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~ Nicht das Beginnen wird belohnt sondern einzig und allein das Durchhalten ~______
(Katharina von Siena)

Dienstag, 28. April 2009

Fotos vom 24-Stunden-Lauf am Seilersee

Als "Vorspeise" zum Bericht gibt es jetzt erst einmal ein paar Fotos zum 24-Stunden-Lauf am Seilersee in Iserlohn.
Einige wurden mit dem Handy gemacht, sind also qualitativ eingeschränkt.















Für Ruheecken und Massagen war gesorgt. (Der Grill gehört nicht zu mir!)











Auch die Kids (früher "Kinder" genannt) hatten Spass bei ihren Läufen.
























Nachts sorgte das Technische Hilfswerk für Erleuchtung. THW: Tolle Helfer! Weltklasse!













Besonders reizvoll: der Lauf in den Morgen hinein.













Gehrunde (meine letzte) mit Pete(r), Schlappen und Leergut ;-)





Stefan Weigelt (rotes Trägershirt) gewinnt den 24-Stunden-Lauf und Chef-Organisator Bernd Nuss (gelbes Shirt) ist mit seinem 24-Stunden-Lauf ein Gewinn für die (Ultra-)Lauf-Szene.

Mehr Fotos etc.

Vierminütiger Filmbericht der WDR Lokalzeit zum Lauf mit Tom Kuschel in der "Hauptrolle"


[Fotos: C. Sawade / St. Schirmer]

Sonntag, 26. April 2009

"Blasen-Schwäche"

Bin zurück vom 24-Stunden-Lauf am Seilersee in Iserlohn.

Ich war gar nicht so schlecht drauf wie befürchtet, aber wegen mehrerer Blasen an den Füßen musste ich leider vorzeitig aus der Rundensammelei aussteigen.

So sind nur gut 75 Kilometer zusammengekommen.

Da half dann auch die beste moralische Unterstützung nichts. ;-)

Schön war es trotz des Ausstiegs. Stimmung, Wetter und Organisation waren gut und aufgrund der "heimatnahen Lage" hatte ich viel Besuch an der Strecke.

Ein ausführlicher Bericht folgt noch.

Freitag, 24. April 2009

[Recycled] Heute vor 5 Jahren: Der besondere Trainingslauf

Animiert durch einige Blogger, die im Moment in ihre läuferische Vergangenheit zurückblicken, habe ich auch mal geschaut, was ich so vor 5 Jahren getrieben habe.
Und siehe da: ein besonderer Lauf stand an, den ich noch nachhaltig in Erinnerung habe und von dem auch ein kleiner Bericht (in "alter Rechtschreibung") existiert:

~ Der besondere Trainingslauf - Begleitung von Lan Demiri und Holger Schipper beim Spendenmarathon "Tortour de Ruhr" * ~

