highlight Nr. 1)
08.06. 42,2 km Menden-Marathon (evtl.; als Trainingslauf)
22.06. 12 h 12-Stundenlauf Brühl (Highlight Nr. 2)

Läuferisch geht's im Moment leicht aufwärts. Anfang Februar hatte ich dann endlich mal wieder eine Woche mit 3 Laufeinheiten. Die erste seit - ich konnte es selber kaum glauben - Mitte Oktober 07. Inzwischen sieht das Ganze auch wieder mehr nach Training aus und nicht nur nach sporadischem Gelaufe. Die langen Läufe werden wieder länger, Hügeleinheiten sind mit dabei und bei Tempoläufen nehme ich auch mal wieder etwas Fahrt auf.

Während die Formkurve nach oben zeigt, zeigt die Gewichtskurve erfreulicherweise nach unten. Mitte Januar hat es "klick" gemacht in der hirninternen Willensbildung und ich habe den Ernährungskurs auf "weniger" und "gesünder" eingestellt. Die Waage dankt es mir und zeigt schon über 4 kg weniger an.

Na also.
Geht doch.

Mittwoch, 13. Februar 2008

"Kyrill - Gedächtnis - Lauf"

In der Nacht vom 18. auf den 19. Januar 2007 fegte der Orkan Kyrill über meine Heimatstadt Hagen, fällte flächenweise Jahrzehnte alte Bäume und richtete auch ein finanzielles Desaster an.
Die Wälder durften wegen der Gefahren zunächst nicht betreten werden, der Halbmarathon in Hagen-Emst musste 2007 eine Ausweichroute nehmen.
Schon von weitem sah man in den Hagener Wäldern Schneisen und Flächen, wo vorher noch stolzer Wald stand.
Monate nach dem Orkan war ich dann mal am Windrad in Brechtefeld - und ich war schockiert.
Im Boden waren fast nur noch Baumstümpfe. Ein paar vereinzelte, zerfetzte Bäume standen wie Mahnmale auf der verwüsteten Fläche. Das Ganze wirkte unwirklich und unheimlich wie in einem Katastrophenfilm, zumal es auch neblig war und nieselte.
Auch im Oktober auf meiner HerbstWaldLaufTour bin ich im Bereich der Hasper Talsperre und der Hinnenwiese an Bereichen vorbeigekommen, wo noch Bäume standen bis Kyrill dort Mikado gespielt hat.

Meine "Bergrunde" durch den Hagener Stadtwald, die zum Teil dem 3-Türme-Weg folgt, bin ich zuletzt vor dem Orkan gelaufen.
Es wurde also Zeit, kurz nach dem einjährigen "Orkanjubiläum" mal wieder die Runde unter die Füße zu nehmen, mir die aktuelle Lage anzusehen und nebenbei die Strecke per GPS zu vermessen.





Meinen "Kyrill-Gedächtnis-Lauf" begann ich am Wanderparkplatz Hinnenwiese. Die geschundene Fläche dort kannte ich ja schon. Durch "richtigen" Wald kam ich auf den Kamm des Goldbergs, wo es vereinzelt auch Windwurfflächen gab, der Großteil des Waldes aber in Ordnung zu sein schien.







Erstaunlich fand ich, dass die Grenze zwischen zerstörten und intakten Flächen teilweise recht gerade verlief, so als hätte ein Riese von oben mit einem Buch auf den Wald gehauen.

Einige baumfreie Flächen boten einen traurigen Anblick, aber auch einen schönen Fernblicke über Eilpe oder - wie unterhalb der Sternwarte - auf die Hagener Innenstadt.
Und auch die Wege ließen sich, obwohl sie teilweise noch recht zerfurcht und matschig waren, einigermaßen gut belaufen.
Insgesamt war es dann doch nicht so schlimm wie befürchtet.

Für den, der sich die Kyrill-Schäden ansehen, Weitblicke genießen und das Ganze mit einer welligen Strecke vorbei an drei Türmen verbinden will, kann ich die 9,6 km lange Strecke empfehlen.









