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~ Nicht das Beginnen wird belohnt sondern einzig und allein das Durchhalten ~______
(Katharina von Siena)

Montag, 5. Oktober 2009

Irgendwann

Der Tag erwacht mit dunkelorangenem Himmel im Osten.
Die Konturen der Bäume zeichnen sich wie Schattenrisse dunkel gegen das Firmament ab.
Auf einer Wiese liegt ein Nebelteppich; vielleicht einen Meter hoch. Ich stelle mir vor, wie ich auf einem schmalen Pfad über die Wiese laufe und den Nebel dadurch in zwei Hälften teile.
Der Blick geht Richtung Süden. Große und kleine Wolkenbänder werden durch die aufgehende Sonne von unten angestrahlt und schimmern in verschiedenen Orangetönen. Sie erinnern mich an zerknitterte, reflektierende Alufolie.
Die Augen schweifen umher und saugen diesen Morgen auf.
Gerne würde ich diese Anblicke auch im Foto festhalten.

Ich freue mich auf die Ruhrauen. Ob dort auch Nebel sein wird?
Die Antwort folgt Minuten später. Links schwebt eine dicke Nebelwand über den Auen, während auf der rechten Seite nur ein kleines, zerzaustes Nebelband direkt über dem Wasser liegt. Es sieht aus, als hätte man Zuckerwatte aus der Ruhr gezogen.
Herrlich bei so einem Morgen zu laufen.

Leider sitze ich nur im Auto und bin auf dem Weg zur Arbeit.
Mir wird wieder bewusst, dass ich viele wunderbare Momente verpasse, weil ich hauptsächlich nachmittags und abends laufe.
Aber irgendwann wird der Tag kommen, an dem ich in den Ruhrauen laufen werde, wenn der Tag erwacht. Wenn der Nebel über dem Wasser liegt. Und wenn der Horizont orange gefärbt ist.

Irgendwann.

Ich freue mich darauf.

11 Kommentare:

ultraistgut hat gesagt…

Wie schöööööööööön, nachvollziehbar von jedem, der sich gerne draußen bewegt, mir geht es genauso, im Auto, im Zug, überall sehe ich schöne Wege, noch schönere Natur, in der man sich jetzt bewegen könnte, säße man nicht im Auto oder sonst wo.

Am Wochenende lässt es sich doch vielleicht eher morgens auf die Piste gehen - oder es gibt ja auch mal freie Tage, so wie bei dir demnächst an der Nordsee, da kannst du es voll nutzen, es sei denn, du schläfst bis zur Mittagszeit !

Aber du siehst es, während viele daran vorbei fahren und nichts davon mit bekommen.

Und irgendwann.......................

trailfüchsin hat gesagt…

Manno, dat ging mir heut morgen genauso. Auf dem Weg zur Arbeit, den Blick von der Bundesstraße aufs Revier, leichte Nebelschwaden über der kleinen Aue, voller Mond drüber... schöööön. Zufahrt auf Göttingen, Blick ins Tal, ähnliches Bild. Aber ich habe anderes zu tun: erst Sohnemann zum Schraubenrausdrehen zur ambulanten OP gebracht, gearbeitet, Sohnemann wieder abgeholt und so hänge ich heute fest. Aber es gibt bestimmt noch andere schöne Lauftage fürs uns! Ich drück uns die Daumen! LG Moni

Marcus hat gesagt…

Vorfreude ist die schönste Freude! Eines Tages wird sich Dein Traum erfüllen - vielleicht sogar am kommenden Wochenende?

Aber es stimmt, viele schöne Momente gehen durch die "unwichtigen" Dinge des Lebens verloren - Du weißt, wie ich das jetzt meine. Dem können wir nicht entkommen...

Stefan hat gesagt…

Margitta, am Wochenende hole ich meistens den Schlaf nach, der mir in der Woche fehlt; da quäle ich mich höchst ungern früh morgens aus den Federn. Aber im Urlaub ist das durchaus mal drin.
Und wenn ein Morgen schön zu werden verspricht, wird das vielleicht nächste Woche schon was...

Ja, Moni, es wird noch andere NebelSonneMondMorgende geben. Irgendeinen davon werden wir schon erwischen.

Marcus, irgendwann werde ich das Glück haben, so einen Morgen zum Laufen nutzen zu können. Allerdings nicht am kommenden Wochenende - da steht was Anderes an.
Ich bin mir sicher: die Stimmung heute Morgen hätte dir auch gefallen.

Evchen hat gesagt…

Ah, das ist genau meine Zeit. Hier im platten Neuwied steht auch oft der Nebel wabernd tief. Ich liebe es, frühmorgens unterwegs zu sein, wenn gerade erst alles erwacht.
Ich glaube, jeder Mensch hat so "seine Stunde" am Tag. Meine ist so zwischen 6-8 Uhr morgens, je nach Jahreszeit.

Marco hat gesagt…

Wunderbar beschrieben ich ahbe auch immer Sehnsucht bei solchen Momenten meine Laufschuhe zu schnüren. Aber ist doch ganz einfach... Lauf die 230 km bei der TorTour de Ruhr und dur wirst es mitbekommen wenn der Morgen erwacht. ;-)

Gruß
Marco

Stefan hat gesagt…

Evchen, zu "deiner Stunde" treibt mich zum Laufen höchstens ein "Wettkampf" an den Start. "Meine Stunde" liegt deutlich später, wobei ich da von vormittags bis abends ein weites Spektrum habe.

Ne, Marco, von den 230 km lass ich ganz sicher die Finger bzw. Füße. In der Liga kann ich wohl nicht mitspielen.

Pienznaeschen hat gesagt…

Beinahe kann ich es sehen ... ja das ist bestimmt schön dort und dann zu laufen - laufen wenn der Tag erwacht, in den Tag bei solch einem Himmel und Nebel zu laufen ist ziemlich genial - aber bei Dir (so wie bei mir) mehr eine Ausnahme - aber dann bleibt es wenigstens etwas ganz besonders ;) Außerdem kann es nie schaden auf dem Weg zur Arbeit zu schwärmen, oder? ;)

Stefan hat gesagt…

Julia, zumindest versüßt so etwas den Weg zur Arbeit etwas und lenkt von dem ab was einen erwartet - insbesondere montags... ;-)

Blumenmond hat gesagt…

Das beschreibst Du wunderschön. Ja, Laufen beim Erwachen des Tages ist einfach toll und da hat der Herbst und der Winter einfach mehr zu bieten. Auch wenn es bei mir immer noch kleine Strecken sind, so genieße ich genau das - Nebel über dem Rhein und den Rheinauen und den Morgen mit einem kleinen Lauf begrüßen. Ja, das werd ich gleich tun.

Stefan hat gesagt…

Ich hoffe du hattest einen schönen Lauf, Anja. Mit dem Rhein vor der Tür und dem Schiffverkehr hast du's ja noch besser. Ich mag das wenn Frachtkähne ihre Bahnen ziehen.
(Würde gerne mal mit so einem Binnenschiff von Basel bis nach Holland fahren und an Bord mithelfen.)