Es stand in der Zeitung: die beiden Extremläufer Lan Demiri und Holger Schipper haben zum dritten Mal einen Spendenlauf zugunsten wohltätiger Zwecke organisiert. Innerhalb von 11 Tagen wollen sie 10 Marathonläufe absolvieren, dabei das Ruhrgebiet durchqueren und am 24.4. am Parkplatz Hengsteysee, Dortmunder Str., eine Etappe über Herdecke, Wetter und Witten nach Bochum starten. Dabei würden sie auf die Begleitung vieler Hobbyläufer hoffen.
Ich änderte daraufhin meine Trainingsplanung etwas und zog den langen Lauf von Sonntag auf Samstag vor, um die beiden im Pulk mit anderen Läufern bis Wetter zu begleiten und dann alleine zurückzulaufen.
Um 8.00 war ich pünktlich am Motorradtreff angelangt. Lan, Holger und ein paar aus dem Team sowie Oberbürgermeister Wilfried Horn waren da. Aber kein anderer Läufer! Das wird wohl daran gelegen haben, daß am nächsten Tag der 2. Ruhrmarathon (von Dortmund nach Essen) startete und sich am Vortag kein "normaler" Läufer mehr einen langen Lauf antut. Nachdem der OB noch einen symbolischen Scheck überreicht hatte, begaben wir uns, begleitet durch den mit Fahrrad, Karte und Verpflegung ausgerüsteten Begleiter Michael Westphal, in angenehmem Lauftempo zu dritt auf die Strecke, die uns über die Brücke auf die Dortmunder Seite des Hengsteysees und dann entlang des Hengsteysees, der Ruhr und des Harkortsees zunächst bis Wetter führte. Es war sonst kaum jemand unterwegs. Über das Laufen und die Sehenswürdigkeiten an der Strecke plaudernd erreichten wir bei herrlichem, sonnigem Wetter, optimalen Temperaturen und Windstille, die die Seen fast wie Spiegel aussehen ließ, nach ungefähr einer Stunde Wetter.
Die drei waren von der Strecke sehr angetan, und auch auf mich strahlte sie aufgrund des tollen Wetters und des geringen "Gegenverkehrs" an diesem Morgen einen besonderen Zauber aus, obwohl ich sie schon -zig mal gelaufen bin.
Eine ungewöhnliche und etwas lustige Begegnung hatten wir auch noch: kurz vor Wetter kam uns ein 4 Läuferinnen starkes Grüppchen entgegen; offensichtlich Türkinnen, von denen einige in weiten Sachen und mit Kopftuch liefen. Das sieht man auch nicht alle Tage.
An der Eisenbahnbrücke verabschiedete ich mich von den dreien. Auf Holgers Wunsch hin haben sie schnell noch ein gemeinsames Foto gemacht. Während die Strecke der drei weiter Richtung Kemnader Stausee führte, trat ich den Rückweg an. Ich lernte Lan und Holger als sehr nette, sympathische Läufer kennen, denen ich sowohl hinsichtlich der läuferischen Leistung als auch hinsichtlich des damit verbundenen sozialen Engagements hohen Respekt zolle.
Aufgrund der interessanten Begegnung mit den beiden und des tollen Naturerlebnisses war dies einer meiner schönsten Läufe überhaupt, wofür sich das frühe Aufstehen allemal gelohnt hat.


[* Anmerkung: Die damalige "Tortour de Ruhr" hat nichts mit der gleichnamigen Ultralaufveranstaltung auf dem Ruhrtalradweg zu tun.]

Donnerstag, 23. April 2009

Zeit für ein kleines Comeback

Noch zwei Tage. Dann fällt der Startschuss zu meinem "Comeback" auf der langen Strecke.
Der Startschuss zu 24 Stunden und hoffentlich vielen Runden um den Iserlohner Seilersee.

Hinter mir liegen die langen Vorbereitungsläufe, die leider deutlich zu kurz ausfielen. Den letzten geplanten längeren Vorbereitungslauf musste ich leider auf gut 7 Kilometer zusammenstreichen, aber die Beine waren an diesem Tag irgendwie "falsch eingehängt" und die Oberschenkel wollten nicht kooperieren. Na ja, beim meinem eher mäßigen Trainingszustand kommt’s da ja vielleicht auch nicht mehr drauf an. Und dann gibt’s da ja auch noch die Theaterweisheit mit der missglückten Generalprobe... ;-)

Vor mir liegen (hoffentlich) 24 Stunden mit reichlich Bewegung, mit netten Begegnungen, mit neuen Erfahrungen und mit dem Ausloten von Grenzen, aber ohne Schlaf. Leistungserwartungen an mich selbst habe ich diesmal keine. Zumindest noch nicht. Ich sehe das Ganze eher als "Trainingslauf", bei dem die Gesundheit oberste Priorität haben soll. Ich will mich nicht zu sehr überfordern und "kaputt laufen"; schließlich habe ich dieses Jahr ja noch einiges vor. Trotzdem will ich nicht ausschließen, dass ich mir - wenn es gut läuft - nicht doch immer wieder kleine Ziele setze. Denn die Hoffnung auf ein gutes Resultat ist natürlich da.

Bereit liegen reichlich Lebensmittel für die Eigenverpflegung. Von Salzstangen und gesalzenen Erdnüssen über Kokosschokolade und Kabanossi bis hin zu Malzbier und Energydrinks. Dinge, die normalerweise gar nicht bei mir im Einkaufswagen landen würden, weil ich sie nicht so gerne mag oder weil sie zu viele Kalorien haben. Aber der Körper verlangt bei solch einem Lauf manchmal merkwürdige Dinge. Da ist es gut, wenn man auf süß, auf salzig und auf kalorienreich zurückgreifen kann.
Also wird am Wochenende neben zig Klamotten auch ein gut sortiertes Warenlager mit zum See genommen und es wird wieder so aussehen als würde ich umziehen… ;-)

In mir liegen Lampenfieber, Spannung, Zweifel, Zuversicht, Respekt vor der Strecke und Vorfreude nahe beieinander. Vorfreude auf alte und neue Gesichter, auf die entspannte und familiäre Atmosphäre, auf ein Hineinlaufen in den Morgen und auf besonders nette Besucher an der Strecke. ;-)
Dieser Lauf zieht mich jetzt wie magisch an und der Läufer in mir will unbedingt wieder auf die Piste. Der letzte Marathon ist fast ein Jahr her, der letzte Ultra schon eineinhalb Jahre.

