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~ Nicht das Beginnen wird belohnt sondern einzig und allein das Durchhalten ~______
(Katharina von Siena)

Sonntag, 10. Mai 2009

[Recycled] Heute vor 6 Jahren: Mein erster Wettkampf

Hier ist Teil 2 meiner kleinen, lockeren Serie [Recycled], mit der ich vergangene, besondere Läufe noch einmal ins Licht des www holen möchte.

Wie (fast) immer noch nach der alten Rechtschreibung.





1. Ennepetal-Lauf in Ennepetal-Altenvoerde, 10.05.2003
- Der erste Wettkampf -


Samstag, 10. Mai 2003: Er war da, der Tag meiner Wettkampfpremiere und der Premiere des Ennepetal-Laufes in Ennepetal-Altenvoerde, der von den Sportfreunden Ennepetal organisiert wurde.
Die Voraussetzungen für einen schönen und guten Lauf waren gegeben. Das Wetter hielt sich an den Wetterbericht; bei meist sonnigem Wetter dürften es so 18-20 °C gewesen sein. Und die Knieschmerzen waren auch verschwunden.
Meine Nervosität hielt sich einigermaßen in Grenzen. 1 ¼ Stunden vor dem Start des 10 km – Laufes war ich vor Ort. Meine Startnummer mit der Nummer 109 erhielt ich ohne Wartezeiten nach Zahlung des Startgebühr von 6 €.
Die Zeit bis zum Start nutzte ich zum Einlaufen, Dehnen und zum „Im- und Export“ von Flüssigkeiten. Eine halbe Stunde vor dem Start trudelten auch meine Frau und meine Tochter ein. Töchterchen Chiara heftete ich die vorher von mit gefertigte „Startnummer“ mit der Aufschrift „Außer Konkurrenz... 109 a“ an, die bei den Zuschauern gut ankam. Ein gemeinsames Foto, ein paar Dehnübungen, eine letzte Erleichterung des Laufgewichtes und dann reihte ich mich im hinteren Bereich des Starterfeldes ein, das aufgrund zahlreicher Nachmeldungen noch deutlich angewachsen war.
Um 15 Uhr war es soweit. Das Feld setzte sich in Bewegung. Ich versuchte, mich nicht von den davonziehenden schnelleren Läufern mitreißen zu lassen und mein eigenes Tempo zu finden. Vorgenommen hatte ich mir, es zunächst etwas langsamer angehen zu lassen (ca. 5:45 Min/km), nach 1-2 Kilometern mein Renntempo von 5:30 zu erreichen und kurz vor dem Ziel noch mal alles zu geben, um eine Zeit von unter 55 Minuten zu erreichen.
Der Lauf führte auf asphaltierter Landstraße die ersten paar hundert Meter auf flacher Strecke an den klatschenden Zuschauern vorbei. Danach verschwand das Läuferfeld im grünen Tal der Ennepe, wo das Gelände etwas profilierter wurde und sich nur noch vereinzelt Häuser, Zuschauer und Ersthelfer befanden.
Man hörte nur noch das Platschen von zahlreichen Schuhen auf Asphalt und das heftige Atmen und Keuchen der Läufer.

Bei Kilometer 1 blickte ich auf meinen Herzfrequenzmesser und stellte fest, daß ich bei knapp über 5 Minuten Laufzeit lag, also doch schneller als vorgesehen. Ich nahm etwas das Tempo heraus, da mir klar war, daß ich das bisherige Tempo nicht über die ganze Strecke laufen kann.
Bis zum Wendepunkt bei 2,5 Kilometern hat sich das Läuferfeld schon deutlich entzerrt. Eine Läuferin lief ungefähr mein Tempo. Mal war sie vor mir, dann ich wieder vor ihr. Bei der 2,5 km-Wende, bei der ich genau auf meiner berechneten Zwischenzeit lag, ist mir der Großteil des Feldes bereits entgegengekommen. Auf dem Weg zur 5 km-Wende ging es die Strecke wieder zurück Richtung Start- und Zielbereich. Kurz vor der Wendemarke überholte ich die Läuferin letztmalig und wurde von ihr auch nicht mehr überholt. Nach 5 Kilometern lag ich zwar nur etwas hinter meiner vorgegebenen Zwischenzeit, ahnte aber bereits, daß ich meine Zielzeit wohl nicht erreichen würde.
Ein paar Läufer mußte ich in der zweiten Rennhälfte noch ziehen lassen, wollte mir aber auch noch ein paar Reserven für den Schluß aufbewahren. So verzichtete ich auf eine Erhöhung des Tempos, zumal sich leichte Seitenstiche bemerkbar machten.
Gut durchkommen in einer für meine Verhältnisse noch anständigen Zeit hieß jetzt die Devise.
Später packte mich jedoch noch einmal richtig der Ehrgeiz.
Ein paar hundert Meter vor dem Ziel hörte ich ein tapp-tapp-tapp von hinten, dachte mir „Du nicht!“ und zog das Tempo an. Tapp-tapp-tapp. Na gut, dann noch etwas schneller. Der unbekannte Läufer (eine Läuferin, wie ich hinterher an der Auswertung sah) hinter mit ließ sich jedoch nicht abschütteln. Die letzten 100 Meter gab ich nochmals alles und wurde auch nicht mehr überholt.
Allerdings drehten sich dann meine Innereien um und ich hatte Mühe, alles bei mir zu behalten. Ich war aber recht schnell wieder erholt.

