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~ Nicht das Beginnen wird belohnt sondern einzig und allein das Durchhalten ~______
(Katharina von Siena)

Montag, 23. Juni 2008

Zu schwül für Brühl und ein nervender Nerv

Letzten Sonntag wollte ich ja eigentlich beim 12 Stunden-Lauf in Brühl starten.
Eigentlich.
Schweren Herzens habe ich den Start aber doch sausen lassen.

Der erste Grund war der nervende Nerv im linken Bein. Seit kurz vor dem 24 Stunden-Lauf in Dortmund hatte ich schon Probleme mit dem Nervenbündel im linken Fußballen, der linken verspannten Wade und dem Rücken und ich konnte nicht einschätzen, wie lange das in Brühl gut gehen würde. Magnesiumgaben und Selbstmassagen haben leider nicht durchgreifend geholfen und die Laufschuheinlagen, die bisher so gut geholfen haben, sind langsam "durch".
Ich hatte deshalb Schiss, dass ich mir den Nerv kaputt laufe oder mir massive Probleme einhandel, die mir den anstehenden Urlaub versauen könnten.

Gefahren wäre ich ja trotzdem und hätte es zumindest ein Stück weit versucht, wenn da nicht noch Grund 2 gewesen wäre: die Wettervorhersage.
Meine Wetteraussichtsforschungen für Sonntag hatten für Brühl Temperaturen bis 33° C, gepaart mit schwüler Luft und möglichen Gewittern ergeben.

Ich wäre nach Brühl gefahren, um den 12er "auf Leistung" zu laufen und eine für meine Verhältnisse anständige Kilometerzahl auf die Strecke zu legen. Also 2 x Marathon + X.
Für mich als viel schwitzenden Läufer der höheren Gewichtskategorie sind Zwanziger oder Dreißiger bei Hitze aber schon im Training nicht gerade ein Vergnügen. Wenn es dazu noch schwül wird wird's für mich zur Quälerei. Und 2 Marathons oder mehr auf Leistung sind dann für mich einfach nicht vernünftig machbar, weil dieses Wetter bei mir extrem leistungslimitierend wirkt.
Die Aussichten auf Gewitter mit Hagelschauern während des Laufes machten das Ganze auch nicht angenehmer.
Ein paar Tage vorher sah das wetterprognosemäßig noch besser aus, aber Petrus hatte wohl kurzfristig noch 'ne Schüppe Kohlen zum Einheizen draufgelegt und einen Eimer Wasser zum Ablöschen bereitgestellt.

So machte ein Start in Brühl wenig Sinn.
Als ich dann am Sonntag Morgen meine Nase auf die Terrasse streckte und mit eine Luft wie bei der Warmhaltestufe des Backofens entgegenschlug wusste ich, dass die Entscheidung, nicht zu starten, wohl richtig war. Ich wäre im Laufe der 12 Stunden sicher eingegangen wie eine Primel.
Meinen ersatzweise geplanten Trainings-Zwanziger zur Formerhaltung ließ ich auch sausen und legte stattdessen einen Passiv-Sport-Tag ein. Ich sah mir die Aufzeichnung vom Boxkampf an (Sieger: Arthur Abraham), schaute mal kurz beim Formel 1-Rennen rein (Sieger: Felipe Massa), sah abends das EM-Viertelfinale (Sieger: Spanien) und blätterte in Laufzeitschriften (Sieger: mein innerer Schweinehund).
Meinem nervenden Nerv hat der zusätzliche Ruhetag sicher gut getan. Er hält sich jetzt vornehm zurück, so dass ich wohl morgen wieder auf die Piste gehe.
Es soll ja auch wieder kühler werden…

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