Jetzt wird es Zeit.
Zeit für ein kleines Comeback.

Samstag, 18. April 2009

Einmal durch Europa – das TransEurope FootRace

Es gibt Leute, für die stellen gelaufene 10 Kilometer eine große Herausforderung dar. Wer schon einmal 10 Kilometer am Stück gelaufen ist wird so vielleicht über den Marathon denken. Und ein Marathon-Finisher denkt so dann möglicherweise über Distanzen von 100 Kilometern oder 100 Meilen.
Und selbst dies ist nur ein Bruchstück, ein kleines Mosaiksteinchen von dem, was die Teilnehmer des diesjährigen TransEurope FootRace sich vorgenommen haben: einmal durch Europa laufen, von Süden nach Norden, von Bari zum Nordkap. Satte 4485,6 Kilometer.

In 64 Etappen zwischen 44 und 95,1 km geht es dabei von Italien über Österreich, Deutschland, Schweden und Finnland bis zum Ziel in Norwegen. Durchschnittlich gut 70 Kilometer müssen dabei am Tag bewältigt werden. Ruhetage? Fehlanzeige. Wobei man auch noch bedenken muss, dass da ein paar Berge im Weg stehen und sich somit auch etliche Höhenmeter addieren werden.
Gemeldet für diese gigantische Lauftour, bei der Lust und Leid sicher nahe beieinander liegen werden, sind 68 Läufer aus 12 Nationen, darunter 12 Frauen und auch einige namhafte deutsche Teilnehmer. Die Geburtsjahrgänge der gemeldeten Läufer erstrecken sich von 1935 (!) bis 1983. Dabei sind auch „Wiederholungstäter“, die schon 2003 die erste Auflage des TransEurope FootRace erfolgreich beendeten. Damals führte der Lauf von Lissabon nach Moskau.
Gestartet wird der diesjährige Lauf am 19.04..

Drücken wir den Teilnehmern die Daumen, dass bei diesem Laufabenteuer möglichst viele halbwegs unbeschadet am 21.06. das Ziel erreichen.







Mehr Infos auf der Homepage des Veranstalters.

Donnerstag, 16. April 2009

RuhrKulTour I: Laufen auf der Halde Hoheward

Am Dienstag musste ich meinen geplanten längeren Lauf ausfallen lassen. Deshalb wollte ich versuchen, wenigstens am Mittwoch für einen kürzeren Lauf ein Zeitfenster zwischen Arbeit und Vergnügen zu öffnen.
Da meine Fahrt mich durch Herten führen würde entschied ich mich dazu, mein Training auf der Halde Hoheward zu absolvieren.
Dort war ich vor Kurzen spazieren und habe festgestellt, dass auf verhältnismäßig kleinem Raum ein vielseitiges Laufrevier geboten wird.
Eine flache Runde führt auf der so genannten Balkonpromenade, auf der sich zahlreiche metallene Aussichtsbalkone befinden, auf halber Höhe gut 5,5 km lang um die Halde herum. Serpentinen mit Spitzkehren ermöglichen Hügel- und Bergtraining. Und wer seine Beine so richtig fordern will kann sich auf einer der langen Treppen austoben. Oder einfach alles miteinander kombinieren.
Optisch garniert wird diese Trainingsmöglichkeit mit einem Rundumblick ins Ruhrgebiet, insbesondere von den Spitzen der Halde, auf der sich ein weithin sichtbares Horizontobservatorium und eine Sonnenuhr mit Obelisk befinden.
Die meisten Wege sind bereits gut ausgebaut, es gibt aber auch einige unbefestigte Wege. Kein Wunder, dass sich dort auch Mountainbiker wohl fühlen.