-> Die Strecke als Track bei GPSies.com

Samstag, 26. Januar 2008

"Läufer nach Wunsch" oder "Neulich im Imbiss"

Neulich war ich mal bei einer Imbisskette, die sich nach der New Yorker U-Bahn benannt hat. In diesem Schnellrestaurant kann man sich seine baguetteartigen Brote individuell zusammenstellen lassen, wenn man sich für einen "Grundtypen" entschieden hat.
"Was darf 's sein?" - "Ein Mal mit Truthahnbrust, bitte".
"Welches Brot?" - "Honey Oat, bitte."

Es wäre sicher interessant, wenn man sich seinen Körper auch so zusammenstellen könnte.
"Was darf 's sein?" - "Ein Mal Läuferbeine, bitte."
"Welches Geschlecht?" - "Männlich, bitte."

"Kleines oder großes Brot?" - "Ein kleines reicht."
Kaum auszumalen, was man so für Möglichkeiten hätte.
"Ein oder zwei Beine?" - "Ein linkes, ein rechtes; jeweils mit Fuß"

"Das Brot frisch getoastet oder lieber soft?" - "Getoastet, bitte".
Unzählige Kombinationen ständen einem offen.
"Die Beine blass oder gebräunt?" - "Gut gebräunt und knackig, bitte"

"Mit Frischkäse oder Remoulade?" - "Ich nehme den Frischkäse."
Für jeden Geschmack wäre was dabei.
"Schnelle oder langsame?" - "Ich nehme die schnellen."

"Gurken, Paprika, Salat...?" - "Keine Zwiebeln und keine Oliven, ansonsten komplett, bitte."
Manchmal fällt die Auswahl nicht leicht.
"Wadenmuskeln, Oberschenkelmuskeln, Achillesferse...?" - "Keinen Fußpilz und nur wenig Haare, ansonsten komplett, bitte. Und die Füße ohne Käse."

"Welche Soße?" - "Was haben Sie denn?" - "Sweet Onion, Honey Mustard, Mexican, Ceasar, Lite-Mayonnaise, BBQ." - "Dann nehme ich Honey Mustard."
Auswahlmöglichkeiten bis hin zu den Details.
"Welche Strecke?" - "Was haben sie denn?" - "Sprint, Mittelstrecke, Marathon, Ultra, Berglauf, Cross." - "Dann nehme ich Ultra."

"Zum Mitnehmen oder zum hier essen?" - "Zum Mitnehmen."
Einige Auswahlmöglichkeiten machen jedoch nur wenig Sinn.
"Zum Mitnehmen oder zum hier laufen" - "Ääääh, bitte...??? Zum Mitnehmen natürlich!"

"Darf 's sonst noch was sein?" - "Nein, danke."
Und zu guter Letzt die obligatorische Frage.
"Darf 's sonst noch was sein?" - "Nein, danke. Oder doch: wenn sie Bauchmuskeln da haben, nehme ich noch ein Six-Pack mit..."

[Foto: Subway (C) Pressefoto]

Mittwoch, 16. Januar 2008

Wohin führt der Weg? - Ein Blick voraus...