Beim Zieldurchlauf zeigte die Rennuhr 56:26 Minuten; Netto waren es aber 10 Sekunden weniger.
Die Zielzeit habe ich also um etwas mehr als 1 ¼ Minuten verfehlt.
Ich war jedoch trotzdem recht zufrieden mit mir, da ich auch keine großen Fehler gemacht habe.
Bei flacherer Strecke und ein paar Grad weniger wäre mein Ziel vielleicht auch erreichbar gewesen.

Im Zielbereich stärkte ich mich mit dem dort angebotenen Zitronentee, brachte meine Lieben zum Auto und lief ein wenig aus und in Richtung Verpflegungsstände. Dort blieb ich am Kuchenbuffet hängen, plauderte noch ein wenig mit einem Läufer, den ich von meinen Runden vom Hengsteysee kannte und sah mich bis zur Tombola und zur Siegerehrung noch ein wenig um.
Das Stretching-Programm habe ich irgendwie vergessen.
Die Urkundenausgabe, ungefähr 1 ½ Stunden nach Ende des Laufes, verlief etwas chaotisch. Die sonstige Organisation fand ich aber in Ordnung.
Erreicht habe ich insgesamt Platz 149 von 160 Finishern und den 26. (und somit letzten) Platz in meiner Altersklasse M35. Nicht gerade toll, aber ich lief ja auch erst 10 Monate und war zuversichtlich, die Zeit in absehbarer Zukunft verbessern zu können.
Jeder hat schließlich mal klein angefangen. Und die Läufer der Klasse M70, die schneller waren als ich, trainierten doch bestimmt schon 30 Jahre oder länger, oder?

Immerhin habe ich den ersten kleinen Höhepunkt meiner späten „Läuferkarriere“, den ersten Schritt zum Ziel Marathonlauf und einen guten Abschluß meines 10-Wochen-Trainingsplans erreicht, wenn auch das i-Tüpfelchen fehlte.
Ich war deshalb auch ein wenig stolz auf mich. Und Spaß gemacht hat es schließlich auch.

8 Kommentare:

Gerd hat gesagt…

Es sind immer schöne Erinnerungen an den "ersten Wettkampf". Leider sind meine ganzen Blogeinträge zu meinem ersten Halbmarathon durch meine Blogneuformatierung für immer verschwunden.
Aber im Kopf bleiben die Erinnerungen für immer erhalten. ;-)

Anonym hat gesagt…

Das waren noch Zeiten.. In jeder Hinsicht.. Schön!

Chris hat gesagt…

Meinen ersten lief ich auch in 56: und was, aber vor etwa neun Jahren ... :-)

Christian hat gesagt…

He Stefan, vielen Dank für diesen Rückblick, manchmal ist es sehr gut sich auf die Anfänge zu besinnen und schön, wenn man dann so einen Bericht rauskramen kann.

Salut

Christian

Marco hat gesagt…

Meinen ersten 10er lief ich in
43:xx min und ein paar kleine. Bin die sache damals in Hombruch viel zu schnell angegangen und nach der zweiten Runde voll eingebrochen. Danach konnte ich mich zwei Tage nicht richtig bewegen.

Schöner bericht von einen tollen Lauf. Ist übrigens 5 min Laufweg von meiner Haustür entfernt.
Liegt sozusagen auf meiner Hausstrecke die ich jedesmal laufe.

Bist du dieses jahr auch wieder dabei?

LG
Marco

Stefan hat gesagt…

@ Gerd: Das ist natürlich bedauerlich, dass deine Einträge im Nirwana sind.
Meine Blogtexte habe ich als .doc auch immer zusätzlich auf dem Rechner.
Sicher ist sicher.
(Allerdings sollte ich mal wieder 'ne Festplattensicherung machen...)

@ Christian, den Pottkieker

> In jeder Hinsicht.

Meinst du das so wie ich denke dass du es meinen könntest? ;-)

@ Christian, den Schweizer

Der Unterschied ist, glaube ich, dass DU inzwischen deutlich schneller geworden bist ;-)

@ Christian, den Doc
[Mein Gott,alles voller Christians hier...]

Ja, so ein Rückblick ist manchmal ganz schön. Er zeigt einem auch oft, was sich inzwischen verändert hat. Zehner lauf ich jetzt zum Beispiel fast gar nicht mehr; die sind mir zu "hektisch" geworden.

@ Marco

Ich bin die ersten 5 Male immer mitgelaufen, habe im Moment aber keinen Spass an Zehnern, bin also nicht mit dabei.

Das ist aber eine schöne Ecke da; hab da mal eine Herbstwaldlauftour gemacht: http://stefansnotizblog.blogspot.com/2007/10/herbstwaldlauftour.html

admin hat gesagt…

Du warst bei Deinem ersten VL schneller als ich bei meinem :-) Allerdings war ich auch noch viel kleiner als Du ! Meiner war der 1.Herdecker Nikolauslauf, wo man mich ganz hinten in der Liste mit glaube ich 55 oder 56min findet.
Das wwar der Beginn einer grossen Leidenschaft. Ich habe erst gestern bei meiner Runde um den Harkortsee (da blüht jetzt der Mohn herrlich!) gedacht, wie wunderbar es doch ist, so gesund zu sein und laufen zu können! Zu keinem anderen Zeitppunkt fühle ich mich lebendiger als beim Laufen (egal ob schnell oder langsam) In diesem Sinne:keep on running, Marcus

Stefan hat gesagt…

@ Marcus:

Ich denke, dass ich bei einem Volkslauf schneller bin als du wird nicht mehr so schnell vorkommen. ;-)

Ja, am Harkortsee ist's schon schön!
Zum Glück wissen noch nicht so viele, dass man auch drumrum laufen kann. :-)