Nach dem kurzen Anstieg zur Balkonpromenade lief ich dort meine erste Runde um die weitgehend begrünte Halde und wunderte mich, dass der Wind irgendwie immer von vorne zu kommen schien und dass mir das Laufen diesmal ungewöhnlich schwer fiel. Letzteres mag an der Wärme und der Pollenbelastung der Luft gelegen haben.
Der Blick wanderte immer wieder hinauf in Richtung der spektakulären Bögen des Observatoriums und dann wieder weit in das förmlich zu Füßen liegende Ruhrgebiet.
Schwere, imposante Laster mit grobstolligen Reifen schafften Bergematerial auf den Teil der Halde hinauf, der noch für den ursprünglichen Zweck genutzt wird.
Abwechslung hatten die Augen so genug.
Nach der ersten Runde hängte ich noch eine zweite flache Runde dran und entschied mich letztendlich dazu, den verlockenden Lauf auf die Haldenhöhen auf ein anderes Mal zu verschieben. Es wird ja sicher nicht das letzte Mal gewesen sein, dass ich die Hoheward-Halde mit Füßen trete.





Oberhalb vom Kopf des transpirierenden Läufers,
der sich auf der Südbrücke der Balkonpromenade
befindet, sieht man die Bögen des Horizontobser-
vatoriums. Auf dem Hügel rechts davon kann man
als weissen Strich auch den Obelisken erkennen.


Weitere Fotos (aufgenommen beim Spaziergang)

Weitere Infos zur Halde (Wikipedia)

Freitag, 10. April 2009

Frohe (F)EIertage!

Liebe Freunde, Bekannte, Blogger, Läufer, Walker, Leser...

Ich wünsche euch EIn frohes Osterfest und EIn paar schöne (mEIst frEIe) Tage.

Für die EInen, die viellEIcht arbEIten müssen, werden es Tage wie alle anderen sEIn, für die anderen blEIbt sicher viel ZEIt für Familie, EIersuche und EIn klEInes Osterläufchen.
Egal ob EInsam und allEIn mit dem EI-Pod oder dem MPDrEI-Player auf dem Ohr (vielleicht mit "EI of the Tiger"?) oder ob in EIner klEInen oder großen Gruppe - ich wünsch euch dabEI viel Spaß und SonnenschEIn.

Und wenn ihr mögt könnt ihr in diesem BlogbEItrag auch die EIer suchen... ;-)


Das Osterei

Hei, juchei! Kommt herbei!
Suchen wir das Osterei!
Immerfort, hier und dort
und an jedem Ort!

Ist es noch so gut versteckt.
Endlich wird es doch entdeckt.
Hier ein Ei! Dort ein Ei!
Bald sinds zwei und drei.

Heinrich Hoffmann von Fallersleben


[Foto (C) segovax / Pixelio.de]

Mittwoch, 8. April 2009

Blut geleckt

Läuferisch bin ich ja eher einer, der lieber langsam im Flachen läuft als über Kurzdistanzen zu hecheln oder Bergläufe zu absolvieren, was mit meinen läuferischen Ambitionen - Marathon und mehr - und meinen körperlichen Voraussetzungen - gewichtsmäßig eher schwerer und beschränkt talentiert - ja auch grundsätzlich besser harmoniert.
Aber ab und zu, wenn mein Laufplan eine kurze Einheit vorgibt, mach ich schon mal meine „Hasper Bergrunde“ mit 157 positiven, Garmin-gemessenen und Elevationcorrection-korrigierten Höhenmetern.

Die Runde hat den Vorteil, dass ich direkt von zu Hause aus loslaufen kann.
Es geht erst ein wenig bergab und wird dann flach, was zum Einrollen ja nicht schlecht ist.
Nach circa 1,2 Kilometern geht es dann aber aufwärts. Und das so ungefähr 1,7 km am Stück und stellenweise auch recht steil für Ruhrgebietsverhältnisse. Da merkt man dann, dass in Hagen auch das Sauerland beginnt. Auf dem „Gipfel“ angekommen folgt ein welliges Stück mit drei kürzeren Anstiegen von 100 bis 300 Metern, bevor es auf den letzten der 7,5 Kilometer meist deutlich bergab geht.