Von den geplanten Landschaftsläufen sind 2007 leider nur 1 1/2 übrig geblieben: der Monschau-Marathon und 2 Etappen bei Rund-um-Ennepetal. Der Rest fiel schwacher Form und dem Frühjahrssturm Kyrill zum Opfer, der zu mehreren Laufabsagen führte.
Deshalb möchte ich mich auch 2008 - neben Zeitläufen - wieder auf Landschaftsläufe konzentrieren. Der Röntgen-Ultra steht bei den Wünschen wieder ganz weit oben. Bei einem Marathon oder Ultra im Sauerland wäre ich auch gerne dabei. Da gibt es ja verschiedene Möglichkeiten: Marathons auf dem Rothaarsteig, dem P-Weg oder den Hollenlauf. Der Rennsteig-Ultra steht zwar bei mir auch hoch im Kurs, damit wird es allerdings erst frühestens 2009 was werden.
Ein oder zwei 6-Stunden-Läufe (Rotenburg? / Troisdorf), einen Stadtmarathon (Köln?) und einen 12-Stünder (Brühl?) oder 24-Stünder würde ich auch gerne wieder machen. Der 100 km-Lauf bei der TorTour de Ruhr klingt zwar verlockend, kommt für mich aber wohl zu früh. Unterdistanzläufe werde ich 2008 wieder eher sparsam einstreuen, allerdings wird wohl der Strongman-Run mit "eingebaut". Angriffe auf Bestzeiten wird es voraussichtlich erst 2009 geben - in der Hoffnung auf dann wieder wettkampftaugliches Gewicht. Aber wie 2007 gezeigt hat kommt oft alles anders als man denkt. Deshalb werde ich auch keine konkrete Jahresplanung aufstellen, sondern nur eine Ideenliste, einen "Wunschzettel", und darin vielleicht ein paar "Highlights" setzen. Konkrete Planungen werde ich dann immer nur für einen kurzen Zeitraum machen.
Da ich im November und Dezember 2007 sehr wenig gelaufen bin, muss ich zunächst auch mal sehen, dass ich wieder in halbwegs langlauftaugliche Form komme. Ran an den Speck und rauf auf die Piste heißt die Devise. Also weniger Gewicht und mehr Kilometer, diese aber auch mit mehr Qualität. Dabei sollen vermehrte Hügelsprints und regelmäßige Tempodauerläufe helfen. Und da jetzt zu Hause ein Crosstrainer steht und demnächst wohl noch ein Laufband hinzu kommt gelten Zeitmangel- und Schlechtwetterausreden jetzt nur noch in Ausnahmefällen... ;-)

Der aktuelle Wunschzettel für das 1. Halbjahr sieht so aus:

Fest eingeplant:
13.04. Hindernislauf 16 km Strongman-Run, Weeze
03.05. 10 km Ennepetal-Lauf, Ennepetal (bin da bisher immer am Start gewesen und will die Serie nicht reißen lassen)

Eventuelle Teilnahmen:
15.03. 42,2 km Steinfurt-Marathon
16.03. 21,1 km Railwayrun, Hattingen
22.03. 21,1 km Paderborner Osterlauf
29.03. 6 h Waldhessen 6-Stunden-Lauf, Rotenburg/Fulda
27.04. 31,1 km Hermannslauf, Detmold -> Bielefeld
01.05. 21,1 km Halbmarathon Hagen-Emst
17.05. 12 km Willi-Comin-Lauf, Ennepetal
24.05. 42,2 km Rothaarsteiglauf Winterberg -> Olsberg -> Brilon
31.05. 42,2 km Bödefelder Hollenlauf
08.06. 42,2 km Menden-Marathon
22.06. 12 h 12-Stundenlauf Brühl

Änderungen vorbehalten ;-)

Montag, 14. Januar 2008

"Silvesterlauf mal anders" oder "Seightseeing in Laufschuhen"