Der erste Anstieg zieht sich ziemlich und lässt eigentlich keinen Raum für Erholungsphasen. Ich muss gestehen, dass ich ihn nur ohne Gehpausen bewältigen kann, wenn ich für meine Verhältnisse richtig gut in Bergform bin und mich förmlich dazu zwinge, was aber nur sehr sehr selten vorkommt. Beides.
Ein paar Mal bin ich die Strecke in diesem Jahr schon gelaufen, in der Regel in einer 53er oder 54er Zeit.
Letzten Samstag war ich dort auch wieder unterwegs und sehr überrascht, dass ich am Ende des Laufs die Stopptaste bereits bei ca. 51:15 drückte, da ich es weder auf eine schnellere Zeit abgesehen hatte noch mich besonders fit fühlte.
Es war aber kein Messfehler, die Zeit stimmte. Das wieder regelmäßigere Training schien sich langsam auszuzahlen. Und der Zeitsprung weckte einen gewissen Trainingsehrgeiz in mir.
Wenn ich ohne besondere Ambitionen plötzlich 2 ½ Minuten schneller bin als bisher, was ist dann drin, wenn ich mal bewusst ein wenig mehr Gas gebe? Die 50 Minuten sollten dann doch zu unterbieten sein, oder? Ich hatte Blut geleckt…

Heute wollte ich mal sehen was ging. Die Bergrunde passte ganz gut in den Trainingsplan, das Wetter war mit 13° läuferfreundlich. Also nix wie los.
Der Anstieg zog sich wie immer, aber ich ließ nur kurze Gehpausen zu. Ganz ohne wollte ich auch nicht; man soll’s ja nicht gleich übertreiben. Schließlich schlug der Puls schon hoch genug.
Ober auf dem „Bergkamm“ angekommen hatte ich schon einen Vorsprung auf die Zwischenzeit vom Samstag und ließ dann im welligen Teil die Beine laufen. Es machte immer mehr Spaß, Druck auf die Füße zu geben und ich fühlte mich gut, auch wenn in den Oberschenkeln ein kleines Feuer loderte.
Ein laufendes Damengrüppchen wurde zügig überholt und nach dem nächsten Anstieg war die Strecke dann nur noch flach oder fallend. Ein Blick zur Uhr: Bestzeitkurs. Die 50 Minuten müssten zu unterbieten sein. Ich hielt das Tempo hoch, ohne jedoch Vollgas zu geben und genoss es, mal wieder flotter unterwegs zu sein. Das fühlte sich richtig gut an.
Ein paar Minuten später war ich am Ziel und drückte die Stopptaste: 48:48.
Also nochmals 2 ½ Minuten schneller und das Ende der Fahnenstange ist da sicher noch nicht erreicht. Ich war zufrieden und nahm mir vor, so etwas häufiger mal zu machen.
Jedoch nicht in den nächsten Tagen; da geht es wieder lang und langsam weiter…
[Grafik und Karte: SportTracks]

Donnerstag, 2. April 2009

Die Entdeckung von Neuamerika

Am letzten Märztag zeigte sich der frische Frühling von seiner besten Seite.
Die Sonne strahlte wie ein Kind vor ’m Tannenbaum, der Himmel war blau und wolkenlos.
Ein Wetterchen, das geradezu zum Laufen einlud.

Ich hatte mich mit Marc zu unserem zweiten gemeinsamen Lauf verabredet.
25 km auf der alten Bahntrasse und dem jetzigen Fuß- und Radweg zwischen Gevelsberg-Silschede und Hattingen (südliches Ruhrgebiet) sollten es werden.
Wir liefen zunächst der Sonne entgegen und rollten uns Richtung Hattingen ein, bis Marc an einer Weggabelung vorschlug, den Radweg zu verlassen und einen anderen ausgeschilderten Weg Richtung Gennebreck auszutesten.
Da ich als Beamter ja von Berufs wegen flexibel bin folgten wir also zunächst dem neuen Wegweiser und entschieden uns an Gabelungen immer wieder für neue Wege, die mir alle völlig unbekannt waren.
So kamen wir in ein landschaftlich sehr schönes Gebiet, das uns immer wieder Ausrufe wie „Was ist das schön hier“ und „Nee watt is datt härrlisch“ entlockte.


Sanfte, bewaldete Hügel, Täler mit sich schlängelnden Bächen, Gehöfte, gepflegte Fachwerkhäuser mit den für diese Gegend typischen grünen Fensterläden: dem Auge wurde viel geboten.



Prima Wetter, fast von selbst laufende Beine, ein netter Laufpartner und die Entdeckung einer schönen und bisher unbekannten Gegend - das sind Tage, an denen das Laufen richtig Spaß macht.

In solchen Momenten ist Laufen pures Vergnügen.
Momente, in denen man weiß, was Nicht-Läufer verpassen.
Kurzurlaub im Laufschritt.


Und nebenbei haben wir sogar noch Neuamerika entdeckt.
Immerhin mit Busanschluss…



Kurz noch mein monatlicher "Rechenschaftsbericht" zur Abnehmaktion.
Mein Märzziel habe ich leider nicht ganz erreicht, aber immerhin ist es ein 3/4 Kilo weniger als am Monatsanfang geworden. Dem Abnehmplan hinke ich jetzt 200 Gramm hinterher, aber ich denke, dass ich das im April wieder aufholen kann; zumindest werde ich es versuchen.
Trotz Ostern... ;-)

[PS: Virtuelle A...tritte bitte nur vorsichtig, da ich einen sitzenden Beruf habe]

Mittwoch, 1. April 2009

Ab jetzt synchron schwimmend

Ich verspürte irgendwie Lust mal wieder Schwimmen zu gehen und entschied mich heute morgen spontan dazu, mal einen halben Tag frei zu nehmen und im Hallenbad ein paar Bahnen zu schwimmen.
Gegen 8 Uhr stand ich am Becken, freute mich darüber, dass noch nicht so viel los war und legte mit der ersten Bahn los. Drei oder vier ältere Damen waren im Wasser und führten ihre geschmacklich sehr strittigen Badekappen spazieren, obwohl keine Badekappenpflicht bestand. Vom Tempo her dürften das die Walker des Wassers gewesen sein.
Ansonsten war nur noch ein zügiger Sportschwimmer unterwegs, der gleichmäßig das Wasser durchpflügte. Eher ein Wasser-Sprinter.
Mit meinem Schwimmtempo bewegte ich mich da irgendwo zwischen schnell und langsam; das kenne ich ja bereits vom Laufen.

Um kurz vor halb 9 wurde dann plötzlich das Becken mit einer Kunststoffkette wie ein Tennisplatz mittig geteilt. Ich rechnete damit, dass da gleich Aquajogging oder Wassergymnastik stattfinden würde und wunderte mich auch noch nicht darüber, dass das gemischte Damen- und Herrengrüppchen, das dann zum Becken ging, einheitliche Badekappen trug. Nachdem sich das Grüppchen eingeschwommen hatte setzte plötzlich klassische Musik ein, das Grüppchen formierte sich und begann damit, Händchen haltend „Köpfchen in das Wasser“ zu machen und dabei die Beine rhythmisch oberhalb der Wasseroberfläche zu bewegen.


Ungläubig riss ich die Augen auf und schwamm unbemerkt – wie ich dachte – näher an das Geschehen heran, hielt mich am Beckenrand fest, richtete meinen Kopf Richtung Sprungturm, schielte aber aus den Augenwinkeln auf die synchronen Verrenkungen.
Ich konnte es kaum glauben - es war tatsächlich eine gemischte Synchronschwimmergruppe!

Mein Grinsen blieb nicht unbemerkt und so wurde ich nach dem ersten Musikstück von einigen der Wasserzappler aufgefordert rüber zu kommen und mitzumachen; es würde sowieso ein Mann fehlen. Ziemlich perplex überflog ich schnell mit den Augen die Köpfe und stellte fest, dass bei sechs Damen und fünf Herren tatsächlich ein männliches Wesen zu fehlen schien.
Die Aufforderungen wurden lauter, was auch den anderen Badegästen nicht verborgen blieb. Ignorieren war zwecklos, abtauchen auch. Und ehe ich mich versah befand ich mich auf der anderen Seite der Kunststoffkette.

Es folgten grandiose 60 Minuten inmitten der Synchronschwimmgruppe mit Unterwasserkopfständen, diversen Drehungen und fliegenden Beinen, die mir eine ganz andere Sicht auf den Sport verschafften. Und nach der Übungsstunde bemerkte ich, ziemlich geschafft aber glücklich, dass ich in diesem Sport eine neue Leidenschaft entdeckt habe, die mich nicht mehr loslassen wird.
Ich habe daher beschlossen, dem Laufsport den Rücken zu kehren und mich ab sofort dem Synchronschwimmen zu widmen.
An die Badekappe werde ich mich schon noch gewöhnen.