Der letzte Lauf im Jahr 2007 sollte noch einmal ein kleines Highlight werden. Viele Laufkollegen nahmen am 31.12. beim Silvesterlauf von Werl nach Soest teil und dort 15 Kilometer unter die Schuhe. Für mich war dieses Jahr die Anreise zu weit - ich war zum urlauben im Allgäu. Als Alternativprogramm wollte ich daher meinen eigenen Silvesterlauf mit mindestens 15 km machen.
So brach ich dann bei Temperaturen um den Gefrierpunkt von unserer Ferienwohnung in Füssen auf in die weiße Winterwelt, war nach einigen Sekunden auf dem geräumten Radweg entlang des Lechs und nach ein paar Minuten auf der anderen Seite des Flüsschens, wo es auf festgetretenem Schneeboden weiter ging.
Auf der Karte hatte ich mir mein erstes Ziel ausgesucht: den Schwansee. Von dort wollte ich dann einfach mal weitersehen und nach Karte laufen.
Über Alterschrofen erreichte ich dann den Schwansee, der, wie fast alle Seen in der Gegend, zugefroren und von einer weißen Puderschicht aus Schnee bedeckt war. Da, wo sich im Sommer Badende tummeln, ragte nutzlos ein Bootssteg aus der weißen Fläche. Ich nahm den Seerundweg gegen den Uhrzeigersinn unter die Füße und hatte nach wenigen Minuten einen schönen Blick mit dem See im Vordergrund und den Königsschlössern Hohenschwangau und Neuschwanstein im Hintergrund. Als nächstes wollte ich den Alpsee ansteuern und nahm dazu den Fischersteig, einen schmalen, in Zick-Zack-Serpentinen hinaufführenden Pfad. Auf der Hügelhöhe angekommen konnte ich die gewonnenen Höhenmeter gleich wieder in Gefälle eintauschen und kam am Rande des Alpsees zur Fahrstrasse zum Schloss Hohenschwangau. Und wo ich schon mal da war, ließ ich es mir nicht nehmen, eben hinauf zu laufen. Im Vorbeilaufen grüßte ich freundlich in die Kutsche, die gehfaule Touristen den Anstieg hoch brachte und erreichte dann das gelblich gestrichene Schloss, in dem König Ludwig II. von Bayern aufwuchs, bevor er dann den Trend zum Eigenheim exzessiv umsetzte und sich Schloss Neuschwanstein bauen ließ.
Während ich auf dem Schlosshof in Laufklamotten sicherlich zwischen umherlaufenden und knipsenden Touristen aller Herren Länder ein befremdliches Bild abgab und selbst ein paar Fotos machte, setzte leichter Schneefall ein. Als ich wieder am Alpsee war, wurde der Schneefall stärker und die Sonne hatte Mühe, durch die Flocken zu kommen und tauchte die Gegend in ein beeindruckendes, surreales Licht.
Mein nächstes Ziel sollte die Wallfahrtskirche St. Coloman sein, die auf freiem Feld in der Nähe von Schwangau steht, mit der Bergkulisse im Hintergrund ein tolles Bild abgibt und oft auf Kalenderblättern zu finden ist. Auf dem Weg dorthin ließ ich schnell das Hektik verbreitende Örtchen Hohenschwangau hinter mir und wollte entlang der Landstraße weiter laufen. Dort gab es jedoch weder Fuß- noch Radweg. Also nahm ich den Radweg Richtung Tegelbergbahn und war überrascht, als nach kurzer Zeit ein Wegweiser nach rechts in die Pöllatschlucht wies. Da musste ich doch zumindest mal näher hinsehen. Ein Schild verbot den Zutritt wegen Steinschlages, ein zweites ließ ihn auf eigene Gefahr zu. Ja was denn nun? Ich entschied mich für Variante zwei und entdeckte halb zugefrorene Wasserrinnen aus Holz und eine Steilwand mit angeschraubtem Stahlsteg, den ich ein Stück entlangging. Dann wurde es aber doch zu rutschig und ich hangelte mich wieder Richtung Radweg, auf dem ich dann weiter nach St. Coloman laufen wollte. Der Schneefall wurde jetzt jedoch wieder stärker, die Schneeflocken blieben trotz Schirmmütze in Wimpern und Augenbrauen hängen. Als Ruhrgebietrandbewohner habe ich dies schon länger nicht mehr erlebt. Da die Sicht schlechter wurde, disponierte ich um, strich St. Coloman aus dem geistigen Navi und lief, sehr angenehm auf einer leichten Neuschneedecke, direkt nach Schwangau rein. Dort ließ der Schneefall dann wieder nach. Also lief ich doch noch St. Coloman, auch wenn die Bergkulisse im Hintergrund wolkenverhangen und nicht kalenderbildtauglich war.
Über Schwangau und Horn ging es dann auf meist bekannten Wegen, auf denen mir noch ein Pferdeschlitten entgegenkam, wieder zurück zur Ferienwohnung, wo dann nach gut 16 Kilometern einer meiner schönsten und abwechslungsreichsten Läufe und ein gelungener Jahresabschluss zu Ende ging.